Borussia Mönchengladbach Kramers Tatendrang bringt keinen Dreier

Frankfurt · Borussias defensiver Mittelfeldspieler zählte gestern Abend beim torlosen Unentschieden in Frankfurt wieder zur Startformation.

 Christoph Kramer kehrte nach seiner Gelbsperre zurück ins Team

Christoph Kramer kehrte nach seiner Gelbsperre zurück ins Team

Foto: afp, agz

Christoph Kramer ärgerte sich noch, als der Eckball schon ausgeführt war. Zuvor war Borussias Sechser von Teamkollege Max Kruse auf die Reise geschickt worden. Kramer zog Richtung Frankfurter Tor, doch dann zögerte er, baute noch zwei Haken ein, die Chance zum Schuss war vertan. In der Folge holte Patrick Herrmann zwar noch den Eckball heraus, dieser brachte jedoch nichts ein. Im Nachhinein wird sich der 24-Jährige über die Szene in der 39. Minute vielleicht noch mehr geärgert haben, denn Borussia spielte bei der Frankfurter Eintracht 0:0 und verpasste es damit, im Kampf um den dritten Rang Bayer Leverkusen noch stärker unter Druck zu setzen.

Allerdings verdeutlichte Kramer mit dieser Aktion seinen Tatendrang. Der defensive Mittelfeldspieler hatte in der Gladbacher Startformation ein Alleinstellungsmerkmal: Er wurde als Einziger von Trainer Lucien Favre ins Team hineinrotiert. Den 3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund hatte Kramer gelbgesperrt verpasst, während sein Vertreter Havard Nordtveit ein gutes Spiel geboten und sogar getroffen hatte. Trotzdem musste der Norweger gestern wieder für Kramer weichen. Und der Nationalspieler, der im Sommer zu Bayer Leverkusen zurückkehrt, stürzte sich gleich in die Zweikämpfe, sorgte für Balleroberungen und schaltete sich immer wieder in die eigenen Angriffe ein.

Die gesamte Borussen-Mannschaft fand schnell in die Partie und hätte durch Patrick Herrmann in der 11. Minute in Führung gehen können, doch Frankfurts Kevin Trapp parierte. "Derzeit läuft es gut bei uns, doch es kann auch ganz schnell in die andere Richtung gehen. Dem wollen wir entgegenwirken", hatte Herrmann im Vorfeld der Partie angekündigt. Das Bemühen, die Erfolgsserie auszubauen und den fünften Bundesligasieg in Folge zu schaffen, war von Beginn an zu sehen. Fabian Johnson verzog in aussichtsreicher Position knapp, wenig später verpasste Roel Brouwers eine Hereingabe Max Kruses. Doch in einer kurzweiligen Partie hatte auch die Eintracht ihre Chancen. Haris Seferovic schoss zielte zweimal ungenau, bevor Yann Sommer nach Nelson Valdez' Kopfball glänzend parierte.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie, fortan mangelte es an klaren Torchancen. Gladbach lud nun die Gastgeber durch unsauberes Passspiel und leichtfertige Ballverluste zu Gegenangriffen ein. So kam Stefan Aigner nach einem Konter zum Abschluss, zielte aber daneben. Auch Kramer, der kurz nach der Pause von Trapp im Strafraum gestoppt wurde, fiel es jetzt schwerer, Akzente zu setzen. Noch einmal stürmte er in den Strafraum, doch Kruses Flanke schnappte sich Trapp, so dass ihm eine Kopfballchance verwehrt blieb. Es sollte bis auf Hazards Schuss in der Schlusssekunde keine Chance mehr für die Gladbacher folgen. Kramer und seine Teamkollegen mussten sich mit einem Unentschieden begnügen. Die klaren Gelegenheiten zum Sieg hatten sie in der ersten Halbzeit vergeben.

(togr)
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