Borussia Mönchengladbach Jonas Hofmann: "Das wäre ein Träumchen"

Darmstadt · Jonas Hofmann spielt erstmals 90 Minuten für Borussia. Ab Sommer will der Winter-Zugang endlich durchstarten. Dann will er sich als "langfristige Verbesserung des Kaders" erweisen – so wie Max Eberl den 23-Jährigen angepriesen hatte.

Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach im Porträt
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Foto: dpa/Swen Pförtner

Jonas Hofmann spielt erstmals 90 Minuten für Borussia. Ab Sommer will der Winter-Zugang endlich durchstarten. Dann will er sich als "langfristige Verbesserung des Kaders" erweisen — so wie Max Eberl den 23-Jährigen angepriesen hatte.

Wer André Schuberts Körpersprache in den ersten knapp 25 Minuten beobachtete, der gewann nicht zwingend den Eindruck, dass Borussias Trainer mit dem Auftritt von Jonas Hofmann zufrieden war. Ganz im Gegenteil. Später gab Hofmann dann auch zu, dass er wie die komplette umformierte Startelf "gute 25 Minuten" gebraucht habe, um ins Spiel zu finden. Am Ende standen 90 Minuten für den Winter-Zugang aus Dortmund zu Buche. Es war sein erster Einsatz über die volle Distanz eines Fußballspiels seit dem 3:1 mit dem BVB in der Europa League Ende Oktober beim FK Gabala in Aserbaidschan. "Es tat einfach gut, mal wieder 90 Minuten zu spielen", sagte Hofmann später.

"Wir sehen seine Verpflichtung vor allem als langfristige Verbesserung unseres Kaders", hatte Sportdirektor Max Eberl beim Kauf Hofmanns Ende Dezember 2015 wissen lassen, und so bemühten sich Verantwortliche wie der 23-Jährige selbst, die geringen Einsatzzeiten in der Rückrunde unisono unter dem Motto "Eingewöhnung" firmieren zu lassen — acht Millionen Euro Ablöse hin oder her. "Klar war das jetzt eine schwierige Zeit, aber ich denke, es war gut, dieses erste halbe Jahr hier zu sein und sich an alles zu gewöhnen. Ab Sommer kann es dann meinetwegen richtig losgehen, das wäre ein Träumchen", sagte Hofmann.

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Für Gladbach stand er nur zweimal in der Startelf: in Mainz und nun in Darmstadt. Dazwischen war er weit weg davon, von Beginn an aufzulaufen, und bei seinen Einwechslungen wirkte er oft wie ein Fremdkörper im anspruchsvollen Borussia-Spielplan. Geduld war und ist also gefragt für den Mann, der bei der Borussia am Niederrhein bessere Chancen auf Einsätze sah und sieht als bei der Borussia aus Westfalen.

"Man bekommt zwar immer gesagt, man soll geduldig bleiben und sich nicht so viele Gedanken machen, aber ich würde lügen, ich bin ja auch nur ein Mensch, und natürlich mache ich mir da auch meine Gedanken", gab Hofmann zu. "Aber nach einer Anfangsphase habe ich es gut hinbekommen und mich in die Rolle reingefunden." Gedanken führen in jedem Fall zu Gesprächen, und Hofmann sprach mit Schubert und Eberl über seine Situation. Das Ergebnis: "Beide haben gesagt, dass sie das Gefühl haben, inzwischen bin ich richtig angekommen", sagte Hofmann.

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Foto: Dieter Wiechmann

Beim druckfreien Saisonausklang in Darmstadt gelang ihm erst gar nichts, aber mit immer mehr Ballkontakten in der zentralen Offensivrolle gewann er Ball- und Passsicherheit, so dass die Mitspieler ihn auch zunehmend suchten. In einem Kader, in dem etliche Spieler für sich herausfinden müssen, wie und wo sie am besten im neuen 3-4-3-System ihren Platz finden können, sieht Hofmann seinen in der Zentrale.

"Ich hab fast meine ganze Jugendzeit über zentral gespielt, auch im Training werde ich immer wieder zentral eingebunden. Ich glaube, das Spiel dort liegt mir ein bisschen mehr. Wenn dieses System funktioniert und erfolgreich ist, ist es kein Fehler, es weiterzuführen", sagte er.

Er hätte wahrscheinlich nichts dagegen, wenn es beim 3-4-3 bliebe und er so seine Bewerbung für die flexible Dreieroffensive abgeben könnte. Denn eins steht fest: 2016/17 dürfte seine bislang wichtigste Saison werden. "Ja, auf jeden Fall", sagte Hofmann.

(klü)
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