Borussias Traditionsteam Weisweiler Elf mit Titel-Sehnsucht, aber ohne Albertz in Berlin

Mönchengladbach · Borussias Traditionsteam hat 2017 das Masters gewonnen. Der gebürtige Gladbacher Jörg Alberts war dabei, spielt aber dieses Mal für Glasgow.

 Jörg Albertz "wechselt" zu den Glasgow Rangers.

Jörg Albertz "wechselt" zu den Glasgow Rangers.

Foto: Imago (Archiv)

Berlin ist im deutschen Fußball ein Sehnsuchtsort. Denn dort steigt das Pokalfinale. Borussia war zuletzt 1995 dort, und sie brachte den "Pott" mit aus der Hauptstadt nach dem 3:0-Finalsieg gegen den VfL Wolfsburg. Seither warten die Gladbacher jenseits des Bundesliga-Alltags bei Hertha BSC vergeblich auf die Endspiel-Reise in die Hauptstadt. Frühestens 2019 kann es wieder dazu kommen, denn das Ticket für 2018 ist unerreichbar seit dem 0:1 in Runde drei gegen Bayer Leverkusen kurz vor Weihnachten. Und doch kann Gladbach 2018 in Berlin einen Titel holen. Am Samstag beim Traditionsmasters in der Max-Schmeling-Halle (ab 16.30 Uhr, live bei Sport 1). Da spielt die Weisweiler Elf mit. Sie hat sich durch den Turniersieg in Lingen qualifiziert für das Großereignis in Berlin.

Zum sechsten Mal sind die Alt-Borussen am Start beim Masters, zum ersten Mal indes als Titelverteidiger. Wie Turniersiege gehen, bewies sich die Weisweiler Elf beim letzten Auftritt des Jahres 2017 selbst, als sie in Friedrichshafen durch einen 6:3-Endspielsieg gegen eine Oberschwabenauswahl erfolgreich war. "Am besten geht es weiter, wie es im alten Jahr aufgehört hat", sagt Geschäftsführer Jörg Jung, der auch zum Aufgebot gehört.

Zwei Männer, die 1995 im Olympia-Stadion zum Gladbacher Pokalsieger-Team gehörten, sind auch jetzt dabei. Jörg Neun gehörte damals zur Startelf, Jörg Kaessmann war Ersatztorwart. Letzterer wurde vor einem Jahr, als im Endspiel Union Berlin 3:1 besiegt wurde, zum besten Torwart gewählt. Wieder im Team ist Andrej Voronin, der 2017 beim 3:1 gegen die "Eisernen" mit zwei Toren Matchwinner war. Das dritte Tor erzielte Jörg Albertz.

Auf den müssen die Borussen nun verzichten. "The Hammer" "wechsel" quasi zu den Glasgow Rangers, für die er von 1996 bis 2001 aktiv war. "Das ist natürlich ein Verlust für uns", sagt Jung. Gleichwohl sind die Gladbacher gut aufgestellt. Martin Schneider, Valandi Anagnostou, Mike Hanke, Peer Kluge, Chiquinho, im Vorjahr bester Torschütze in Berlin, und der gebürtige Berliner Thorben Marx komplettieren die Gruppe. In der Vorrunde geht es erst gegen 1860 München, dann gegen Schalke 04(mit dem Ex-Borussen Martin Max). Schalke gilt neben den Borussen als Favorit. Ein Endspiel gegen Albertz und die Rangers wäre für Gladbacher besonders reizvoll.

Bestenfalls wird es einer von zwei Titeln am Wochenende. Denn morgen spielt eine andere Abordnung der Weisweiler Elf beim Turnier in Oldenburg (ab 17.30 Uhr live bei Sport 1). Auch da ist Gladbach Titelverteidiger. Michael Melka, Peter Wynhoff, Marcell Jansen, Filip Daems, Oliver Neuville, Blerim Rrustemi, Jan Zimmermann und Matthias Hagner sollen den Erfolg des Vorjahres wiederholen. Gruppengegner sind Twente Enschede und Borussia Dortmund. "Beide Turniere werden im Fernsehen gezeigt, ich denke, wir haben zwei gute Teams, um ein gutes Bild abzugeben", sagt Jörg Jung. Das in Berlin und Oldenburg die Titel-Sehnsucht mitspielt, "ist klar", sagt Jung.

(kk)
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