Borussia Mönchengladbach Traoré will den "Ex" treffen

Mönchengladbach · Erst Augsburg, nun Stuttgart – Borussia trifft am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) wieder auf einen Klub, für den der Flügelstürmer vorher spielte.

Ibrahima Traoré im Porträt: Sieben Jahre bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Ibrahima Traoré

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Erst Augsburg, nun Stuttgart — Borussia trifft am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) wieder auf einen Klub, für den der Flügelstürmer vorher spielte.

Es ist eine Statistik am Rande, und doch eine, die bemerkenswert ist: Beim 4:2 gegen den FC Augsburg erzielte Borussia zum ersten Mal seit dem 4:0 beim 1. FC Köln am 13. November 2010 zwei Weitschuss-Tore. Damals trafen Raúl Bobadilla und Michael Bradley. Nun zwirbelte erst Lars Stindl den Ball von der Strafraumgrenze in den Winkel, dann schoss Mo Dahoud in seinem zweiten Bundesligaspiel von Beginn an den Ball aus der Distanz ins Tor. Dahoud krönte mit seinem Debüt-Tor seine starke Leistung.

André Schubert feiert erfolgreiches Debüt auf Borussias Bank
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Schubert feiert erfolgreiches Debüt auf Borussias Bank

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Foto: dpa, fg fdt

"Er hat Qualität und bringt viele Voraussetzungen mit. Was Spieler dann daraus machen, liegt an ihnen selbst", sagte Borussias Übergangstrainer André Schubert über den jungen Mann mit dem großen Talent. Gegen Augsburg glänzte Dahoud nicht nur als Torschütze und Taktgeber, sondern auch als Dauerläufer. "Allein in der ersten Halbzeit hat er fast sieben Kilometer absolviert, das ist ein starker Wert", sagte Schubert.

Dahoud gab somit eine nachhaltige Bewerbung für den nächsten Startelf-Einsatz ab - aber auch die anderen, die spielten, waren bereit, die nötigen Meter zu machen, wenn es darum ging, das von Schubert verordnete Pressing umzusetzen. Eine Fortsetzung wäre hilfreich, denn Schubert sagt für das Spiel beim VfB Stuttgart voraus, dass "wir läuferisch an die Grenzen gehen müssen".

Auffällig gegen Augsburg war neben der großen Lauf- und Zweikampfbereitschaft auch der unbedingte Wille zum Tor. "Es hat mir gefallen, dass bei allen Angriffen viele Spieler in der Box waren. Dann wird man auch torgefährlich. Wir suchen generell den Abschluss aus allen Position - im Strafraum genauso wie aus der zweiten Reihe", sagte Schubert. Der Fernschuss ist mithin der ganz schnelle Weg zum Tor. "Damit kann man immer etwas bewegen, und wenn es nur die Abwehr unter Druck setzt", weiß Vize-Präsident Rainer Bonhof, der als Spieler Spezialist auf diesem Gebiet war.

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Gegen Augsburg hätte es weitere Tore aus der Distanz geben können an diesem Tag. Dahoud versuchte es ein weiteres Mal, zielte aber vorbei. Granit Xhaka, Dahouds Mit-Sechser, probierte es ebenfalls erfolglos, wie auch Raffael. Zu genau zielte Ibrahima Traoré, dessen Versuch am Pfosten landete. In der vergangenen Saison war er es zuvorderst, der mit zwei fast identischen Fernschüssen erfolgreich war, erst in Berlin, dann gegen Leverkusen. Gegen Augsburg hätte er gern auch getroffen, und eine seltsame Logik des Spiels hätte dies sogar nahegelegt: Denn Traoré spielte früher für die Augsburger - und gegen den "Ex" klappt es recht oft bei Fußballern.

Traoré hat am Samstag erneut die Gelegenheit, diese Regelmäßigkeit zu bestätigen. Bevor er Borusse wurde, spielte er in Stuttgart, wo die Gladbacher nun gern weiter punkten würden. Dieses Mal gegen den früheren Arbeitgeber nicht nur den Pfosten zu treffen, würde Traoré gefallen. "Ich hatte eine gute Zeit beim VfB, und bin dort zu einem guten Bundesliga-Spieler geworden, aber mein Klub ist jetzt Borussia, und wenn ich die Möglichkeit habe, ein Tor zu machen, dann sage ich nicht nein", gab Traoré bekannt. Dass er damit den "Ex" vielleicht empfindlich treffen würde, nimmt er in Kauf.

Ob er sein Ansinnen von Beginn an verfolgen darf, wird André Schubert noch entscheiden. Ob mit ihm in der Startelf oder ohne ihn - ein schneller Führungstreffer wie gegen Augsburg würde den Borussen wieder guttun, befand Traoré. "Wenn wir vorher in Köln das 1:0 gemacht hätten, hätten wir auch da gewonnen, glaube ich. Jetzt haben wir es geschafft - und es war alles viel leichter", sagte Traoré. Das wäre dann auch ein brauchbarer Ansatz für den heutigen Tag. Traorés Masterplan für die Dienstreise in die alte Heimat ist ganz einfach: "Gewinnen."

(RP)
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