Borussia Mönchengladbach Tour de Suisse — ein Geben und Nehmen

Mönchengladbach · Vor zwei Jahren gab es sie zum ersten Mal: die post-saisonale Werbereise der Borussen namens "Fohlentour". Damals ging es unter anderem nach Bitburg und ins Saarland.

Granit Xhaka war mit der Borussia zuletzt im Oktober 2014 zu Gast in der Schweiz — damals beim Europa-League-Spiel in Zürich.

Granit Xhaka war mit der Borussia zuletzt im Oktober 2014 zu Gast in der Schweiz — damals beim Europa-League-Spiel in Zürich.

Foto: Dieter Wiechmann

Dieses Mal ist das Ziel etwas mondäner: die Schweiz, genauer: Luzern, Zürich und St. Gallen. Den helvetischen Gladbach-Fans wollen die Borussen nahe sein in diesen Tagen, man ist also unter Freunden. So ist für morgen ein Grillabend beim Borussia-Fanclub Schweiz angesetzt. Zudem gibt es einen Besuch bei der Fifa in Zürich (wie 2014, als es das Europa-League-Spiel beim FC Zürich gab) und zwei freundschaftliche Spiele, zunächst heute gegen den FC Luzern und am Donnerstag gegen eine Auswahl des FC St. Gallen und der Future Champs Ostschweiz.

Heutzutage spricht man im professionellen Fußball von "Märkten". Den chinesischen Markt wollen die Borussen noch erobern, der Anfang wurde gemacht mit dem neuen Co-Sponsor ZTE. Den amerikanischen Markt wollten sie im Sommer betreten, doch die Spielreise kam nicht zustande. Dafür aber die "Tour de Suisse".

Die Schweiz ist schon länger ein lohnender Markt für Borussia. Dass die Gladbacher diese Reise als Teilnehmer an den Play-offs zur Champions League antreten ("Vom letzten Tabellenplatz aus noch in die Champions League-Qualifikation zu kommen, das hat zuvor in der Bundesliga noch nie ein Team geschafft. Das zeigt die Qualität der täglichen Arbeit, die in Gladbach geleistet wird", lobte Darmstadts Trainer Dirk Schuster), hat seinen Ursprung in der Schweiz. Nach wie vor steht der Name Lucien Favre für den Aufstieg vom Fast-Absteiger zum (konstanten) Europapokal-Teilnehmer. André Schubert hat nach Favres Abgang das Erbe seines Vorgängers erfolgreich fortgesetzt.

Auch ohne Favre steckt in Borussia viel Schweizer Wertarbeit: Torwart Yann Sommer, Kapitän Granit Xhaka und der junge Nico Elvedi sind Eidgenossen, zudem gehörte in Darmstadt erstmals deren Landsmann Djibril Sow, bisher nur in Borussias U23 tätig, zum Profikader. Er könnte künftig in den Planspielen für die Bundesliga eine Rolle spielen. Elvedi indes war in der abgelaufenen Spielzeit eine der großen Entdeckungen. Davon könnte wiederum die Schweizer Nati profitieren: Vielleicht hat Elvedi in Gladbach EM-Reife erlangt. Gute Beziehungen sind ein Geben und Nehmen.

(RP)
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