Ex-Borusse in Haft Pletsch in Brasilien mit 793 Kilogramm Marihuana erwischt

Als Fußballprofi war Marcelo Pletsch für sein robustes Spiel bekannt. "Ikea" lautete sein Spitzname. Nun ist herausgekommen, dass der Deutsch-Brasilianer bereits seit knapp einem Jahr im Gefängnis sitzt.

 Marcelo Pletsch trug von 1999 bis 2005 das Trikot der Borussia.

Marcelo Pletsch trug von 1999 bis 2005 das Trikot der Borussia.

Foto: ap

Die Zeitungsmeldung aus der Stadt Toledo, im Süden Brasiliens an der Grenze zu Paraguay gelegen, stammt vom 12. November 2015. Doch der Inhalt ist so gravierend, dass er elf Monate später noch erhebliche Auswirkungen hat: Der Artikel berichtet, dass die Polizei Marcelo Pletsch, früher Innenverteidiger bei Borussia Mönchengladbach, mit 793,3 Kilogramm Marihuana erwischt und als mutmaßlichen Rädelsführer eines Drogenhändler-Trios festgenommen hat.

Seitdem sitzt der 40-Jährige in seiner Heimat im Gefängnis. Ihm droht eine Haftstrafe von mehreren Jahren. Die Drogen seien laut "Gazeta de Toledo" auf dem Dach eines Lkw versteckt und in 854 Platten gepresst gewesen. Die brasilianische Polizei hat den Vorfall dem "Express" bestätigt, der zuerst darüber berichtet hatte.

Pletsch machte von 1999 bis 2005, also in einer besonders tristen Zeit der Vereinsgeschichte, insgesamt 150 Spiele für Gladbach. Er war ein beinharter Verteidiger, der sich den Spitznamen "Ikea" verdiente, weil er robust und breit wie ein Schrank war. Eines seiner drei Bundesligatore erzielte Pletsch im Herbst 2004 beim 2:0-Sieg gegen den FC Bayern. In der Rückrunde jener Saison wurde er suspendiert, nachdem er Borussia als "beschissenen Verein" und den damaligen Sportdirektor Christian Hochstätter als "linke Bazille" bezeichnet hatte.

Anschließend spielte Pletsch noch für den 1. FC Kaiserslautern, Panionios Athen (Griechenland), Omonia Nikosia (Zypern) und Vojvodina Novi Sad (Serbien), bevor er in Brasilien seine Karriere beendete. Zwischenzeitlich hatte er die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. In einem "11 Freunde"-Interview im Mai 2011 erzählte Pletsch, dass er mittlerweile als Schweinefarmer arbeite. Nun ist bekannt geworden, dass er mutmaßlich noch auf kriminelle Art Geld verdiente.

(jaso)
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