Borussia Mönchengladbach Wiedersehen macht Freude
Mönchengladbach · Borussias Champions-League-Gruppe ist in der Addition noch ein Stück stärker als die in der vergangenen Saison. Die Fans dürften sich auf sechs Festabende, jede Menge Weltstars und alte Bekannte freuen.
Als Marc-André ter Stegen im Sommer 2014 zum großen FC Barcelona wechselte, sagte er, dass er gern zurückkommen würde, um offiziell gegen "seinen" Klub zu spielen. Gestern am frühen Abend twitterte er: "Yes! Ich bin stolz und glücklich, Borussia in diesem Jahr in der Champions League wiederzusehen!"
Der "Gladbacher Jung" kehrt mit dem großen "Barca" zurück in die Heimat, und er bringt einen der derzeit größten Fußballer der Welt mit: Lionel Messi! Ja, Messi kommt nach Gladbach, in den Borussia-Park — am 28. September ist es soweit. Es wird das erste Pflichtspiel der beiden Klubs sein.
Mehr Champions League geht nicht als "Barca". Und irgendwie gibt es viele Verbindungen zu den Katalanen, die insgesamt fünfmal die Meisterliga gewonnen haben: 1975 ging Borussias Meistertrainer Hennes Weisweiler urplötzlich dorthin, das gab er am Tag nach dem Uefa-Cup-Triumph in Enschede bekannt. 1979 wechselte auch Allan Simonsen zu den Katalanen. Dann folgte ter Stegen.
Als er noch Borusse war, wurde sein Team geadelt als "Borussia Barcelona", als es Lucien Favres Fußball in höchster Perfektion spielte. Doch Favre ist Geschichte, und nun fordert die Borussia mit André Schubert den Giganten. "Wir wollen lernen", hat Sportdirektor Max Eberl gesagt, und insbesondere gegen "Barca" gibt es sicherlich viel zu lernen. Und im legendären Nou Camp in Barcelona vor fast 100.000 Zuschauern zu spielen, das wird ein großartiges Erlebnis.
Die Termine: 28.9. (H), 6.12. (A)
Es beginnt, wie es endete: 280 Tage nach dem Champions-League-Aus bei Manchester City wird Borussia erneut im Etihad Stadium zu Gast sein. 0:1, 2:1, 2:4 war damals der Spielverlauf aus Gladbacher Sicht, 38 Minuten lang führte die Mannschaft von André Schubert nach Raffaels und Julian Korbs Toren. Nicht nur die guten Erfahrungen mit bitterem Ende gegen die "Citizens" werden Borussia Lust machen, diesmal zumindest einen Punkt zu holen.
Ausgeglichen ist Pep Guardiolas Bilanz gegen Gladbach, was angesichts der Gesamtbilanz des ehemaligen Bayern-Trainers der Borussia den Status eines Angstgegners verleiht. Zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen gab es für Guardiola im Duell mit den "Fohlen", 8:8 Tore.
Vier ehemalige Bundesligaspieler hat ManCity im Kader: Der Belgier Vincent Kompany ist schon lange, Kevin De Bruyne seit einem Jahr da. Im Sommer kamen die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané dazu. Man kennt sich. Europa ist für Borussia in der jüngeren Vergangenheit deutlich kleiner geworden, dafür steht auch ManCity.
"Lasst sie kommen!", twitterte De Bruyne nach der Auslosung. Er meinte sicherlich auch Gladbach und Celtic Glasgow, vor allem aber wohl den FC Barcelona. Dem Ruf des Offensivspielers wird indes Borussia als erstes Team folgen, und mit ihr wieder tausende Fans. Die landeten in der Vorsaison übrigens zwei klare Siege gegen die City-Anhänger.
Die Termine: 13.9. (A), 23.11. (H)
So reich dekoriert ist kaum ein anderer Klub auf der Welt: 47 Meistertitel sowie 36 Pokalsiege feierte Celtic Glasgow in seiner ruhmreichen Historie, hinzu kommt der Sieg im Landesmeister-Cup 1967. Doch mag Celtic den schottischen Fußball derzeit auch dominieren, international ist der Lack schon lange ab, letztmals machte Glasgow mit dem Finaleinzug im Uefa-Pokal 2003 auf sich aufmerksam. Nun musste sich Celtic durch drei Qualifikationsrunden quälen, ehe der Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse feststand. Wirklich überzeugen konnte Glasgow weder gegen Lincoln Red Imps (Gibraltar/0:1, 3:0) noch gegen Astana aus Kasachstan (1:1, 2:1) oder den israelischen Vertreter Hapoel Be'er Scheva (5:2, 0:2).
Der Klub hat im Mai Brendan Rodgers als Teammanager verpflichtet, der schon Liverpool und Swansea City trainierte. Rodgers ließ sein Team bislang meist im 4-2-3-1 spielen, Starspieler ist Innenverteidiger Kolo Touré (35). Der Ivorer spielte zuvor für Liverpool, ManCity und Arsenal. Auch ein alter Bekannter der Gladbacher steht im Glasgower Kader: Logan Bailly muss allerdings im Celtic-Tor dem Schotten Craig Gordon den Vortritt lassen.
Auch Glasgow an sich ist für Borussia keine Unbekannte, im November 1960 führte sie die erste Europapokalreise in Schottlands größte Stadt. Gladbach verlor gegen die Rangers 0:8, setzte sich gegen Celtic‘ Stadtrivalen aber im Uefa-Pokal-Achtelfinale 1986/87 durch. Im berühmten Celtic Park mit seinem enthusiastischen Publikum bestritt sie bislang nur ein Testspiel (2013/1:0).
Die Termine: 19.10 (A), 1.11. (H)