Borussias Yann Sommer im Interview "Wir stehen definitiv zu Recht da, wo wir stehen"

Leverkusen · Fünf Paraden stehen für Borussias Torwart Yann Sommer in der Statistik des Spiels bei Bayer Leverkusen zu Buche, doch damit konnte der Torhüter die 0:2-Niederlage nicht verhindern. Bei den Toren von Lucas Alario und Julian Brandt war der Schweizer machtlos.

 Borussias Torwart Yann Sommer nach dem Spiel in Leverkusen.

Borussias Torwart Yann Sommer nach dem Spiel in Leverkusen.

Foto: Dirk Päffgen

Herr Sommer, die Enttäuschung nach dem 0:2 in Leverkusen dürfte groß sein.

Yann Sommer Natürlich. Wir hatten eine gute Schlussphase, bevor das 2:0 fiel. Da hatten wir eine gute Chance, ein Tor zu machen mit dem Kopfball von Josip Drmic. Aber sonst haben wir zu wenig Zweikämpfe gewonnen und viele 50:50-Bälle waren beim Gegner. Von daher muss ich sagen, dass es ein verdienter Sieg für Leverkusen war.

Erklären die neun Punkte, die Leverkusen jetzt mehr hat, den Unterschied zu Bayer? Eben, weil man die entscheidenden Situationen nicht für sich entscheiden kann, anders als Leverkusen?

Sommer Wir stehen definitiv zu Recht da, wo wir stehen. Leverkusen hat ein gutes Spiel gemacht, hat uns nicht viele Räume gelassen, war hart in den Zweikämpfen und hat sehr akribisch verteidigt. Und wir finden im Moment wenige Lösungen.

Woran liegt das? Die lange Verletztenliste ist eine Erklärung, andererseits war das Team, das in Leverkusen auf dem Platz stand, trotzdem gut besetzt und sollte zu mehr in der Lage sein, als zu zwei, drei Tormöglichkeiten.

Sommer Sicherlich ist die Situation schwierig wegen der vielen Ausfälle. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir haben genug Qualität auf dem Platz, rufen sie aber nicht ab.

Haben Sie Sorge, dass nun im nächsten Spiel gegen 1899 Hoffenheim, das drei Punkte mehr hat, nun auch der Kontakt zu Platz sieben, dem letzten, der nach Europa führt, abreißt?

Sommer Wir haben ja die Chance, gegen Hoffenheim zu spielen am Samstag. Da werden wir alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen und den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Es bleibt uns nichts, als das Spiel in Leverkusen zu analysieren, den Kopf nach oben zu nehmen, die Brust rauszutun und eine gute Vorbereitung zu machen.

Was sagen Sie als Führungsspieler dem Team?

Sommer Wir dürfen nicht anfangen zu zweifeln. Die Bundesliga ist eine Liga, in der man an jedem Wochenende kämpfen muss. Das müssen wir annehmen und trotz der schwierigen Situation weitermachen. Es kommen auch wieder andere Zeiten.

Sie sagten, Borussia stehe zu Recht da, wo sie steht — heißt das, dass Europa im Moment auch nicht verdient wäre?

Sommer Darüber sollten wir gar nicht sprechen. Die Tabellensituation ist wie sie ist, das müssen wir akzeptieren.

Was muss passieren, damit sie wieder anders wird?

Sommer Kurz nach dem Spiel ist es schwierig, Lösungen zu finden. Wir werden weitermachen und weiterkämpfen.

Karsten Kellermann führte das Gespräch.

(kk)
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