Borussia Mönchengladbach Schippers und Eberl mahnen zur Demut

Mönchengladbach · Im Konzert der Großen, also der Champions League, mitzuspielen, zahlt sich für die Borussia sportlich wie finanziell aus. Ausruhen darf man sich auf den Erfolgen aber nicht, mahnen die Macher.

Stephan Schippers bei der PK.

Stephan Schippers bei der PK.

Foto: Dirk Päffgen

Stephan Schippers und Max Eberl waren schon reisefertig. Wie auf internationalen Dienstreisen üblich, trugen der Geschäftsführer und der Sportdirektor den feinen Ausgehzwirn des Klubs. Bevor es am Montag losging nach Manchester, wo am Dienstag bei "City" das erste Champions-League-Spiel dieser Saison ist, baten die Herren zu einer Pressekonferenz im Borussia-Park. Es ging darum, wie wichtig es für Borussias ist, im Konzert der ganz Großen mitzuspielen, und welche Effekte es hat, sportlich wie finanziell. Und darum, Selbstbewusstsein zu demonstrieren. Aber auch darum, noch mal Demut anzumahnen: "Wir wissen, wer wir jetzt sind, haben aber nicht vergessen, woher wir kommen."

2011 Fast-Absteiger und jetzt zum zweiten Mal Champions-League-Teilnehmer: "Für mich ist das mehr wert, als dass Bayern München zum vierten Mal hintereinander Meister geworden ist", sagte Eberl. 2012 lag Borussia auf Rang 109 der Uefa-Klubrangliste, nun ist sie auf Platz 36 angekommen. Das "Märchen" (Eberl) ist nicht nur schön, sondern auch lukrativ. "Es schlägt sich natürlich auch in den Zahlen nieder", sagte Schippers: In den Spielzeiten in der Europa League bekam Borussia von der Uefa jeweils rund sieben Millionen Euro überwiesen, die erste Teilnahme an der Meisterliga in der vergangenen Saison brachte 25 Millionen Euro. In dieser Saison wird das noch überboten. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen. Pro Heimspiel kann man rund 1,5 Millionen Euro einplanen.

Der Erfolg hat Borussia sexy gemacht — "der Klub ist ein unfassbarer Magnet", befand Max Eberl mit Blick auf junge, talentierte Spieler. Gleiches gilt für die Fans: In der Europa League war Borussia jeweils Zweiter in der Zuschauer-Tabelle, 2012/2013 hinter Steaua Bukarest und 2014/15 hinter Dynamo Kiew. In der Champions League war sie Achter mit 45.780 Fans im Schnitt. Borussia boomt. "Aber das ist kein Selbstläufer. Nichts ist leichter, als sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen, doch das ist der erste Schritt in den Misserfolg in der Zukunft", mahnte Schippers.

Derweil stellte Eberl den sportlichen Zugewinn der Königsklasse heraus: "Wir werden lernen und vielleicht auch mal einen auf die Nuss bekommen, aber uns wird das nicht umwerfen — und das ist das, was wir hier in den letzten Jahren geschaffen haben." Dann brachen Schippers und er auf ins Abenteuer Champions League 2.0.

(kk)
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