Borussia Mönchengladbach "Werktag-Borusse" Hazard assistiert Raffael

Mönchengladbach · Borussias Belgier, der unter der Woche Stammkraft ist, bereitete gestern bei Apollon Limassol das erste Tor vor.

 Borussias Vorbereiter: Thorgan Hazard flankte gestern punktgenau auf die Stirn des Kollegen Raffael - und der erzielte das erste Tor gestern in Nikosia. Borussia siegte 2:0 bei Apollon Limassol.

Borussias Vorbereiter: Thorgan Hazard flankte gestern punktgenau auf die Stirn des Kollegen Raffael - und der erzielte das erste Tor gestern in Nikosia. Borussia siegte 2:0 bei Apollon Limassol.

Foto: Dirk Päffgen

Manchmal erzeugt eine Saison in einem Kader Gemeinsamkeiten unter Fußballprofis, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so viel gemeinsam haben. So wie in dieser Hinserie bei Borussia, wo der schwedische Stürmer Branimir Hrgota, Flügelflitzer Ibrahima Traoré aus Guinea und Belgiens Supertalent Thorgan Hazard in Sachen Arbeitsnachweis auffällige Ähnlichkeiten an den Tag legen.

Die drei bilden mittlerweile eine Art "Werktag-Trio" in Mönchengladbach. Immer, wenn es in der Europa League oder im DFB-Pokal in diesen Wochen für Borussia auf den Rasen geht, greift Trainer Lucien Favre innerhalb seiner Rotation konstant auf die drei zurück. So auch gestern Abend beim 2:0 auf Zypern gegen Apollon Limassol.

Dass Favre die Personalwechsel in dieser speziellen Form durchführt, kann ihm im Prinzip niemand verdenken, denn Hrgota, Traoré und Hazard danken ihm die Nominierungen stets mit einer Menge Zählbarem. Zusammen haben die drei bis gestern 14 von 22 Gladbacher Toren im Pokal und in der Europa League erzielt. Hrgota kommt in sieben Partien auf acht Treffer, Traoré in sechs auf drei, Hazard traf ebenfalls dreimal in sechs (Europa-)-Pokalpartien. In der Liga dagegen bietet sich ein komplett anderes Bild: Keiner aus dem genannten Trio konnte bislang einen einzigen Treffer erzielen, Hazard nicht in acht Einsätzen, Hrgota nicht in sechs, Traoré nicht in fünf.

Gestern in Nikosia konnten die drei Herren in der ersten Halbzeit kaum Akzente setzen. Traoré war noch der engagierteste von ihnen, er war viel unterwegs und bemüht, dem doch recht beschaulichen Spiel ein paar besondere Momente zu verschaffen. Dies gelang in der 55. Minute dann Hazard: Nach einem öffnenden Pass von Weltmeister Christoph Kramer flankte er von links passgenau auf die Stirn von Raffael - und der schaffte mit seinem Kopfball-Tor die 1:0-Führung. Es war zugleich ein Novum: Zum ersten Mal traf der Brasilianer jenseits der Bundesliga für Gladbach.

Gladbach - Apollon Limassol
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Auch für den zweiten Höhepunkt des Spiels sorgte Hazard. In der 71. Minute schoss er den Ball in einem schönen Bogen auf das Tor von Bruno Vale - doch Hazard setzte zu hoch an, das Spielgerät landete auf der Latte. Kurz darauf musste ein anderer "Werktag-Borusse" vorzeitig vom Feld: Branimir Hrgota hatte gestern in der 18. Minute zwar die einzige echte Tormöglichkeit der Gladbacher vor der Pause, als er mit einem Kopfball an Vale scheiterte. Ansonsten jedoch kam der Schwede nicht richtig ins Spiel. Er und die anderen beiden "Werktag-Borussen" hatten somit gestern mal wieder etwas gemeinsam: Sie blieben torlos.

Lucien Favre sagt, hinter dieser Auffälligkeit, Hazard, Traoré und Hrgota vor allem unter der Woche zu bringen, stecke kein Plan, das könne "sich wieder ändern". Traoré sagt seinerseits, er mache sich darüber keine Gedanken. Er sei einfach froh, wenn er spiele. Punkt. Doch Fakt ist eben auch: In den wichtigen Bundesligaspielen wie zuletzt in Hannover, gegen die Bayern und Hoffenheim vertraute Favre auf den Flügeln André Hahn und Patrick Herrmann - und die funktionierten ebenfalls.

Rekordserie von Borussia Mönchengladbach unter Lucien Favre
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Borussias Rekordserie 2014/2015

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Das taten sie auch gestern, als sie nach ihrer Einwechslung wie am Sonntag beim 3:1 gegen Hoffenheim effektiv zusammenarbeiteten: In der fünften Minute der Nachspielzeit traf Herrmann nach einer Hereingabe von Hahn zum 2:0. Und wenn am Sonntag das nächste Kracherspiel bei Borussia Dortmund ansteht, ist davon auszugehen, dass das "Werktag-Trio" wieder zurück auf die Bank muss, zumal Hrgotas Planstelle durch die Rückkehr von Max Kruse wieder besetzt wird.

(RP)
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