Borussia-Kapitän Lars Stindl "André und ich wollten etwas gutmachen"

Glasgow · Borussias Kapitän Lars Stindl hatte beim 0:0 gegen den Hamburger SV einen Elfmeter verschossen, ebenso wie André Hahn. Beim Champions-League-Spiel in Glasgow waren ausgerechnet diese beiden die Helden des Abends, sie erzielten je ein Tor und legten dem anderen jeweils seinen Treffer auf.

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Stindl spricht über den ersten Auswärtssieg Borussias in der Champions League, Kollege Hahn, den psychologischen Wert des Glasgow-Spiels und die Partie am Samstag beim Rekordmeister FC Bayern.

Herr Stindl, Sie haben beim 2:0-Sieg in Glasgow das wichtige 1:0 gemacht. Geht man so als Kapitän voran?

Stindl Wir haben insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben sehr gut reingefunden in das Spiel, haben die Atmosphäre im Celtic Park genossen. Wir waren sehr neugierig darauf, wie es dort sein wird. Das Einlaufen, dann die Hymne, die ersten fünf Minuten, das war schon etwas ganz Besonderes für uns alle. Wir haben es aber gut weggesteckt und haben uns auf unser Spiel konzentriert. Wir hatten ein sehr gutes Positionsspiel, hatten auch einige Chancen kreiert, waren in der ersten Halbzeit im letzten Drittel aber etwas zu ungenau und zu ungeduldig. Nach dem 1:0 haben wir dann aber sofort nachgelegt und haben dann sehr klug und clever gespielt und verteidigt. Es war ein sehr gutes Spiel von uns.

Trainer André Schubert hatte im Vorfeld des Spiels gesagt, Borussia brauche in Glasgow elf "Mentalitätsmonster" wie André Hahn. Was macht ihn aus?

Stindl Man muss ja nur seinen Werdegang betrachten, wie er sich hochgearbeitet hat. Es war kein einfacher Weg, er ist durch harte Arbeit dahin gekommen, wo er jetzt ist. Jetzt spielt er in der Champions League, bereitet das 1:0 in Glasgow mit einem großen Fight vor und macht das 2:0 selbst. André gehört zu denen, auf die man sich immer verlassen kann.

Wie wichtig ist der Sieg in Glasgow für den Kopf?

Stindl Es kommen ja mehrere Faktoren zusammen. Am Samstag beim 0:0 gegen den Hamburger SV haben André und ich die Elfmeter verschossen. Jetzt wollten wir in Glasgow wieder etwas gut machen, wollten der Mannschaft und den Fans etwas zurückgeben. Ich denke, das haben wir geschafft. Siege tun allgemein natürlich immer dem ganzen Team gut, zumal in den letzten drei Spielen nicht das nötige Glück hatten und, auch durch etwas Unvermögen, nicht gewinnen konnten. Darüber hinaus haben wir ja leider unsere Auswärtsstatistik, die wir so nicht haben wollten, die aber da ist. In Glasgow haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Aber wir sind gut beraten, da weiterzumachen und nachzulegen.

Am besten schon am Samstag beim FC Bayern. In der vergangenen Saison gab es in München ein 1:1. André Hahn schoss das Tor nach einem Pass von Lars Stindl. Das klingt nach einem guten Drehbuch für das anstehende Spiel.

Stindl Dagegen hätten wir beide sicher nichts einzuwenden. Das Spiel bei den Bayern ist das schwerste Spiel der Saison. Wir werden jetzt ein bisschen regenerieren und uns dann in der Kürze der Zeit gut auf das Spiel vorbereiten. Wir haben gegen die Bayern zuletzt immer ganz ordentliche Auftritte gehabt. Wir werden wieder alles dafür geben, erfolgreich zu sein.

Wie fühlt es sich an, ein legendäres Stadion wie den Celtic Park zum Schweigen zu bringen?

Stindl Das war ja unser Ziel. Wir wussten um die Hitzigkeit gerade zu Beginn des Spiels. Der wollten wir standhalten und haben es durch eine gute Leistung auch getan. Natürlich merkte man im Laufe des Spiels, dass wir immer mehr Kontrolle hatten und das Publikum ein Stück weit beruhigt haben. Unsere Fans haben uns dann super unterstützt, es passte alles.

Nun scheint in der Gruppe alles möglich: Borussia ist mit drei Punkten Dritter, aber nach der klaren Niederlage von ManCity in Barcelona nah dran an Manchester. Und es gibt noch die Heimspiele gegen Celtic und City. Wie sehr dürfen die Fans träumen?

Stindl Wir bleiben dabei, nicht zu weit nach vorn zu schauen. Wir wollen natürlich auch in der Champions League den größtmöglichen Erfolg haben. Wir wussten, dass wir erstmal mit Celtic um Platz drei kämpfen würden. Das erste Spiel in Manchester war nicht so gut, das gegen Barcelona war gut, aber wir hatten keine Punkte. Jetzt haben wir drei Punkte und freuen uns darüber. Wir konzentrieren uns erst mal auf das Spiel zu Hause gegen Celtic, das wird wieder ganz andere Voraussetzungen haben. Wir müssen, obwohl wir in Glasgow gewonnen haben, wieder alles reinwerfen, wenn wir Erfolg haben wollen. Dann sehen wir weiter.

Aufgezeichnet von Karsten Kellermann in Glasgow

(kk)
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