Borussia Mönchengladbach Eberl zum perfekten Schubert-Start: "Das gibt uns ein bisschen Zeit"

Stuttgart · 9:22 lautete das Torschuss-Verhältnis aus Sicht von Borussia Mönchengladbach beim VfB Stuttgart. Trotzdem hat die Mannschaft von Interimstrainer André Schubert den zweiten Sieg in dieser Woche eingefahren. "Verdient, aber mit dem Quäntchen Glück", meinte Sportdirektor Max Eberl.

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Denn während Torwart Yann Sommer nur mit dem bereits achten Elfmeter der Saison zu überwinden war, nutzten seine Vorderleute ihre Chancen — und machten es sogar unnötig spannend. "Das Quäntchen Glück hatten wir auf jeden Fall in der zweiten Halbzeit, aber wir hätten in der ersten Halbzeit auch schon das 3:0 machen müssen. Dann wäre die Messe gelesen gewesen", sagte Eberl und spielte vor allem auf eine Großchance von Raffael an, in der der Brasilianer das verwaiste Tor nicht traf.

Kurz vor dem Abpfiff holte sich Raffael doch noch sein Erfolgserlebnis und sorgte mit dem 3:1 für den Endstand. "Wir haben jetzt sechs Punkte in der sehr, sehr intensiven Woche gemacht. Da gehen wir sehr positiv raus, das ist keine Selbstverständlichkeit", sagte Eberl, der nicht von seiner Marschroute auf der Suche nach einem Nachfolger von Lucien Favre abweichen wollte. "André Schubert macht den Job überragend, er ist Interimstrainer, das haben wir von Anfang an so besprochen. Wir freuen uns über die sechs Punkte, denn bei aller Trainersuche ist das am wichtigsten. Das gibt uns ein bisschen Zeit."

Wie viel Zeit, das sei weiterhin "wurscht", so Eberl. "Wir arbeiten mit der Sorgfalt, die dazugehört. Es geht um Qualität, nicht um Geschwindigkeit. Man hat nichts davon, etwas zu präsentieren, wovon man nicht überzeugt ist. Das wollen wir aber sein." Überzeugt ist er von Schubert und das scheint im Moment alles zu sein, was zählt. "Er hat seine Arbeit auf das gesetzt, was Lucien schon vorbereitet hat, und dazu seine Impulse gebracht. Das nimmt die Mannschaft wunderbar auf."

Mit dem Flieger und mit drei Punkten ging es nach Hause:

Patrick Herrmann versicherte: "Wir kommen alle super klar mit dem Trainer." Es sei schwierig zu sagen, ob es mit Favre vielleicht auch so gelaufen wäre. "Trotzdem spielen wir jetzt mutig nach vorne, erobern die Bälle hoch und machen so die Tore momentan", fasste Herrmann zusammen. "Vor den zwei Siegen waren wir ein bisschen am Boden, jetzt sind wir wieder wach und wieder da und wollen am Mittwoch natürlich gut aussehen." Dann empfängt die Borussia in der Champions League Manchester City.

Die Engländer verloren am Samstag 1:4 bei Tottenham Hotspur. "Ist das gut?", fragte Eberl und lachte. "Wir haben uns auch auf Sevilla gefreut und jetzt auf Manchester. Aber mit sechs Punkten im Rücken fühlt es sich besser an als mit null Punkten."

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Der 42-Jährige, der am Donnerstag seinen Vertrag bis 2020 verlängert, ist vor allem stolz darauf, wie wenig die Mannschaft sich von der Situation hat behelligen lassen. "Einen Favre-Schock habe ich nicht gesehen", sagte Eberl. "Natürlich waren wir alle am Sonntagabend überrascht, was da passiert ist, und die Mannschaft genauso. Aber sie hat die Situation schnell für sich anerkannt und schon am Mittwoch gegen Augsburg ein fantastisches Spiel gemacht."

Auf das 4:2 ließ die Borussia nun ein 3:1 folgen und hat damit mehr Tore erzielt als in sieben Pflichtspielen zuvor. Das hätten sie sich vor einer Woche wahrscheinlich selbst nicht träumen lassen.

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