Borussia Mönchengladbach Eberl adelt Favre, Weinzierl unter Perfekt-Verdacht

Mönchengladbach · Eine Trainersuche bringt auch Stilblüten hervor. So bekam Borussias Sportdirektor Max Eberl in den vergangenen Tagen die Bewerbung eines Trainers aus der Kreisliga A auf den Tisch. Der bot sich an, den Job des zurückgetretenen Lucien Favre zu übernehmen. "Er wollte es einfach mal versuchen", berichtete Eberl beim Audi-Star-Talk im Autohaus Waldhausen & Bürkel, der heute um 18 Uhr bei Sky zu sehen ist. Indes: Der Mann wird eine Absage erhalten.

 Max Eberl im Audi-Star-Talk.

Max Eberl im Audi-Star-Talk.

Foto: Nadine Rupp

Eher im Fokus des Managers dürfte da schon Augsburgs Coach Markus Weinzierl sein. Moderator Klaus Gronewald blendete ein Foto von Eberl und Weinzierl ein, das zwei Männer zeigt, die sich offensichtlich gut verstehen. "Das ist so. Wir haben in der Jugend oft gegeneinander gespielt und waren zusammen in der Bayernauswahl. Im Fußball trifft man sich immer zweimal", sagte Eberl. In (naher) Zukunft auch beruflich? Eberl verweigerte wenig überraschend die konkrete Aussage zu allen Gerüchten in dieser Sache, lobte aber ausdrücklich Weinzierls Qualitäten und seine Arbeit in Augsburg. Daraus aber ein Interesse abzuleiten, verbat er sich.

Allerdings schloss er erneut nicht aus, dass sich die Borussen bei der Trainersuche auch mit Kandidaten beschäftigen, die bei anderen Klubs unter Vertrag sind. "Im Fußball ist Vieles möglich. Wir müssen in alle Richtungen denken - und auf uns hat auch keiner Rücksicht genommen, als uns Marco Reus oder Dante weggeholt wurden", sagte Eberl.

Dass er sich bei Weinzierl melden könnte, hält Augsburgs Präsident Klaus Hofmann für denkbar. "Ich kann Gladbach nicht verbieten, ihn anzusprechen. Aber ich glaube, die Situation ist bis 2019 abschließend geklärt", sagte Hofmann am Sonntag bei Sky 90. Bis 2019 läuft der Vertrag des Augsburger Trainers.

Gleichwohl: Weinzierl steht nachhaltig im Verdacht, der "neue perfekte Trainer" sein, den Eberl für Gladbach sucht. Zuletzt, als Augsburg in Gladbach spielte, hatte er zumindest die Gelegenheit, sich umzuschauen beim potenziellen Interessenten. Und da Eberl angesichts der bislang erfolgreichen Arbeit von Interimstrainer André Schubert ("Er hat das Zeug für die Bundesliga") keinen Zeitdruck verspürt, kann er der Geschichte (und eventuellen anderen) durchaus Zeit geben, sich zu entwickeln. "Wir werden versuchen, die beste Lösung für den Klub zu finden und dabei alle Optionen abklopfen", sagte Eberl.

Lucien Favre, der nach der Derby-Niederlage in Köln vor zehn Tagen zurückgetreten war, adelte er derweil. Der Schweizer habe es verdient "in einer Riege mit großen Gladbacher Trainern wie Weisweiler, Lattek und Heynckes zu stehen", sagte Eberl.

(RP)
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