Yann Sommer "Wollen gegen Barca unser Spiel machen"

Mönchengladbach · Yann Sommer spricht mit unserer Redaktion über den Sieg gegen den FC Ingolstadt, die Unterschiede zum Spiel gegen den FC Barcelona in der Champions League, den Ausfall von Lionel Messi und über das Wiedersehen mit Vorgänger Marc-André ter Stegen.

Yann Sommer: So tickt der neue Keeper des FC Bayern München
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Das ist Yann Sommer

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Herr Sommer, Glückwunsch zum Sieg gegen Ingolstadt. Es war das erwartet komplizierte Spiel.

Sommer Wir haben uns definitiv auf so ein Spiel vorbereitet. Ein Spiel mit vielen Zweikämpfen, mit hohen Bällen, vielen zweiten Bällen ins Zentrum. Ich finde, wir haben einen kleinen Schritt nach vorn gemacht, wir haben gelernt, wie man mit solchen schwierigen Spielen umgehen muss, wie wir auf solche Mannschaften reagieren müssen. Wir haben es gut gemacht.

Was war das Entscheidende?

Sommer Wir haben in den entscheidenden Situationen das Richtige getan. Entscheidend war, dass wir viel Geduld hatten und auch nicht immer versucht haben, den schönen Fußball zu spielen, sondern auch mit langen Bällen operiert haben. Wir haben auch zweite Bälle gewonnen und dann den Ball ruhig durch unsere Reihen laufen lassen. wir hatten wieder viele Torchancen, machen zwei Tore, lassen nichts zu — es war ein gutes Spiel von uns.

Sie haben zum ersten Mal in dieser Saison zu Null gespielt. Allerdings hatten Sie auch nicht so viel zu tun, Sie waren mehr mit Libero-Aufgaben denn als Torwart beschäftigt. Das dürfte am Mittwoch anders sein, wenn der FC Barcelona kommt.

Sommer Das ist natürlich erst mal ein ganz anderes Spiel. Aber erst mal ging es uns heute darum, gegen Ingolstadt zu gewinnen. Es war in der Meisterschaft schon ein kleines Anzeichen, wohin es geht, denke ich. Es war wichtig, dass wir dranbleiben. Ich muss dem Team ein Kompliment machen. —wir hatten viele englische Wochen mit schwierigen Spielen wie in Leipzig, wo wir lernen mussten, auch zu kämpfen. Dass wir nun gegen Ingolstadt 2:0 gewonnen haben zeigt, dass die Mannschaft viel Reife hat.

Mo Dahoud war zum ersten Mal in der Bundesliga von Beginn an dabei. Er war sehr aktiv, hat viel versucht und hat auch viel initiiert. Wie hat er Ihnen gefallen?

Sommer Mit hat er auch sehr gut gefallen. Er hatte jetzt eine Zeit, in der er weniger gespielt hat. Aber er ist im Kopf sehr klar und ruhig mit sehr viel Talent. Er weiß, dass er seine Chancen bekommt. Wir haben im Moment viele Spiele, darum müssen wir wechseln — und da ist es wichtig, dass wir Qualität bringen können. Das haben wir im Team, es ist ein Privileg, das müssen wir gut nutzen.

Schauen wir nach vorn auch Barcelona. Ist man als Gegner traurig, wenn einer wie Lionel Messi nicht spielen kann? Oder sieht man eher den eventuellen Vorteil, wenn er ausfällt?

Sommer Er ist einer der besten drei Spieler der Welt — natürlich ist es für eine Mannschaft, sagen wir es mal so, angenehmer, wenn ein Spieler, der so viel Qualität hat und ein Spiel immer allein entscheiden kann, nicht auf dem Platz ist. Aber es freut uns natürlich nicht, dass er verletzt ist.

Gleichwohl: Barcelona dürfte noch genug Spieler haben, die Sie fordern können.

Sommer Das ist gut möglich.

Muss Borussia den FC Barcelona so bespielen, wie Ingolstadt es versucht hat gegen Gladbach?

Sommer Wir spielen zu Hause und werden unseren Stil nicht grundlegend ändern. Wir wollen unser Spiel machen und es wird interessant zu sehen, wie wir uns gegen Barca schlagen. Wir haben viel Respekt, wollen aber trotzdem erfolgreich sein.

Sie treffen zum ersten Mal auf Ihren Vorgänger in Gladbach, Marc-André ter Stegen. Ist das für Sie etwas Besonderes?

Sommer Ich glaube für Marc wird es ein spezielles Spiel. Er hat seine Jugend hier verbracht und kommt nun mit dem FC Barcelona hierher zurück. Er soll es genießen — hoffentlich mit vielen Bällen, die auf sein Tor fliegen. Ich habe Marc kennengelernt, als ich herkam und ich weiß, dass er ein sehr guter Vorgänger von mir war.

Ist er Ihr Kandiat für den Trikottausch?

Sommer (grinst) Wenn es nicht schon mein Torwarttrainer Uwe Kamps geplant hat, warum nicht.

Karsten Kellermann sprach mit Yann Sommer.

(kk)
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