Borussia Mönchengladbach Denis Zakaria hat Bock auf Borussia

Mönchengladbach · Bei seinem ersten Auftritt in Gladbach macht der Zukauf aus der Schweiz einen sympathischen und ehrgeizigen Eindruck.

Die neue 8 freut sich auf den Job in Gladbach: Manager Max Eberl mit Denis Zakaria.

Die neue 8 freut sich auf den Job in Gladbach: Manager Max Eberl mit Denis Zakaria.

Foto: kk

Man kann es nicht anders sagen: Der Kerl kommt total sympathisch rüber. Ein gewinnendes, offenes Lächeln, dazu ein tatendurstiges Funkeln in den Augen - ja, dieser Denis Zakaria hat richtig Bock auf die Bundesliga und seinen neuen Job bei Borussia Mönchengladbach. Und wenn er so aufgeräumt Fußball spielt, wie er gestern seine erste Pressekonferenz im Borussia-Park absolvierte, dann bekommt Gladbach genau den ordnungsstiftenden Strategen für das zentrale defensive Mittelfeld, den sich Manager Max Eberl erhofft.

Zwölf Millionen Euro zahlt Borussia für die neue Nummer 8, Zakaria bekommt die Nummer des zu Borussia Dortmund wechselnden Mo Dahoud. Mit dieser Nummer ist der Job des Neulings, der von Young Boys Bern kommt, auch hinreichend beschrieben: Er soll der Verbindungsspieler sein zwischen Offensive und Defensive, in der modernen Fußballsprache heißt das Box-to-Box-Spieler und meint: Am eigenen Strafraum räumt er auf und am gegnerischen Strafraum sorgt er für Furore. Entsprechend beschreibt Zakaria, der in Genf geboren wurde und daher vor allem französisch spricht, seine Stärken. "Sie liegen im Zweikampf. Ich bin in der Lage, viele Meter auf dem Platz zurückzulegen und hoch und runter zu laufen. Ich muss mich aber weiter verbessern. Deswegen habe ich mich zu dem Schritt in die Bundesliga entschieden", sagte er.

Ein richtig Filigraner ist er also eher nicht, aber "tolle Fußballer haben wir viele im Kader", sagte Eberl. "Wir brauchen Robustheit. Das hat Denis in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt", sagte Eberl. Er will eine gewisse Aggressivität. Die bringt der 191 Zentimeter lange Twen aus der Schweiz mit. Sein Herkunftsland spricht schon dafür, dass es etwas werden kann mir ihm und Borussia, denn es gibt die eidgenössische Tradition, die 2001 mit dem Kult-Torwart Jörg Stiel begann. Zakaria ist schon der siebte Schweizer Spieler seit Stiel, hinzu kommt Erfolgstrainer Lucien Favre. "Dass wir mit Schweizern gute Erfahrungen gemacht haben, ist ebenso bekannt wie die Tatsache, dass die Schweiz ein Land ist, das hervorragend mit Talenten arbeitet und sie ausbildet", sagte Eberl.

Zakaria sieht sich indes noch längst nicht am Ende seiner Lehrzeit. Er hat seine Erfahrungen gemacht in Bern. Nun will er den nächsten Schritt für seine Karriere machen. "Ich habe in den Gesprächen das Vertrauen gespürt. So war es auch, als ich vor zwei Jahren von Servette Genf zu den Young Boys Bern gewechselt bin. Ich fühle, dass der Wechsel eine gute Entscheidung für mich ist", sagte er.

Vertrauen ist gut, Kontrolle aber besser. Deswegen hat er sich während der Zeit beim Schweizer Nationalteam bei Deutschland-Legionären nach Gladbach und der Bundesliga erkundigt. "Sie haben mir bestätigt, dass es ein großer Schritt ist, in die Bundesliga zu wechseln. Ich sehe den Wechsel für mich als Herausforderung, ich möchte mir beweisen, dass ich auf diesem Niveau spielen und bestehen kann" sagte Zakaria. Was er noch erfahren hat bei seinen Recherchen: "Borussia hat eine sympathische Truppe, darauf freue ich mich", ließ er wissen.

Zumindest wird er keine Kommunikationsprobleme haben, denn inzwischen ist Borussias Kader durchaus frankophil. Ibo Traoré, Timothée Kolodziejczak, Mamadou Doucouré und Mickael Cuisance sind Franzosen, Yann Sommer spricht als Westschweizer ebenso Französisch wie Lars Stindl, der nahe der französischen Grenze aufwuchs.

Am 2. Juli um 11 Uhr ist Trainingsauftakt, dann wird Zakaria seine erste Visitenkarte auf dem Rasen abgeben. Ganz sicher wird er dann mit ähnlich guter Laune bei der Sache sein, wie gestern bei der Pressekonferenz. Zufriedene Mitarbeiter können nicht schaden. Und wenn diese noch ehrgeizig sind, umso besser. "Borussia ist ein Verein, der in den vergangenen Jahren in Europa vertreten war. In der neuen Saison wird das nicht der Fall sein, aber der Verein möchte da natürlich wieder hin. Und das ist natürlich auch ein Ziel von mir", sagte Zakaria. Gut, wenn Ziele zusammenpassen.

Termin Borussia testet am Freitag, 4. August (19.45 Uhr Ortszeit) beim englischen Meister von 2016, Leicester City.

(kk)
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