Borussia Mönchengladbach Marx macht per Elfmeter alles klar

Fürth · Eigentlich war Borussias Mittelfeldspieler gar nicht eingeteilt als Schütze, sondern Martin Stranzl. Doch Marx schnappte sich selbstsicher den Ball und sorgte für den 4:2-Endstand. Einen Disput gab es nach dem Strafstoß für Greuther Fürth.

Bundesliga 12/13: Wendt verschuldet Elfer – und trifft
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Bundesliga 12/13: Wendt verschuldet Elfer – und trifft

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Zielstrebig schnappte sich Thorben Marx den Ball. Elfmeter in Fürth? Letzte Minute? Klare Sache — Marx legte den Ball auf den Punkt. Der Rest ist bekannt: Der Mittelfeldspieler setzte mit dem 4:2 den Schlusspunkt unter den für Borussia am Ende so erfreulichen Bundesliga-Abend in Fürth.

Dabei hätte Marx gar nicht schießen dürfen. Denn die Vorgabe des Trainers lautete eigentlich, dass Martin Stranzl schießen soll. Marx war im Europapokalspiel in Marseille als Schütze eingeteilt, dort war Stranzl jedoch nicht dabei. Dass der Österreicher von seinem Teamkollegen am möglichen Doppelpack gehindert wurde, sorgte dennoch nicht für Verstimmungen in der Mannschaft. "Wenn Thorben so selbstsicher zum Ball geht, sollte man ihn nicht stören", sagte der eigentliche Elfmeterschütze Stranzl später. "Das stört nur die Konzentration."

Es war der erste Elfmeter für Borussia in dieser Bundesliga-Saison, es war überhaupt der erste Strafstoß für Gladbach in einem nationalen Wettbewerb seit dem 8. November 2011. Damals traf Filip Daems beim Pokalsieg in Berlin. Zweimal durften die Borussen in der Europa League vom Punkt schießen: Oscar Wendt verschoss auf Zypern, Daems traf gegen Marseille. Elfmeter gegen sich kassierte Gladbach in dieser Saison bereits einige. Vier waren es — und nun in Fürth, nach nicht einmal zehn Minuten, ging es weitaus weniger harmonisch zu als bei Marx' Tor in der Schlussminute.

Als Gerald Asamoah über das Bein von Verteidiger Oscar Wendt fiel, rief Keeper Marc-André ter Stegen sofort "Schwalbe, Schwalbe" zum Gefoulten. Nachdem Bernd Nehrig den fälligen Strafstoß verwandelte, hatte Fürths Sturmtank anstatt zu jubeln nichts Besseres zu tun, als sich vor Gladbachs Schlussmann aufzubauen. Die Folge war ein lautstarker Disput mit körperlichem Einsatz. Asamoah griff seinem Gegenüber wenig freundschaftlich in den Nacken. "Guck dir Szene noch mal an", wiederholte Asamoah immer wieder. Ter Stegen jedoch verzog keine Miene, spielte seinen Stiefel herunter.

Nach dem Spiel sagte er sehr professionell: "Wir haben uns normal unterhalten. Für eine Auseinandersetzung auf dem Platz war das ein guter Disput." Ter Stegen garnierte das mit einem süffisanten Grinsen. Mit einem Sieg im Gepäck lässt sich so was leichter wohlwollend beurteilen.

Schadenfreude war den Borussen an diesem Abend nämlich durchaus fremd. Kein schlechtes Wort fanden die Gladbacher zu den durchaus rustikalen Gastgebern, im Gegenteil. Als der Ex-Borusse Thomas Kleine, der schon nach zwölf Minuten für eine Notbremse duschen gehen durfte, mit gesenktem Kopf an Marc-André ter Stegen vorbei schlich, knuffte dieser ihm mit der Faust liebevoll in die Seite. "Du Rüpel", gab ter Stegen ihm aufmunternd auf den Weg. Doch selbst das konnte den Rotsünder nicht mehr trösten.

(RP/rl)
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