Borussia Mönchengladbach Borussia setzt vor Bayern-Spiel auf Gelassenheit

Mönchengladbach · Borussias Trainer André Schubert will ganz bewusst den Eindruck vermeiden, das Duell mit Pep Guardiola sei etwas Spezielles.

Borussia Mönchengladbach in der André-Schubert-Tabelle Dritter am Ende
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Die Schubert-Tabelle

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Foto: afp, oa-iw

Ein ganz bestimmtes Bild von sich wollte André Schubert im Vorfeld des morgigen Spiels gegen den FC Bayern (15.30 Uhr/Live-Ticker) auf keinen Fall vermitteln. Das war gestern Mittag im Borussia-Park deutlich zu spüren. Borussias Cheftrainer war in seinen Aussagen sehr daran gelegen, nicht wie ein aufschauend-schwärmender Neuling auf der Bundesligabank zu wirken, der allzu vorfreudig dem Duell mit dem großen Pep Guardiola entgegenblickt. "Er ist ein Trainerkollege aus der Bundesliga", sagte Schubert zuallererst auf die Frage, was Bayerns katalanischer Coach für ihn bedeute.

Mit betonter Unaufgeregtheit, aber ohne großspurige Töne - so stellt sich Schubert, so stellen sich die Borussen insgesamt dem Dilemma, dass es für den Gegner der Über-Bayern eben nicht die eine optimale Rolle gibt, aus der heraus er gegen sie antritt. "Wir alle wissen, dass wir gegen die aktuell wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt spielen", sagte Schubert, "aber wir werden uns nicht nur einigeln und versuchen, ein Ergebnis zu verteidigen."

Das Interesse der Öffentlichkeit ist ohnehin groß genug vor diesem Klassiker, das wissen sie in Gladbach. Und insofern versuchen sie mit Schubert in vorderster Linie, dem mit demonstrativer Normalität entgegenzutreten. "Die Vorbereitung auf Bayern München läuft wie gegen jeden anderen Gegner auch. Klar, das Show-Geplänkel im Vorfeld ist ein bisschen größer. Aber das liegt ja nicht an uns", sagt Schubert.

Sportdirektor Max Eberl hält ebenfalls nichts davon, zu bemessen, ob es in diesen Wochen gegen die Bayern, die bislang in 14 Ligaspielen 40 von 42 Punkten holten, noch ein bisschen schwieriger sei als sonst. "So lange ich dabei sein darf in der Bundesliga, war es immer schwer, die Bayern zu bespielen. Sie sind immer das Maß aller Dinge", sagte Eberl.

Indes: In der Vorsaison hatten es die so offensivstarken Bayern eben nicht fertiggebracht, in 180 Bundesligaminuten auch nur ein Tor gegen Gladbach zu schießen. 0:0 endete das Hinspiel, 2:0 gewannen die Borussen im März in München. Das vor allem nährt dieser Tage die Hoffnung, dass Guardiolas Goliath vielleicht ja am Niederrhein mal ins Stolpern geraten könnte.

Allerdings werden fünf Profis, die im März in Borussias Startelf standen, morgen nicht zum Einsatz kommen können, weswegen Schubert dann auch kein großer Fan des Rückblicks in der Videoanalyse ist. "Die Jungs würden ziemlich komisch gucken, wenn ich ihnen immer wieder Szenen zeigen würde von Spielern, die nicht mehr dabei sind oder momentan nicht dabei sein können. Wir müssen darauf setzen, was wir zuletzt gut gemacht haben", sagte er.

Dass Borussia auf eine rechtzeitige Rückkehr von Ibo Traoré (Zerrung) setzen kann, ist derweil sehr unwahrscheinlich. "Eher nicht", sagte Schubert gestern.

(klü)
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