Borussia Mönchengladbach Käpt'n Xhaka lebt seinen Traum

Mönchengladbach · Nach seiner Sperre zum Auftakt in Sevilla feiert der Interims-Spielführer am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) gegen Manchester sein Debüt in der Königsklasse im Borussen-Trikot. Borussia braucht dabei den Xhaka, der seine Emotionen kanalisieren kann.

Granit Xhaka – Schweizer, Ex-Borusse, Führungsspieler
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Das ist Granit Xhaka

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Nach seiner Sperre zum Auftakt in Sevilla feiert der Interims-Spielführer am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) gegen Manchester sein Debüt in der Königsklasse im Borussen-Trikot. Borussia braucht dabei den Xhaka, der seine Emotionen kanalisieren kann.

In den vergangenen beiden Jahren war das mit der Champions League und den Brüdern Xhaka klar geregelt. Der ältere, Taulant (24), war mit dem FC Basel mittendrin, der kleinere Bruder Granit (23) musste von der Couch aus zugucken. Diese Saison nun haben sich die Rollen umgekehrt. Während Taulants Baseler in den Play-offs zur Königsklasse an Maccabi Tel Aviv scheiterten, mischen Granit und Borussia erstmals munter mit. Wobei das muntere Mitmischen für Gladbachs Xhaka erst gegen Manchester City richtig beginnt. Denn zum Auftakt, beim 0:3 in Sevilla, fehlte er Gelb-Rot-gesperrt. Nun brennt er umso mehr. Das jedoch, das wissen sie bei Borussia, ist Chance und Risiko zugleich.

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"Wir alle freuen uns auf das Spiel. Die letzten beiden Siege in der Bundesliga haben uns wieder viel Moral gegeben. Wir haben Respekt vor City, aber keine Angst", sagt Xhaka gestern vom Podium der Pressekonferenz aus vor Gladbachs erstem Champions-League-Heimspiel der Historie. Dass Moral- und Punktekonto in der Vorwoche wieder angewachsen sind, daran hatte Xhaka selbst mit ansprechenden Leistungen und zwei Kopfballtoren seinen Anteil. Darüber hinaus hatte ihm Interimscoach André Schubert in verletzungsbedingter Abwesenheit der Kollegen Martin Stranzl und Tony Jantschke (er ist wieder fit) die Kapitänsbinde verliehen. Es war eine Geste, die, so das Kalkül, gleichzeitig beflügeln und bremsen sollte.

Denn Borussias Taktgeber kann eben bekanntermaßen derjenige sein, der sein Team zum Erfolg lenkt, er kann aber auch eben der sein, der sein Team spielentscheidend schwächt. Wie im Februar, im Europa-League-Rückspiel gegen Sevilla, als er vom Platz flog und so seinem Team die gar nicht mal unrealistische Chance raubte, doch noch weiterzukommen. Das sah er später zähneknirschend ein.

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Es ist die Aggressivität, die Xhakas Spiel ausmacht - meist im positiven Sinne, aber auch immer mal wieder im negativen. Er hat sich bei den Schiedsrichtern einen Ruf erarbeitet, und so bekam er gegen Augsburg und in Bremen zuletzt auch mal eine Gelbe Karte, obwohl die Fernsehbilder ihn jeder unerlaubten Handlung freisprachen. Einen Gelb-vorbelasteten Xhaka in Richtung Platzverweis zu provozieren und damit Borussia spielentscheidend zu schwächen, diese Option ist für die Gegner längst keine Unbekannte mehr.

Umso wichtiger ist es für die Borussen und auch für Xhakas weiteren Werdegang, dass er seine Emotionen kanalisiert. Gegen Augsburg war es trotz Binde sicherer, ihn vorzeitig runterzunehmen, in Stuttgart agierte dagegen schon deutlich besonnener, ohne dabei das Wesen seines Spiels einzubüßen. Schafft er genau das auch gegen City, ist Borussia schon mal einen Schritt weiter. Denn sie braucht den Anführer Xhaka. Schließlich ist er mit Yann Sommer und Oscar Wendt derjenige mit der meisten Erfahrung an Champions-League-Spielen. 15 sind es bei Sommer, 13 bei Wendt, zehn bei Xhaka. Mit Basel, in den Jahren 2010, 11 und 12.

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Xhaka hat in den vergangenen Monaten stets betont, er habe sich mit der Teilnahme an der Königsklasse mit Borussia einen Traum erfüllt. Diesen Traum darf er ab heute Abend leben. "Auf dem Platz werden die Spiele immer noch durch die Qualität der Spieler und nicht die der Trainer entschieden", sagt Trainer André Schubert. Borussia braucht Xhakas Qualität gegen Manchester. Indes nur die positive.

(klü)
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