Borussia Mönchengladbach Jantschke: "Wir wollen erst einmal Platz vier fix machen"

Mönchengladbach · Yann Sommer ist sich sicher: "Der Punkt in Frankfurt kann noch wichtig sein", sagte Borussias Torhüter nach dem 0:0 bei der Eintracht. Sportdirektor Max Eberl sprach von "einem gewonnenen Punkt".

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Frankfurt - Gladbach: Einzelkritik

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Welche Bedeutung das torlose Treffen mit den Hessen in der Endabrechnung haben wird, kann tatsächlich erst faktisch belegt werden, wenn die Saison vorbei ist. Für den Moment jedoch war das 0:0 zu wenig, um im Fernduell mit Bayer Leverkusen den dritten Platz zu verteidigen.

Bayer fertigte Hannover mit 4:0 ab und verwandelte so den Zwei-Punkte-Rückstand auf die Gladbacher in einen Drei-Tore-Vorsprung, der der Werkself bei einer Punktgleichheit (je 54) der beiden rheinischen Rivalen nun den dritten Platz beschert, der den direkten Einzug in die Champions League garantiert. Das Treffen beider Teams am 9. Mai im Borussia-Park bekommt mehr und mehr einen Final-Charakter. Danach jedoch sind noch zwei Spiele, und da beide Rivalen derzeit nahezu im Gleichschritt unterwegs sind, könnten dem direkten Finale noch zwei Fernfinals um die Meisterliga folgen.

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Die Borussen indes lassen sich vom Lauf des Konkurrenten, der nun zum siebten Mal in Folge siegte, nicht beeindrucken. Schließlich haben auch sie etwas zu bieten. "Wir stehen doch auch sehr gut da, haben jetzt neunmal in Folge nicht verloren", sagte der spanische Verteidiger Alvaro Dominguez. Sechs Siege und, inklusive des 0:0 in Frankfurt, drei Unentschieden, das ist die Bilanz der Gladbacher seit dem 0:1 bei Schalke 04, der bislang einzigen Niederlage in der Bundesliga-Rückrunde, die sich am 6. Februar ereignete. Bis zum direkten Duell am 9. Mai ignorieren die Gladbacher Bayer offiziell, entsprechend des von Spiel-zu-Spiel-Dogmas von Trainer Lucien Favre. Natürlich gibt es eine Tabellensituation, natürlich gibt es das Ziel, das Gruppenphase der Champions League heißt, doch soll das durch allzu große gedankliche Präsenz nicht zum Damoklesschwert werden. "Wir schauen nicht auf Leverkusen, sondern auf Borussia Mönchengladbach", sagte Sommer. Sie können beeinflussen, was sie selbst tun, nicht aber, was Bayer tut, das ist die Devise der Gladbacher.

In Frankfurt taten die Borussen in der Summe vor dem Tor zu wenig — auch, weil die Manndeckungs-Taktik des Gegners aufging. "Es ist schwierig, wir haben so ähnlich bei Hans Meyer gespielt, das ist sehr unangenehm. Wir haben zu wenig die Tiefe gefunden, unsere Innenverteidiger hatten kaum Zeit bei Aufbau, permanent kamen Frankfurter, bei uns außen war es genauso, sobald wir den Ball hatten, war einer da", analysierte Tony Jantschke. Frankfurts Trainer Thomas Schaaf scheint ein Gladbach-Experte zu sein, er hatte schon zuvor in Bremen nie ein Heimspiel gegen Borussen-Teams verloren, nun setzte er seine Serie gegen Favres Ensemble fort.

"Wir nehmen den Punkt mit"

Jantschke wusste im Nachhinein, wie es besser hätte klappen können. "Wir hätten mehr Chips hinter die Abwehr spielen müssen, Frankfurter Verteidiger waren immer weit aufgerückt", sagte der Defensivmann. "Aber so ist es: Wir nehmen den Punkt mit", fasste er zusammen. Wie sein Torwart Sommer will er den tabellarischen Rückschritt auf Platz vier nicht überbewerten. "Es sind noch fünf Spiele. Auf Leverkusen schaue ich noch nicht, und Bayer kommt ja auch noch zu uns", sagte Jantschke.

Die Borussen wollen zunächst an anderer Stelle Klarheit schaffen. "Wir wollen erst einmal rechnerisch den vierten Platz fix machen, dann sehen wir weiter", sagte Jantschke. Was das angeht, soll der nächste Schritt mit einem Heimsieg am kommenden Sonntag gegen den VfL Wolfsburg gemacht werden. "Wolfsburg steht vor uns, aber jeder weiß, dass wir unsere Heimspiele gewinnen wollen", sagte Jantschke. Daheim haben er und die anderen Gladbacher in dieser Saison nur einmal verloren: in der Hinrunde gegen Frankfurt. Die Eintracht war in dieser Spielzeit offenbar kein angenehmer Spielpartner für Gladbach.

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