Borussia Mönchengladbach Sommer: "Das erste Tor geht auf meine Kappe"

Mönchengladbach · Dämpfer für die Fohlenelf: Borussia Mönchengladbach hat bei der Auswärtspartie gegen den FSV Mainz 05 einen sicher geglaubten Sieg trotz einer 2:0-Führung aus der Hand gegeben. Die Borussen-Spieler haderten anschließend mit sich selbst.

Borussia Mönchengladbach: Yann Sommer sieht bei Mainzer Toren nicht gut aus
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Sommer sieht bei Mainzer Toren nicht gut aus

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Bis zur 70. Minute war die Borussen-Welt noch in Ordnung. Durch zwei Treffer (27./67.) von Stümer Raffael, der an seine frühern Hochphase erinnerte, war die Elf von Lucien Favre in Führung gegangen und sah wie der sichere Sieger aus. Dann meldeten sich die Gastgeber zurück: Johannes Geis verwandelte einen Freistoß (73.) und ließ dabei Borussen-Keeper Yann Sommer nicht gut aussehen.

"Das erste Tor geht auf meine Kappe, da müssen wir nicht diskutieren", sagte der Gladbacher Torhüter nach der Partie. Sein Trainer echauffierte sich weniger über seinen Schlussmann als viel mehr über den Freistoß-Pfiff, der letztlich in dem Gegentreffer resultierte. "Natürlich konnte man das 1:2 vermeiden, aber entscheidend war, dass der Freistoß ein Geschenk war. Das war kein Freistoß", sagte Favre.

Kruse vergibt Matchball

Nicht nur hinten, sondern auch vorne zeigte die Borussia Schwächen: Nach dem Anschlusstreffer der Mainzer hatte die Borussia noch einmal die große Möglichkeit zur Vorentscheidung. Nur eine Minute nach dem 1:2 tauchte Max Kruse völlig frei vor FSV-Keeper Loris Karius auf, sein Schuss prallte jedoch an den linken Pfosten — und steht damit sinnbildlich für das unglückliche Auftreten des Stürmers in den vergangenen Wochen.

Der Pechvogel haderte nach der Partie mit der vergebenen Großchance. "Natürlich ärgere ich mich über die Situation. Ich laufe allein auf das Tor zu und kann das entscheide 3:1 machen. Es ärgert mich aber nicht für mich, sondern für die Mannschaft, weil wir drei Punkte verdient gehabt hätten." Kurz darauf erzielte Shinji Okazaki den Ausgleich und machte den Mainzer Doppelschlag perfekt.

Christoph Kramer trauerte ebenfalls dem nicht erzielten 3:1 hinterher, lobte aber auch die Gastgeber: "Wir haben gegen eine gute Mainzer Mannschaft gespielt. Man muss einfach sagen, dass in der Bundesliga jedes Spiel hart umkämpft ist. Manchmal kann man Tore nicht vermeiden. Die beiden sind auch vermeidbar, das ist keine Frage. Wir hatten nach dem 2:1 eine riesige Chance zum 3:1."

Eberl: "Zwei, drei Fehler"

Sportdirektor Max Eberl sah in der 20-minütigen Schwächephase der Borussia weder fehlende Kraft noch Unkonzentriertheit als Ursache. "Wir haben heute zwei, drei Fehler gemacht, die dann sehr hart bestraft worden sind. Wir müssen das 3:1 machen, dann wäre die Messe gelesen gewesen."

Wieder einmal musste die Borussia die Konsequenzen der eigenen Nachlässigkeiten tragen. Die wenig überraschende Erkenntnis: 70 Minuten guter Fußball sind zu wenig. "Wir spielen 70 Minuten guten Fußball, aber ein Spiel dauert eben 90 Minuten. Wir müssen 90 Minuten wach sein. Das 2:0 dürfen wir uns nie im Leben nehmen lassen", sagte Kruse nach Abpfiff.

Bei dem stand Kapitän Martin Stranzl schon nicht mehr auf dem Platz, auch bei beiden Gegentreffern war der Österreicher nicht mehr mit von der Partie. Aufgrund einer Muskelverhärtung im Oberschenkel wurde er beim Stand von 2:0 und mit einer Quote von mehr als 90 Prozent gewonnener Zweikämpfe für Roel Brouwers ausgewechselt.

Die nächste Möglichkeit über 90 Minuten den eigenen Ansprüchen zu genügen biete sich der Borussia am nächsten Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) im heimischen Borussia-Park gegen Hannover 96.

(rpo)
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