Borussia Mönchengladbach Die Rechnerei überlässt Hecking anderen

Mönchengladbach · Vor den letzten drei von insgesamt 51 Pflichtspielen in dieser Saison sollte man meinen, die Themenlage sei leicht zu umreißen. Doch neben den Aufgaben in der Bundesliga gegen den FC Augsburg, den VfL Wolfsburg und den SV Darmstadt geht der Blick immer häufiger in die Zukunft.

Dieter Hecking im Porträt: Trainerstationen, Erfolge
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Das ist Dieter Hecking

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Foto: dpa/Marius Becker

Kein Tag vergeht ohne neues Transfergerücht, und so langsam nimmt die Vorbereitung auf die neue Saison Konturen an: Borussia wird am 17. Juli ins Trainingslager an den Tegernsee reisen, zum sechsten Mal in Folge geht es nach Rottach-Egern. Dort stehen zwei oder drei Testspiele an. Dass zuvor am 15. und 16. Juli die Saisoneröffnung inklusive Telekom Cup im Borussia-Park stattfindet, stand bereits länger fest. Anfang Juli nimmt Gladbach das Training wieder auf.

Doch Trainer Dieter Hecking hat weder die Zeit noch die Muße, sich öffentlich mit Dingen zu beschäftigen, die allzu weit in der Zukunft liegen. Ob am 27. Juli das Hinspiel in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation ansteht, entscheidet sich allein jetzt im Endspurt. Auf Rechenspiele zum Restprogramm in der Liga lässt sich der 52-Jährige aber gar nicht ein, den Tabellenrechner zu bedienen, das überlässt er anderen. Gleichwohl kenne er die Aufgaben der Konkurrenz, angefangen mit dem für Borussia interessanten Duell zwischen dem 1. FC Köln und Werder Bremen am Freitag. "Erstmal sollten wir drei Punkte am Samstag holen. Ansonsten brauchen wir über neun gar nicht mehr reden", sagt Hecking über Gedankenspiele, wie viele Zähler nun für Rang sieben oder gar sechs reichen.

Am Samstag kommt also der FCA, gegen den Gladbach nur eines von elf Bundesligaspielen gewonnen hat, zuletzt am 21. September 2015, als Heckings Vorgänger André Schubert mit einem furiosen 4:2 seinen Einstand feierte. "Es geht für Augsburg und Wolfsburg noch um sehr, sehr viel. Augsburg hat mit der Leistung am letzten Wochenende vieles gezeigt, was Abstiegskampf ausmacht. Nichtsdestrotrotz gibt es auch Gründe, warum sie da unten stehen. Die gilt es, am Samstag aufzuzeigen. Es wird auch Geduld gefragt sein und da kommt es nicht darauf an, das im Hurra-Stil zu erledigen", sagt Hecking. Auch Darmstadt am letzten Spieltag sei nicht unterschätzen, weil sich die "Lilien" sicherlich vernünftig aus der Liga verabschieden wollen.

Personell geht es nach dem eingestellten Negativrekord dieser Saison von neun Ausfällen leicht aufwärts. Fabian Johnson und Christoph Kramer sind theoretisch Kandidaten für einen Platz im Kader, die Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen und "völlig offen", wie Hecking sagt. Es könnte am Samstag also auf die alte Devise "Never change a winning team" hinauslaufen. Ohne Einsatz unter der Woche hatten die Borussen auch genügend Zeit, zu regenerieren. Dass die mentale Frische da ist, zeigten sie bereits beim 2:1 in Mainz.

(jaso)
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