Borussia Mönchengladbach Was vom Testen übrig bleibt

Mönchengladbach · Das 1:0 in Newcastle liefert die letzten Erkenntnisse vor dem Saisonstart. Und an Erkenntnissen ist die Vorbereitung durchaus reich.

Borussia Mönchengladbach besiegt den FC Porto mit 2:1
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Borussia besiegt Porto mit 2:1

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2:0 in Koblenz, 1:1 gegen Swansea, 2:2 gegen Rennes, 2:1 gegen Lüttich, 2:1 gegen Porto, 2:2 gegen Bursaspor und nun zum Abschluss also ein 1:0 bei Newcastle United - Borussia geht damit ungeschlagen aus der Serie von Testspielen über 90 Minuten dieser Sommer-Vorbereitung heraus. Das freilich, da braucht man die Protagonisten erst gar nicht nachzufragen, ist im besten Fall ein netter Nebeneffekt. Wichtiger und zielführender sind da schon die Erkenntnisse, die Trainer Lucien aus dem Trip nach England wie aus der gesamten Vorbereitung ziehen kann. Und das sind einige - teils erwartbare, teils überraschende.

Wenig überraschend war, dass Favre in Newcastle die Elf aufs Feld schickte, die auch gegen Porto über weite Strecken gut funktioniert und harmoniert hatte. Das hatte sich im Freitagstraining angedeutet. Also mit der Youngster-Innenverteidigung aus Andreas Christensen und Marvin Schulz, mit Mo Dahoud neben Granit Xhaka und mit Lars Stindl als Teil der Doppelspitze.

Ritter rettet Remis gegen Bursaspor
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Ritter rettet Remis gegen Bursaspor

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Und auch wenn Borussia in einem ausgeglichenen Spiel in Newcastle bei einigen Großchancen der Gastgeber am Ende ein wenig Glück hatte, durch den Treffer des eingewechselten Thorgan Hazard 1:0 zu gewinnen, bleiben von Samstag und den Wochen zuvor nachhaltige Eindrücke hängen.

Eindrücke beispielsweise vom jungen Dänen Christensen, der einen für sein Alter überraschend abgeklärten Eindruck macht und mehr als nur eine Option für den Saisonstart sein dürfte, gerade weil sich bei Martin Stranzl von Tag zu Tag entscheidet, wann er ins Training zurückkehren kann. Alvaro Dominguez und Roel Brouwers müssen sich da gegebenenfalls erst einmal hinten anstellen.

Mo Dahoud erhielt von Favre in den vergangenen Wochen einmal mehr viel Lob, und so lange sich Top-Einkauf Josip Drmic noch im Akklimatisierungsprozess in Favres Spielweise befindet und Lars Stindl deswegen in die Spitze rückt, dürfte Dahoud erste Wahl für die freie Planstelle auf der Doppelsechs sein - vor einem Havard Nordtveit. Drmic funktioniert derweil zwar schon als Knipser (drei Testspieltreffer), bekommt aber von Favre seine Zeit, um die nötigen Automatismen zu verinnerlichen. Automatismen, die Stindl schon beherrscht, ob nun auf der Sechs oder der "Doppel-Zehn" mit Raffael.

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Auf den Flügeln eines nachweislich auch ohne Max Kruse und Christoph Kramer funktionierenden Konstrukts in taktischer und spielerischer Hinsicht ergeben sich Ibrahima Traoré (als inoffizieller Gewinner der Vorbereitung) und Patrick Herrmann als fast schon logische Starter. Interessant auf dieser Position ist, wie viel Spielzeit Favre Marlon Ritter derzeit zukommen lässt. Er dürfte näher am Team dran sein als noch vor einem Jahr, als Favre im Trainingslager in der Türkei über ihn gesagt hatte: "Er ist sehr, sehr interessant. Sein erster Ballkontakt ist fantastisch, der Ball klebt förmlich am Fuß."

Heute in einer Woche wird Favre dann im Pokal beim FC St. Pauli die Elf präsentieren, die im Moment für ihn die Nase vorn hat. Quasi eine Quintessenz der Vorbereitung.

Borussia: Sommer - Jantschke (76. Brouwers), Schulz (76. Nordtveit), Christensen, Wendt (61. Dominguez) - Dahoud (61. Johnson), Xhaka (76. Korb) - Herrmann (61. Drmic), Traoré (84. Ritter) - Stindl, Raffael (61. Hazard).

Tor: 0:1 Hazard (65.)

Gelbe Karte: Janmaat

Zuschauer 21 088.

(RP)
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