Borussia Mönchengladbach Stranzls letzter Anlauf

Mönchengladbach · Der Bielefeld-Test soll positive Wochen bis zu Martin Stranzls Karriereende einleiten. Tony Jantschke spielt auch. Oscar Wendt kehrt nach Ostern zurück.

Borussia Mönchengladbach: Martin Stranzl verkündet Karriereende
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Stranzl verkündet unter Tränen sein Karriereende

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Foto: Dirk Päffgen

Die Frage nach der Nervosität unterbricht Martin Stranzl, bevor sie beendet ist. "Nervosität? Weswegen?", fragt der Österreicher zurück. Naja, Nervosität, weil er gerade seinen letzten Anlauf nimmt, um seiner Karriere noch Bundesligaminuten hinzufügen zu können. Und weil eben ein erneuter (muskulärer) Rückschlag im Testspiel gegen Arminia Bielefeld (Donnerstag, 15.30 Uhr, Fohlenplatz) diesen letzten Anlauf abrupt ausbremsen würde. "Ach, es kommt, wie es kommt. Ich kann es ja eh nicht ändern. Und da ändert auch Nervosität nichts", sagt der 35-Jährige, gerade erst von einem Muskelfaserriss genesen.

Sieben Bundesligaspiele sind es noch, bis Stranzls Laufbahn zu Ende geht. Und Stranzl wäre nicht Stranzl, wenn er nicht den Ehrgeiz hätte, bis zum 14. Mai noch mal auf dem Platz zu stehen: "Wenn es dann nur zehn Minuten im letzten Spiel sind dann ist es auch gut, dann freue ich mich trotzdem. Es ist ja kein Wunschkonzert hier.". Bei der Entscheidung, für wie viel Einsatzzeit es für den Kapitän im Saisonfinale noch reicht, kommt es schließlich darauf an, wie es bei ihm läuft, und darauf, wie es für die Mannschaft läuft. Das weiß Stranzl natürlich. "Bislang ist die Reha gut gelaufen, alles so, wie wir es geplant hatten. Jetzt haben wir noch eine Einheit und am Donnerstag dann das Spiel gegen Bielefeld. Da will ich eine Halbzeit spielen, wenn es geht", sagt er.

Die zurückliegenden, schweren Verletzungen haben seinem Ehrgeiz zumindest auch eine Nüchternheit in der Erwartungshaltung an das Kommende zur Seite gestellt. Deswegen sagt Stranzl auch: "Es darum, ein bisschen Kräfte zu sammeln, ein bisschen Fußball zu spielen und zu gucken, dass alles funktioniert." Diese Marschroute würde wohl auch Tony Jantschke für diese Woche unterschreiben. Schließlich arbeitet auch er sich nach seinem Kreuzbandanriss wieder Stück für Stück an die Mannschaft heran - mit dem Bielefeld-Spiel als wichtigem Etappenziel. "Natürlich ist es noch ein bisschen ungewohnt auf dem Platz nach drei Monaten, aber zum Glück ist ja am Donnerstag das Spiel, und ich hoffe, da geht alles glatt", sagt der 25-Jährige. In punkto nüchterner Betrachtung der eigenen Situation sind er und Stranzl eh Brüder im Geiste, und so war übertriebenes Selbstmitleid ob der Verletzung dann auch keine Option für Jantschke. "Es gibt gesundheitlich wichtigere Dinge, das war ja eine Sache, die wieder verheilt", sagt er nur.

In jedem Fall will er die verbleibende Saison dazu nutzen, wieder so nah wie möglich ans Team, ja ins Team zu kommen. "Das Ziel ist natürlich, dass ich noch ein, zwei Spiele mache. Ich bin erfahren genug, da wäre es doch ein komisches Ziel, wenn ich sage, dass ich in dieser Saison noch eine Minute spielen möchte", sagt Jantschke, um dann, ganz Spaßvogel, noch ein anderes Ziel hinterherzuschieben: "Die Europameisterschaft . . . vorm Grill."

Ob Oscar Wendt die EM ebenfalls vorm Grill oder doch noch im schwedischer Kader verfolgt, ist weiter unklar. Klar ist indes, dass er nach seinem Muskelfaserriss aus dem Stuttgart-Spiel gute Reha-Fortschritte macht. Nach den Ostertagen will und soll der Linksverteidiger ins Mannschaftstraining zurückkehren. Das schürt die Hoffnung auf einen Einsatz gegen Hertha BSC am übernächsten Sonntag.

(klü)
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