Borussen erlebten Anschläge So haben Kramer und Ginter den Terror verarbeitet

Mönchengladbach · Ein wenig nachdenklich wurde die Stimmung beim "Logentalk" der Rheinischen Post und der Postbank, als Christoph Kramer und Matthias Ginter über die Anschläge in Paris am 13. November 2015 sprachen. Damals gerieten beide mit der deutschen Nationalmannschaft ins Visier von Terroristen.

Christoph Kramer am Tag nach den Anschlägen von Paris im November 2015.

Christoph Kramer am Tag nach den Anschlägen von Paris im November 2015.

Foto: dpa, fru gfh

In einer noch gefährlicheren Situation befand sich Ginter am 11. April dieses Jahres beim Anschlag auf die Spieler Borussia Dortmunds, die im Mannschaftsbus saßen, als am Straßenrand Sprengsätze explodierten. "Danach hatte ich schon die Gedanken, mit dem Sport aufzuhören. Das dauerte so ein, zwei Wochen, dann habe ich mir einen Experten geholt, der mir geholfen hat", erzählte der 23-Jährige. "Im Großen und Ganzen geht es mir heute gut. Ich kann schon behaupten, dass ich das einigermaßen gut verarbeitet habe und keine schlaflosen Nächte oder andere Nachwirkungen habe. Aber es ist unvermeidbar, dass es in manchen Situationen noch mal hochkommt."

Kramer wiederum erzählte, dass er die Erlebnisse in Paris, als mindestens ein Selbstmordattentäter versuchte, ins Stade de France einzudringen, sehr schnell und rational verarbeitet habe. "Ob das falsch oder richtig war, weiß ich nicht. Ich habe es für mich persönlich als richtig empfunden, weil ich mir gesagt habe: Wenn du so etwas hautnah erlebst, ist das wie ein negativer Sechser im Lotto", erklärte der 26-Jährige. "Wenn, dann sollte man sich professionelle Hilfe holen, so wie 'Ginni‘ es gemacht hat. Aber da bin ich vom Typ her nicht so veranlagt, dass ich das gebraucht hätte. Deshalb habe ich mir das so simpel erklärt, vielleicht auch aus Selbstschutz."

Für Ginter sind Fußballprofis nicht gefährdeter als andere Prominente. "Aber Fußballspiele sind Großereignisse und diese Aufmerksamkeit zieht Attentäter sicherlich an", sagte er. Trotzdem ist er im Reinen mit seinem Beruf. "Natürlich hat der Fußball seine Schattenseiten, aber es überwiegen ganz klar die guten Aspekte", sagte er.

(jaso)
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