Borussias Manager Eberl "Es war einfach unverdient"

Mönchengladbach · Gut gespielt, aber verloren, das war für die Borussen die Quintessenz des Europapokal-Abends gegen Florenz. Sportdirektor Max Eberl sprach nach dem Spiel über eine unverdiente Niederlage, die Chancen im Rückspiel und das Bundesliga-Treffen mit RB Leipzig am Sonntag.

Bundesliga: So lange sind die Manager der Bundesligisten schon im Amt
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Herr Eberl, Borussia hat ein Spiel gegen Florenz 0:1 verloren, das man eigentlich nicht verlieren darf? Kann man das so sagen?

Eberl Absolut. Wir haben ein sehr gutes Europapokalspiel gezeigt. Wir waren in der ersten Halbzeit hoch überlegen, hatten zahlreiche Torchancen und einen Elfmeter, den man geben kann. Dann werden wir in der 44. Minute durch einen wirklich brillanten Freistoß gnadenlos bestraft. Jetzt kann man sagen: Das ist Europapokal. Aber ich muss sagen: Es war einfach unverdient. Es wäre verdient gewesen, wenn wir als Sieger vom Platz gegangen wären. Aber es ist ein Konjunktiv und somit haben wir die quasi erste Halbzeit der beiden Spiele gegen Florenz verloren. Aber wenn wir die Leistung und die Mentalität vom Donnerstagabend auch in Florenz zeigen, dann habe ich den Mut zu sagen: Wir haben noch nicht alles verloren.

Es war also eine Niederlage, die wegen der Art und Weise, wie gespielt wurde, Mut macht?

Eberl Niederlagen machen selten Mut. Aber tatsächlich ist die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt und, alles in die Waagschale geworfen haben gegen einen guten Gegner, dann sage ich: Wenn es vor dem ersten Spiel eine 50:50-Chance war, dann ist es jetzt sicherlich 70:30 für Florenz. Aber diese 30-Prozent-Chance haben wir. Und wenn wir so spielen wie am Donnerstag, glaube ich, dass wir auch die Möglichkeit haben werden, sie zu nutzen.

Lässt sich das Team nicht von der Atmosphäre in Florenz beeindrucken?

Eberl Wie die Atmosphäre in Florenz ist, werden wir sehen. Wir haben aber im Celtic Park in Glasgow gewonnen — da haben wir bewiesen, dass wir es können, auch in so einer Atmosphäre. Unsere Mannschaft hat Mentalität und ist schwer zu bespielen. Es ist auswärts nicht leichter, klar, aber es ist durchaus etwas möglich. Davon abgesehen: Nehmen wir die letzten Statistiken, haben wir auswärts besser gepunktet als zuhause.

Es war die erste Niederlage unter Dieter Hecking. Das hat den Lauf der ersten Wochen seiner Amtszeit gestoppt. Was bedeutet das 0:1 mit Blick auf das Spiel gegen RB Leipzig am Sonntag?

Eberl Wir durften uns kurz ärgern. Aber nun müssen wir uns auf ein Spiel vorbereiten, das sicherlich nicht weniger laufintensiv wird als das gegen Florenz. Wir kennen ja den Stil der Leipziger. Aber ich glaube, dass unsere Mannschaft in den vergangenen Wochen und auch gegen Florenz gute Leistungen gezeigt hat und daher mit Mut in das Spiel am Sonntag gehen kann. Wir können uns gegen Florenz nur vorwerfen, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Aber wie wir verteidigt und Chancen kreiert haben, das war in Ordnung. Wenn wir so weiterspielen, werden wir auch Spiele gewinnen.

Wie sehen Sie gegen Leipzig die Rolle der Fans?

Eberl Meinungsäußerungen ja, aber bitte friedlich, fair und mit Kreativität. Das wäre mir am liebsten. Unsere Fans waren immer kreativ, und ich gehe das aus, dass das auch am Sonntag so sein wird.

Karsten Kellermann führte das Gespräch in der Mixed Zone.

(jaso/kk)
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