Borussia Mönchengladbach Wolfsburgs früher Doppelschlag ist zu viel für Gladbach

Wolfsburg · Borussia Mönchengladbach schafft es nicht, zwei Spiele in Folge zu gewinnen. Beim VfL Wolfsburg gab es eine 1:2-Niederlage. Bereits nach 17 Minuten hatten die "Wölfe" mit zwei Toren vorne gelegen. Damit rückt die Konkurrenz heran und die "Elf vom Niederrhein" droht am Sonntag den Anschluss an den Dritten Hertha BSC zu verlieren.

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Wolfsburg - Gladbach

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Foto: dpa, pst hpl

Gladbach spielte mit Martin Hinteregger für den verletzten Oscar Wendt. Ansonsten vertraute Trainer André Schubert auf die Elf, die beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart von der 28. bis zur 68. Minute auf dem Platz gestanden hatte.

Die Partie begann gemächlich. Yann Sommer spielte nach wenigen Minuten gut mit und leitete mit seinem Befreiungsschlag einen Konter ein, an dessen Ende Raffael den ersten Eckball herausholte. In der 13. Minute war Wolfsburgs Josuha Guilavogui offenbar überrascht, wie frei er nach einem einfachen Haken stand. Der Franzose suchte den Mitspieler, anstatt es selbst zu versuchen.

Nach einer Viertelstunde musste die Borussia mit einem doppelten Schock fertig werden: Zunächst griff Wolfsburg mit André Schürrle an, dessen Pass Granit Xhaka abfälschte und Maximilian Arnold verpasste. Dafür behielt Julian Draxler in der Mitte die Übersicht, ließ Nico Elvedi ins Leere laufen und setzte den Ball vom Elfmeterpunkt überlegt an Sommer vorbei.

Zwei Minuten danach präsentierte sich Gladbach erneut sehr offen. Arnold suchte Max Kruse links im Strafraum. Der Ex-Borusse ließ Elvedi mit einer einfachen Bewegung aussteigen und schoss sehenswert mit rechts in den Winkel. Früh schien das Gastspiel in Wolfsburg seinen üblichen Lauf zu nehmen.

Doch Schubert und seine Elf drückten erfolgreich den Reset-Knopf. Gladbach stellte auf eine Viererkette um mit Hinteregger hinten links und Johnson auf der linken Seite. Von dort suchte der US-Amerikaner in der 23. Minute Raffael. Den einen Tick zu lang geratenen Pass legte sich Borussias Top-Torjäger auf den starken rechten Fuß und zimmerte den Ball aus spitzem Winkel ins kurze Eck — das zwölfte Saisontor des Brasilianers und das sechste in der Rückrunde.

Fortan war die Borussia nicht nur zurück im Spiel, sondern dominierte es. Die Torschussbilanz zwischen dem zweiten Wolfsburger Tor und dem Halbzeitpiff lag bei 7:0 aus Gladbacher Sicht. Die beste Möglichkeit hatte Johnson, der nach einem feinen Pass von Lars Stindl frei vor Koen Casteels auftauchte und den Kürzeren zog.

Wolfsburg sah sich gezwungen, auf das Gladbacher Übergewicht zu reagieren. Trainer Dieter Hecking stärkte nach der Pause mit der Hereinnahme von Christian Träsch für Vieirinha die rechte Abwehrseite der Gastgeber, über die Raffael in der ersten Hälfte mit Vorliebe gekommen war. Gladbach-Coach Schubert nahm keine Änderungen vor.

Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg: Einzelkritik
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Foto: Dirk Päffgen

Das erste Zeichen nach dem Seitenwechsel setzte seine Mannschaft: Stindl kam aus dem Hintergrund zum Abschluss, Casteels sah den Ball spät und lenkte ihn gerade noch um den Pfosten. Es folgten Warnschüsse von Guilavogui und Arnold auf Seiten der "Wölfe", für die "Fohlen" bekam Raffael zu wenig Druck hinter den Ball.

In der 68. Minute wurde es zweimal gefährlich: Kruse trat nach einer Draxler-Flanke über den Ball, Ricardo Rodriguez versuchte es aus der Distanz, knapp vorbei. Dann brachte Schubert für den überfälligen Impuls von der Bank: Patrick Herrmann kam für Mo Dahoud, Stindl gesellte sich auf der Doppelsechs an die Seite von Xhaka. Gladbach wurde nominell offensiver.

Direkt danach gab es eine doppelt kuriose Szene. Herrmann ging nach einem Raffael-Freistoß außerhalb des Fünfmeterraums in ein Luftduell mit Casteels. Der Keeper bekam den Ball nicht zu fassen, stattdessen hatte Hazard die Chance, den Rebound ins Tor zu schieben — doch er traf den Fuß des am Boden liegenden Herrmann. Schiedsrichter Siebert entschied fälschlicherweise zunächst auf Ecke, fragte dann bei Herrmann nach und gab Abstoß.

Mit Branimir Hrgota für Hazard und Jonas Hofmann für Johnson erschöpfte die Borussia zehn Minuten vor dem Abpfiff das Wechselkontingent. Gege abwartende "Wölfe" mischten sich vermehrt Ungenauigkeiten ins Spiel der Gäste, die kaum noch gefährlich vor dem Tor auftauchten. Die Luft war raus und Gladbach lief dem Doppelschock aus der Anfangsphase bis zum Ende vergeblich hinterher.

(jaso)
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