Borussia Mönchengladbach Königs bleibt für drei weitere Jahre Borussias Präsident

Mönchengladbach · Der Aufsichtsrat wird Rolf Königs am 17. November wiederwählen. Auch seine Vize Siegfried Söllner, Rainer Bonhof und Hans Meyer machen weiter.

Rolf Königs bleibt im Amt.

Rolf Königs bleibt im Amt.

Foto: Wiechmann

Borussia setzt in der Vereinsspitze auf Kontinuität und Erfahrung. Rolf Königs, der seit gut elf Jahren Präsident des Bundesligisten ist, stellt sich in der Aufsichtsratssitzung am 17. November erneut zur Wahl. Dass das siebenköpfige Gremium ihn für drei weitere Jahre zum Präsidenten wählt, ist reine Formsache. Und das nicht nur, weil Königs keinen Gegenkandidaten hat. Borussia weiß, was sie an Königs hat: einen exzellenten Geschäftsmann und Repräsentanten, der aus einem wirtschaftlich und sportlich angeschlagenen Bundesligisten einen Verein geformt hat, der für viele in der Branche zum Vorbild geworden ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende Professor Reiner Körfer drückt das so aus: "Borussia steht wirtschaftlich und sportlich hervorragend da. Viele Konkurrenten schauen mit großen Respekt auf unseren Weg."

Der Aufsichtsrat wählt nur den Präsidenten direkt. Die Vize-Präsidenten werden formal vom Präsidenten bestimmt. Alle drei Stellvertreter, Siegfried Söllner, Rainer Bonhof und Hans Meyer, stehen nach RP-Informationen weiter zur Verfügung. Der Vorsitzende sagt nur: "Never change a winning team." Tatsächlich ist das Präsidium in seiner Zusammensetzung fein austariert. Als Königs ohne anerkannte Fußball-Experten in seinen ersten Jahren auch nach außen über sportliche Dinge sprach, machte er sich angreifbar. Und er wurde angegriffen — als Jupp Heynckes unter anderem wegen einer Morddrohung sein Traineramt bei Borussia aufgab, erlebte auch Königs heftige Kritik.

Das traf den Präsidenten, und er zog die richtigen Schlüsse: In Bonhof und Meyer holte er sich zwei anerkannte Experten in das Präsidium, die sich in jeder TV-Runde bestens machen. Die Zeiten, in denen die Fans mit dem Macher Königs fremdelten, der sich vor jedem Spiel auf dem Rasen mit der Mannschaft abklatschte, sind lang vorbei. Schon 2011, als eine Gruppe versuchte, Königs zu stürzen, als dem Verein der neuerliche Abstieg drohte, gaben die Mitglieder ihrem Präsidenten größtmögliche Rückendeckung. Inzwischen ist Königs fast Kult.

Die Fans wissen, dass ihr Verein nur wächst und gedeiht, wenn die Finanzen stimmen. Und dass Königs dafür der Richtige ist, bezweifelt keiner. Erst recht nicht, seit Borussia wieder in Europa eine Rolle spielt. Für die Fans sind die Champions-League-Auftritte bester Beleg für die Entwicklung. Königs liest unterdessen Borussias Erfolg an ganz anderem ab: Der Verein kann sich ein 28-Millionen-Invest am Borussia-Park leisten. Das sichert dauerhaft zusätzliche Einnahmequellen, die berechenbarer sind als Europapokal-Einnahmen. In einem Punkt sind Fan-Seele und Königs-Kalkül vollkommen deckungsgleich: Dass Borussia Herr im eigenen Stadion ist und den Namen nicht vermarktet hat, gefällt den Fußball-Romantikern genauso wie dem Rechner.

(RP)
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