Borussias DFB-Delegation Ginter spielt gegen Brasilien, Stindl hat Joker-Chancen

Matthias Ginter und Lars Stindl haben beide schon gute Erfahrungen in Berlin gemacht. Auf ihrer aktuellen Dienstreise mit der Nationalmannschaft können die beiden auf gemeinsame Einsatzzeit gegen Brasilien hoffen.

 Matthias Ginter (l.) und Lars Stindl saßen in Düsseldorf 90 Minuten auf der Bank.

Matthias Ginter (l.) und Lars Stindl saßen in Düsseldorf 90 Minuten auf der Bank.

Foto: Imago

In Berlin spielt die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Rekordweltmeister Brasilien. Es ist das erste Treffen beider Fußball-Großmächte seit dem unfassbaren 7:1 der Deutschen gegen Brasilien in Belo Horizonte im Halbfinale der WM 2014. Matthias Ginter saß damals auf der Bank, damals war er gerade vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund gewechselt. Nun kann sich Ginter, inzwischen Abwehrchef in Mönchengladbach, in der Hauptstadt aktiv empfehlen für seine zweite WM-Teilnahme. Bundestrainer Joachim Löw hat am Dienstag angekündigt, dass er ein Startelf-Teilnehmer sein wird gegen die Südamerikaner.

Ginter hat schon reichlich gute Erfahrungen gemacht in Berlin. 2016 gewann er im Olympiastadion mit dem BVB das Halbfinale bei Hertha BSC mit 3:0, das Endspiel ging an gleicher Stelle gegen die Bayern verloren. Ein Jahr später stemmte Ginter dann aber den Pokal in den Himmel über Berlin nach dem 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Danach wurde er Gladbacher und siegte mit der niederrheinischen Borussia in Berlin, im Bundesligaspiel gab es bei der Hertha einen 4:2-Erfolg. Ginter verbindet Berlin also weitgehend mit Triumphen.

Auch Lars Stindl ist auf gewisse Weise Berlin-Experte, denn von seinen letzten sechs Spielen im Olympiastadion (mit Hannover 96 und Borussia) hat er nur eines verloren. Für Borussias Kapitän ist die Hauptstadt trotzdem ein Sehnsuchtsort. Wobei er eine Sehnsucht weniger hat seit seinem Tor beim 3:3 gegen 1899 Hoffenheim, denn bis dahin hatte er zuletzt in Berlin getroffen, am 18. November 2017, und seither wuchs und wuchs die Torlose-Minuten-Ansammlung. Bei 1506 Pflichtspielminuten blieb die Uhr stehen.

Zumindest Ginter wird in Berlin spielen

Aber: Eintracht Frankfurt erreichte 2017 das Endspiel gegen Ginters BVB, weil sie Stindls Finaltraum durchkreuzte. Stindl und die anderen Borussen hatten ein Heimspiel gegen die Frankfurter und verloren dies im Elfmeterschießen. Stindl schoss Gladbachs ersten Elfmeter ins Tor, doch das reichte nicht für das Ticket nach Berlin. Morgen nun will er dort einen Schritt Richtung WM machen, bestenfalls auch mit einem Einsatz. Zumindest als Joker kann man sich den Gladbacher gut vorstellen, wie gegen Frankreich Ende 2017 in Köln, als er dem DFB das 2:2 und die Unbesiegt-Serie rettete. Sicher ist, dass Stindl, der im Herzen immer Fan geblieben ist, jede Sekunde gegen die Selecao in vollen Zügen genießen würde.

Am Freitag beim 1:1 gegen Spanien saßen die beiden Gladbacher nebeneinander auf der Ersatzbank. Am Dienstag wird mindestens Ginter Borussia in Berlin spielend repräsentieren. Er und Stindl hoffen natürlich, dass sie wenigstens ein paar Minuten gemeinsam auf dem Platz verbringen werden.

(kk)
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