Lars Stindl im Interview "Das macht uns besonders als Klub"

Mönchengladbach · Kapitän Lars Stindl war in der Startelf gegen Bayer Leverkusen der zweitälteste Borusse nach Oscar Wendt. Nach dem 0:1 sprach er über das Pokal-Aus und den jugendlichen Weg seines Vereins.

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Die bisherige Karriere von Lars Stindl

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Foto: Dirk Päffgen Paeffgen (dirk)

Auch Lars Stindl hatte im Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen kein Glück. Bei seinem besten Schuss an diesem Abend bekam Bayer-Torwart Bernd Leno noch die Fingerspitzen dran, der Ball sauste knapp am Ziel vorbei. 23 Torschüsse, der Borussen, aber kein Tor — so endete das Jahr mit dem Pokal-Aus. Borussias Kapitän sprach anschließend darüber und bilanzierte auch die Hinrunde.

Herr Stindl, wie sehr ärgert Sie das Pokal-Aus gegen Leverkusen?

Stindl Sehr, das muss ich sagen. Wir haben von Beginn an ein sehr gutes Spiel gezeigt, haben über die komplette Distanz viel investiert und viel richtig gemacht. Daher ist es für uns als Team sehr ärgerlich. Wir wollten unbedingt weiterkommen.

Es war die jüngste Borussen-Mannschaft im Pokal seit 1991. Trotzdem wirkte alles recht erwachsen.

Stindl Es ist beachtlich, welch tragende die Rolle die jungen Spieler gegen Leverkusen gespielt haben. Es ist schade, dass sie nicht belohnt worden sind dafür. Das ist hart für die Jungs. Aber es ist vielleicht auch eine Erfahrung, dass eben ein Tor entscheiden kann in so einem Pokalspiel und dass man immer wieder an die Grenze gehen muss.

Sie haben mit Michael Cuisance vorn zusammengespielt. Wie fanden Sie ihn?

Stindl Super. Es ist toll, mit wie viel Spielwitz er unterwegs ist, wie viele gute Situationen er schon mit kreiert in so jungen Jahren. Das tut uns allen gut. Insgesamt haben es Mika und Reece sehr gut gemacht, Denis Zakaria mit seinen 21 Jahren ist gefühlt ja schon der alte Hase in dem Zusammenhang. Das sind Dinge, die uns besonders machen als Klub.

Es war das letzte Spiel des ersten Saisonteils. In der Liga ist Borussia mit 28 Punkten oben dabei, im Pokal ist nach Runde drei Schluss. Wie fällt Ihr Fazit der Hinrunde aus?

Stindl Es gab ein paar Höhen und ein paar Tiefen. Insgesamt haben wir aber eine sehr ordentliche Hinrunde gespielt. Wir haben 28 Punkte geholt und stehen nur zwei Punkte hinter Platz zwei. Man muss auch bedenken, und das ist nicht als Ausrede gemeint, sondern einfach eine Tatsache, dass wir den einen oder anderen Verletzten zu viel hatten. Daher hatten wir nicht die Breite, die wir uns gewünscht hätten. Andererseits haben die jungen Spieler eine sehr gute Entwicklung genommen. Darauf kann der Verein stolz sein und wir hoffen alle, dass sie die Entwicklung im nächsten Jahr fortführen. Insgesamt gibt es viele positive Sachen — und die Dinge, die nicht so gut waren, werden wir ansprechen, um sie zu verbessern.

Schmälert das Pokal-Aus das Gesamtbild?

Stindl Es ist hart so kurz vor der Winterpause, aber wir werden es verkraften.

Wie bewerten Sie das Pokalspiel im Vergleich zum 1:5 gegen Bayer in der Liga. Da fehlte am Ende jede Stabilität.

Stindl Nun im Pokalspiel haben wir nicht viel zugelassen, es war eine sehr kontrollierte Offensive. Wir hatten im Mittelfeld drei sehr junge Spieler, die das Gefühl hatten für die Situationen und auch mal das Tempo rausgenommen haben. Das war gut. Was wir uns in beiden Spielen vorwerfen lassen müssen, sind die Chancen, die wir liegengelassen haben. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele das im Endeffekt waren.

Gehen Sie nach dem Pokal-Aus mit etwas Trotz in die Rückrunde?

Stindl Natürlich hätten wir gern im Pokal überwintert, aber es ist leider nicht so. Das muss man einfach auch mal akzeptieren. Ich glaube die Leute hatten trotzdem noch mal ein Fußballfest, wenn auch mit einem unglücklichen Ausgang. Wir sind trotzdem frohen Mutes für das neue Jahr. Wie gesagt: Wir werden alles genau analysieren, unsere Schlüsse daraus ziehen. Anfang Januar treffen wir uns dann. Dann haben wir auch den einen oder anderen der jetzt verletzten Spieler wieder dabei. Dadurch haben wir dann auch im Training wieder mehr Breite und eine andere Qualität. Wir werden uns gut vorbereiten, es steht vieles an in der Rückrunde.

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