Borussia Mönchengladbach Vestergaard löst Kneib ab

Mönchengladbach · Bislang war der Torwart Wolfgang Kneib (1,96 Meter) der längste Spieler beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Der dänische Neuzugang misst drei Zentimeter mehr.

 Neue Nummer eins: Jannik Vestergaard löst mit seinen 1,99 Meter Wolfgang Kneib ab, der zuvor 40 Jahre lang der längste Borusse war.

Neue Nummer eins: Jannik Vestergaard löst mit seinen 1,99 Meter Wolfgang Kneib ab, der zuvor 40 Jahre lang der längste Borusse war.

Foto: IMAGO/Archiv

Wolfgang Kneib ist die Nummer eins. Seit der Torwart 1976 nach Gladbach kam, gab es keinen Borussen, der länger war als er. Und auch vorher gab es keinen. Einssechsundneunzig ist Kneib lang. Am nächsten herankommt Christofer Heimeroth. Der ist ebenfalls Torhüter und misst 1,94 Meter. Doch nun 40 Jahren verliert Kneib heute nun seinen Rekord: Jannik Vestergaard, der dänische Verteidiger, der heute wohl nach langem Hin und Her zwischen Borussia und Werder Bremen offiziell als Zugang vorgestellt wird, löst ihn ab. Der neue längste Borusse ist 199 Zentimeter groß.

Nachdem sich Manager Max Eberl mit Vestergaard, der soeben von einer Länderspielreise aus Japan zurückgekehrt ist, längst auf einen Wechsel geeinigt hatte, hat er nun auch mit seinem Bremer Kollegen Frank Baumann eine Basis gefunden. Dem Vernehmen nach sind das zehn Millionen Euro, womit Vestergaard nach Christoph Kramer (kam soeben für 15 Millionen Euro) und Luuk de Jong (12 Millionen Euro) der dritt-teuerste Transfer der Vereinsgeschichte wäre.

In der Geldrangliste Bronze, Gold in der Längentabelle - das sind schon Maßstäbe. Wobei für Trainer André Schubert weniger der Kaufpreis von Belang ist, als vielmehr die Größe. Denn Vestergaard, der sich bestens mit seinem Landsmann Andreas Christensen versteht, sorgt für ein notwendiges Höhenwachstum im Kader.

"Wir haben insgesamt eine sehr kleine Mannschaft", stellte Schubert zuweilen fest. Da nun in Martin Stranzl und Roel Brouwers zwei "Lulatsche" wegfallen, kommt Vestergaard gerade recht. Die anderen bisherigen Neulinge, Tobias Strobl (1,88 Meter) und Christoph Kramer (1,89 Meter), reichen zwar nicht annähernd an den neuen Rekordmann heran, bringen aber durchaus stattliche Längen mit. So hat Eberls Einkaufspolitik die Höhenfrage also reichlich beantwortet.

Auch was eine andere Personalie angeht, die Eberl angehen will, kann Vestergaard hilfreich sein. Denn sein Name könnte ein gewichtiges Argument sein, wenn Eberl versucht, Andreas Christensen vom FC Chelsea endgültig zu verpflichten. Christensen schwankt noch, ob er nun seine Zukunft doch eher in London oder bei Borussia sieht. Kumpel Vestergaard, der sich langfristig an Gladbach binden wird, könnte indes ein gutes Wort pro Borussia platzieren.

Zuvorderst jedoch sollen die beiden Dänen im Zentrum eines soliden Sicherheitskonzepts stehen, dessen taktische Basis weiter die von Schubert installierte Dreierkette sein dürfte. Der dritte Mann soll im Idealfall Alvaro Dominguez sein, wenn er wieder richtig fit ist, zudem sind EM-Fahrer Nico Elvedi, Routinier Tony Jantschke, das französische Talent Mamadou Doucoure, mit dem sich Eberl schon auf einen Wechsel verständigt hat, und sogar die Sechser Strobl und Kramer Optionen für die innere Sicherheit.

Vestergaard kann zudem mit langen Bällen aus der Tiefe das Spiel nach vorn einleiten - oder bei Standards selbst torgefährlich werden. Wie in der vergangenen Saison, als er zweimal für Werder gegen Borussia traf. Dass er nicht schon früher Borusse wurde, mag am Verteidiger-Geschmack des jeweiligen Trainers liegen. Bei Schubert-Vorgänger Lucien Favre waren Robustheit und Höhe nicht so entscheidende Kriterien. Das ist bei Schubert anders. Nebenbei hat Vestergaard einen hohen Typ-Faktor und soll sicherlich gleich Führungsaufgaben übernehmen. Das Gesamtpaket stimmt. Den Rekord gibt es obendrauf.

(RP)
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