Borussia "Van the Man" stoppen

Roel Brouwers freut sich auf den Vergleich mit HSV-Star Ruud van Nistelrooy. Sein Landsmann ist der erste einer Reihe von Topstürmern, mit denen es Borussias niederländischer Verteidiger und Dante nun zu tun bekommen.

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Wenn am Sonntag die 28. Minute anbricht im Spiel der Borussen gegen den Hamburger SV, dann müssen Dante und Roel Brouwers, die Innenverteidiger, besonders aufpassen, wo sich Ruud van Nistelrooy herumtreibt. Denn statistisch ist dann die Zeit gekommen, in der der niederländische Superstar des HSV ein Tor schießt.

Alle 68 Minuten trifft "Van the Man", wie er ehrfurchtsvoll genannt wird seit seiner Zeit bei Manchester United, für die Hanseaten. Beim 2:2 gegen Schalke netzte van Nistelrooy in der 40. Minute ein. Die 40 Minuten, die er danach noch spielte, plus 28 in Gladbach macht 68 Minuten. Das bedeutet, dem Zahlenwerk nach, Alarmstufe Rot für Borussia.

Torinstinkt trifft Torinstinkt

"Ruud hat diesen Torinstinkt, den kann man nicht lernen, der ist angeboren", sagte jüngst das HSV-Idol Uwe Seeler über van Nistelrooy. Längst ist der lange Niederländer, der seit dem 23. Januar Hamburger ist, Publikumsliebling an der Elbe. Sonntag am Niederrhein jedoch, da will Gladbachs bester Torschütze verhindern, dass der statistisch effektivste Stürmer der Liga die HSV-Freunde wieder beglückt: Roel Brouwers.

Der ist selbst Holländer. Und einer mit einem ausgeprägten Torinstinkt. Sechs Treffer hat Brouwers fabriziert — als Verteidiger. Der Kollege Dante hat immerhin zwei Tore erzielt. Doch in den meisten der restlichen sieben Spiele wird sich das Duo wohl mehr auf den Defensivauftrag konzentrieren müssen. Denn es kommt ein Topstürmer nach dem anderen: Auf van Nistelrooy folgt Cacau, der plötzlich treffsichere Stuttgarter (8 Tore, sieben davon in den letzten sieben Spielen), dann Kevin Kuranyi (15), der Schalker, Münchens Mario Gomez (10) und Arjen Robben (10) sowie der Leverkusener Stefan Kiesling (16), der bis zum letzten Spieltag sicher wieder genesen ist.

"Wir müssen versuchen, dagegen zu halten", sagt Roel Brouwers. Gerade auf das Treffen mit van Nistelrooy freut sich der Borusse. "Man darf ihn im Strafraum nicht allein lassen, er macht dann acht von zehn Bällen rein", weiß Brouwers. Er hat noch nie gegen den Ausnahme-Stürmer gespielt. Brouwers ging mit 23 Jahren nach Deutschland, spielte erst in Paderborn und nun für Borussia.

Weswegen er in seiner Heimat nicht so bekannt war. Seit er mit Dante aber "eine starke Saison spielt" (Trainer Michael Frontzeck), ist das anders. Bondscoach Bert van Marwijk beobachtet Brouwers. Als Option für die WM womöglich. Auf die WM hofft auch van Nistelrooy, bei dem es allein von der Fitness abhängt, ob er in Südafrika für "Oranje" spielt. "Meine Chance ist nicht groß", glaubt dagegen Brouwers.

Sollte er aber in Kooperation mit Dante van Nistelrooys Torlaune verderben, dann könnte sich das ändern. "Viele Holländer werden sich das Spiel im Fernsehen angucken", vermutet Brouwers. Einer wird sicher Bert van Marwijk sein. Es sei denn, er ist im Stadion dabei.

(RP)
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