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Borussia Mönchengladbach Die EM als Anreiz für die Rückrunde

Mönchengladbach · Thorgan Hazard und Josip Drmic wollen bei der Europameisterschaft in Frankreich im nächsten Jahr für ihre Nationalteams spielen. Dazu brauchen sie aber mehr Einsatzzeiten bei Borussia, als sie bislang in dieser Saison hatten.

Thorgan Hazard und Josip Drmic: Die EM als Anreiz für die Rückrunde
Foto: AP

Es war ein Spiel, in dem Helden hätten geboren werden können. Das ist im Pokal immer so, denn es geht um Alles oder Nichts, es gibt nur Sieger und Verlierer. Hans-Jörg Criens, der 1984 gegen Werder Bremen als Joker zwei Tore schoss und Borussia damit ins Finale beförderte, ist Gladbachs Prototyp des Pokal-Helden. Branimir Hrgota tat es ihm nach am Dienstag, indem er nach seiner Einwechslung doppelt traf. Doch es gab ein 3:4 - in der Niederlage ist kein Platz für Ruhm.

Josip Drmic wurde ebenfalls eingewechselt, in den Schlussminuten, doch auch er wurde kein Held. Gleiches gilt für Thorgan Hazard, der erst das 1:0 vorbereitete, dann aber beste Torgelegenheiten ungenutzt ließ - auch kurz vor dem 1:2. "Wenn er das 2:1 macht, ist er vielleicht der Held des Abends", vermutete Sportdirektor Max Eberl. Im Konjunktiv. Denn dem "wenn" folgte das "aber": Hazard traf nicht.

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Die Einsatzzeiten der Borussia-Spieler

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Foto: Dirk Päffgen

Hazard und Drmic, die zu dieser Saison für insgesamt 18 Millionen Euro eingekauft wurden, hatten sich die Sache anders vorgestellt. Hazard wollte den echten Durchbruch schaffen und Drmic nach dem tristen Jahr in Leverkusen Stammkraft werden - beides klappte nicht. Doch zum Ende der Hinrunde, als dem Standardpersonal von André Schubert ein wenig die Puste ausging, bekamen beide mehr Spielanteile und auch Startelf-Auftritte - Drmic in Hoffenheim und Leverkusen, Hazard nun gegen Bremen. Beide deuteten an, was sie können, doch nicht mehr. Beide haben für die Rückrunde noch viel Potenzial nach oben. Umgekehrt sind sie sozusagen ruhende Optionen für Schubert, die er bislang noch nicht weidlich ausgenutzt hat - wie die Alternative Hrgota, der nach dem langzeitverletzten Nico Schulz die zweitgeringste Einsatzzeit in den bisherigen 25 Pflichtspielen bekam.

Schubert hatte sich schnell festgelegt, auf welches Personal er setzen würde bei der Reanimierung Borussias, und dazu gehörten die drei Offensivkräfte eben nur am Rande. Das Duo Raffael/Lars Stindl funktionierte einfach zu gut, und auf den Außen machten sich Fabian Johnson und Ibo Traoré mehr oder weniger unentbehrlich.

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Borussias Scorerliste

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Foto: ap

Nun kommt die Rückrundenvorbereitung. In der werden weiterhin Offensivkräfte wie Patrick Herrmann und André Hahn fehlen. Die Gelegenheit ist also günstig, sich anzubieten. Denn alle drei, Hazard, Drmic und Hrgota haben klargestellt, dass sie mehr spielen wollen als bisher. "Ich warte darauf, dass der Trainer mir die Chance gibt zu spielen, und dann versuche ich zu zeigen, dass ich einen Startplatz verdient habe", sagt Hazard.

Das belgische Talent und auch der Schweizer Drmic haben einen besonderen Anreiz, sich in der Rückrunde besser in Szene zu setzen als bisher. Denn im Sommer ist in Frankreich die Europameisterschaft - und sowohl Belgien als auch das eidgenössische Team haben sich qualifiziert für den kontinentalen Wettbewerb. "Am Ende der Saison habe ich noch ein Ziel: Ich will an der Europameisterschaft teilnehmen. Aber dafür muss ich hier mehr spielen", sagt Hazard. Ähnlich hat sich auch sein Kollege Drmic geäußert. Sein Nationaltrainer Vladimir Petkovic hat ihm mehr oder weniger eindeutig zu verstehen gegeben, dass es mit Blick auf die Euro von Vorteil sein würde, seine Spielanteile in Gladbach auszuweiten.

Wechselgerüchte gab es um alle drei, doch weder Hazard noch Drmic noch Hrgota werden Borussia im Winter verlassen. Das hat Max Eberl nach dem Pokal-Aus noch einmal klargestellt. Also muss es für das Trio einen Neustart an gleicher Stelle geben. Möglich, dass die Herren angesichts des aktuellen Krankenstands im Staate Borussia (ob Traoré wieder spielen kann, ist noch offen) schon im letzten Spiel des Jahres gegen Darmstadt am Sonntag die Chance erhalten, Werbung in eigener Sache zu machen. Dann wäre die Gelegenheit günstig, sich als Held aufzuspielen. Das wäre nicht unvorteilhaft für die Rückrunde, denn der letzte Eindruck bleibt oft hängen.

(RP)
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