Borussia Mönchengladbach Roooooooel im doppelten Glück

Mönchengladbach · Das, was man sich bei Borussia von der Verpflichtung eines gewissen Roel Brouwers aus Paderborn erwartete, das umriss Sportdirektor Christian Ziege Anfang Juli 2007 ziemlich konkret.

Roel Brouwers: Borussias "Mr. Zuverlässig"
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Das ist Roel Brouwers

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Foto: imago sportfotodienst

"Roel Brouwers gehört zu den besten Innenverteidigern der Zweiten Liga. Neben seinen starken Abwehrleistungen wird er bei unseren Standards vorne für Gefahr sorgen, dort ist er immer gefährlich", wurde Ziege damals von seinem Arbeitgeber zitiert. Was dort nicht stand, war ein Zitat wie etwa dieses: "Über kurz oder lang werden Roel Brouwers seine Leistungen in die Champions League führen."

Was damals bei einem Bundesligaabsteiger auch höchst skurril geklungen hätte, ist acht Jahre später Realität. Und wie man es wohl auch dreht und wendet, die Geschichte des "Roooooooel" Brouwers dürfte zu den modernen Fußballmärchen zählen. Von der soliden Zweitliga-Verstärkung zum Champions-League-Kaderspieler — kaum zu glauben, auch für Brouwers selbst: "Als ich gekommen bin, waren wir in der Zweiten Liga, da waren wir weit entfernt von der Champions League. Also scheinen wir in den Jahren seitdem etwas ganz gut gemacht zu haben", sagt er dieser Tage und schmunzelt.

Brouwers' Freunde freuen sich auf die Königsklasse

Der 33-Jährige ist den ganzen Weg mit Borussia gegangen. Mit allen Höhen und Tiefen. Immer mal wieder belächelt. Immer mal wieder als Kandidat angesehen, der ein gestiegenes Level dann doch nicht mehr würde mitgehen können. Und doch immer wieder für Borussia im Einsatz. Verlässlich. Bescheiden. Und jetzt hat dieser Brouwers die Aussicht, in der Königsklasse aufzulaufen. "Meine Freunde freuen sich natürlich auch alle mit mir, die wollen alle gucken kommen", erzählt der Niederländer.

Borussia setzt im Training auf Stabililtät
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Borussia setzt im Training auf Stabililtät

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Im Vorjahr war sein Saisonstart bescheiden, er stand oft nicht mal im Kader, aber als Martin Stranzl verletzt ausfiel, war Brouwers wieder da und erledigte sein Job wie eigentlich immer: solide. Und so verdiente er sich — früher als eine Spielzeit zuvor — eine weitere Vertragsverlängerung um ein Jahr. "Ich habe jedenfalls gezeigt, dass ich sicherlich noch wertvoll bin, dass ich gute Spiele machen kann", sagt Brouwers rückblickend. Und Borussias Verantwortliche haben immerhin so viel Vertrauen in ihn und Stranzl als Routiniers, dass sie — natürlich auch angesichts der finanziellen Verrücktheiten auf dem Transfermarkt — in Nico Elvedi (18, FC Zürich) und Andreas Christensen (19, Chelsea, er wird Ende der Woche in Gladbach erwartet) nur zwei Talente für die hintere Reihe verpflichteten. "Es ist wichtig für die Mannschaft, dass wir erfahrene Innenverteidiger haben, dazu noch ein paar junge Leute, die richtig gut sind und sich noch entwickeln können", sagt Brouwers.

Das wievielte Trainingslager für ihn am Montag beginnt, das weiß Brouwers nicht, aber diesmal dürfte der Kontakt des Familienmenschen zur Frau und den beiden Kindern noch etwas öfter und länger sein. "Meine Frau ist mit unserem dritten Kind schwanger, das Ende August kommen soll. Mit zwei kleinen Kindern zu Hause ist es schon schwierig. Aber sie hat genug Hilfe, von daher brauche ich mir da keine Sorgen machen und kann mich voll aufs Trainingslager konzentrieren", sagt Brouwers. Es ist eine Vorbereitung auf ein gleich doppeltes Glück.

(RP)
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