Historie Borussias große Momente im Düsseldorfer Rheinstadion
Drei ihrer fünf Pokalsiege (DFB-Pokal und Uefa-Cup) hat Borussia im Düsseldorfer Rheinstadion geholt, darunter der wohl legendärste im Jahr 1973 nach Günter Netzers Selbsteinwechslung. Doch auch zwei Kantersiege werden für immer in Erinnerung bleiben.
Borussia – 1. FC Köln 2:1 n.V. (1:1, 1:1)
1:0 Wimmer (23.), 1:1 Neumann (41.), 2:1 Netzer (93.)
Selbst ohne seinen denkwürdigen Auftritt wäre es bis heute eines der besten Pokalendspiele. Doch Günter Netzer weiß dem wunderbaren Treiben der rheinischen Rivalen im Glutofen von Düsseldorf am 23. Juni 1973 noch die Krone aufzusetzen. Nachdem sich beide Teams in der regulären Spielzeit einen offenen Schlagabtausch geliefert haben, wechselt sich Netzer, der von Trainer Hennes Weisweiler auf die Bank verbannt worden war, selbst ein. Drei Minuten später entscheidet er das Finale mit einem Linksschuss in den Winkel. Es ist sein Abschiedsgeschenk an Borussia. Netzer geht nach Madrid, der Pokal zum zweiten Mal nach Gladbach.
Borussia – Borussia Dortmund 12:0 (6:0)
1:0 Heynckes (1.), 2:0 Heynckes (12.), 3:0 Nielsen (13.), 4:0 Del'Haye (22.), 5:0 Heynckes (32.), 6:0 Wimmer (38.), 7:0 Heynckes (59.), 8:0 Nielsen (61.), 9:0 Del'Haye (66.), 10:0 Heynckes (77.), 11:0 Lienen (87.), 12:0 Kulik (90.)
Nie zuvor hat ein so hoher Sieg so wenig Freude ausgelöst. Zwar feiern die Gladbacher im Borussen-Duell nichts geringeres als den höchsten Bundesligasieg, den vierten Meistertitel in Folge verpassen sie am 29. April 1978 aber denkbar knapp. Vor dem Spiel geht Gladbach mit zehn Toren Rückstand in das Fernduell mit dem 1. FC Köln. Doch mit jedem Treffer wächst im Rheinstadion die Hoffnung, die Kölner doch noch einholen zu können. Da der FC aber bei St. Pauli Ernst macht und 5:0 gewinnt, reicht Borussia selbst ein Dutzend Tore nicht. Zumindest verabschiedet sich Jupp Heynckes mit fünf Treffern von der Bundesliga-Bühne.
Borussia – Roter Stern Belgrad 1:0 (1:0)
1:0 Simonsen (17. Foulelfmeter)
Es ist nicht wirklich schön, was Borussia am 23. Mai 1979 da auf den Rasen des Rheinstadions zaubert, aber extrem effektiv und zudem enorm bedeutend. 1:0 bezwingen die Fohlen im Final-Rückspiel des Uefa-Cups Roter Stern Belgrad. Nach dem 1:1 bei den Jugoslawen zwei Wochen zuvor reicht der glanzlose Sieg, den Allan Simonsen mit einem verwandelten Foulelfmeter schon nach 17 Minuten sicherstellt, für den zweiten Europapokaltitel der Gladbacher. Es ist der Schlusspunkt eines großen Jahrzehnts für die Borussen – und wie damals schon ihr Kapitän Berti Vogts voraussagt die letzte große Trophäe für lange, lange Zeit.
Borussia – Real Madrid 5:1 (2:0)
1:0 Mill (36.), 2:0 Salguero (40. Eigentor), 3:0 Criens (55.), 4:0 Rahn (59.), 4:1 Gordillo (69.), 5:1 Lienen (82.)
Das große Real ist knapp zehn Jahre zuvor schon einmal in Düsseldorf zu Gast gewesen. Damals, beim ersten großen Wiedersehen mit Günter Netzer, spielt Borussia 2:2, wird aber im Rückspiel vom niederländischen Schiedsrichter van der Kroft verpfiffen. Nun gibt es im Uefa-Cup die Chance zur Revanche – und Gladbach scheint sie zu nutzen. Mit 5:1 fertigen die Fohlen am 27. November 1985 das weiße Ballett ab, Mill, Criens, Lienen und Rahn vollenden mit ihren Toren den Gladbacher Sturmlauf. 5:1 – ein beruhigender Vorsprung. Doch nicht hoch genug: Zwei Wochen später scheidet Gladbach im Bernabeu nach einem 0:4 in letzter Minute aus.