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Borussia Mönchengladbach Hazard kann Stindls Rolle übernehmen

Mönchengladbach · Der Stürmer sah im Derby die fünfte Gelbe Karte und ist nun in Augsburg gesperrt. Borussias Belgier könnte ihn ersetzen.

 "Du bist dran": Lars Stindl ist in Augsburg gesperrt, Thorgan Hazard ist eine Option für den Job im Angriffszentrum.

"Du bist dran": Lars Stindl ist in Augsburg gesperrt, Thorgan Hazard ist eine Option für den Job im Angriffszentrum.

Foto: imago

Lars Stindl war auf Derby-Temperatur. Er wollte etwas bewegen in diesem Vergleich mit dem 1. FC Köln, und in der Nachbetrachtung des Spiels war der Offensivmann auch an nahezu allen Aufregern auf dem Rasen beteiligt. Zum einen am 1:0, denn er leitete Nico Elvedis Pass weiter zu Raffael, der den Torschützen Mo Dahoud bediente. So hatte das Duo Stindl/Raffael erneut direkt und indirekt Aktien an einem Gladbacher Treffer. Später rettete der Stürmer Stindl den 1:0-Vorsprung, als er einen Kopfball von Anthony Modeste von der Linie wischte. Zudem sammelte er seine fünfte Gelbe Karte ein, weil er sich allzu engagiert mit dem Kölner Dominic Maroh zankte. Somit fehlt Stindl in Augsburg.

Ausgerechnet im Spiel bei jenem Gegner, gegen den in der Hinrunde für ihn eine neue Zeitrechnung anfing: Augsburg war das erste Spiel nach dem Trainerwechsels und André Schubert legte sich gleich auf den Stürmer Stindl fest, zuvor hatte Lucien Favre viel experimentiert mit dem Neuling aus Hannover. Stindl traf direkt und das prächtig mit einem Distanzschuss beim ersten Sieg nach sechs Pflichtspielniederlagen. Seither ist das Angriffsduo Raffael/Stindl gleichsam in Stein gemeißelt. Nun ist André Schuberts Lieblings-Zweiersturm für den Moment geplatzt. Nur einmal in seiner Amtszeit gab es eine andere Konstellation im Angriff: Im Pokalspiel "auf Schalke". Damals spielte Josip Drmic statt Raffael neben Stindl.

Drmic aber ist weg und daher ist zu vermuten, dass einer die Stindl-Rolle übernimmt, der wohl einer der Gewinner der vergangenen Wochen ist: Thorgan Hazard. Dreimal in Folge gehörte das belgische Talent zur Startelf. Zuvor war Hazard nur Teilzeitarbeiter bei Schubert. "Er hat in der Hinrunde einige Sachen nicht so gemacht, wie ich es mir vorstelle. Jetzt spielt er klarer, mit mehr Zug zum Tor und arbeitet defensiv ganz anders", sagte der Trainer nun. Gegen Bremen und in Hamburg bereitete Hazard jeweils ein Tor vor, nun gegen Köln fiel er als geschickter und hartnäckiger Zweikämpfer auf. Immer jedoch auf dem Flügel. Das ist, dazu steht Hazard und Schubert weiß es, nur seine zweitliebste Position. Am liebsten spielt Hazard im Zentrum, dort, wo er qua Rückennummer hingehört: Er trägt die 10.

Stindl und Raffael passen derart gut zusammen, dass sie gesetzt sind im Normalfall. Nur der ist am Wochenende nicht angesagt, weil Stindl fehlt. Das dürfte Hazards Chance sein, sich in der Mitte zu zeigen. Dort soll wohl auch Hazards Zukunft liegen, ist er doch angedacht als Irgendwann-Nachfolger Raffaels. Nun spielen die beiden aber wohl erstmal zusammen. Das gab es schon öfter, auch in dieser Spielzeit, indes noch bei Lucien Favre. Beim Pokalspiel in St. Pauli legte Raffael Hazard gar schon ein Tor auf. Der Belgier gehörte zu den Hauptprojekten Favres in dieser Saison. Nach dem Trainerwechsel fiel Hazard zurück, nun ist er wieder da. Dass er in Augsburg sein viertes Spiel in Folge als Startelf-Teilnehmer erleben wird, ist zu vermuten. Er hat Schubert zuletzt viele Angebote gemacht. Was den Job im Zentrum angeht, den er so gern machen würde, ist Hazard aber zurückhaltend. "Der Trainer muss entscheiden. Ich kann da spielen. Aber auch Branimir Hrgota", sagte Hazard. Hrgota hat sich ebenfalls zurückgekämpft in den Fokus des Trainers, zumal nach dem Abgang von Drmic zum Hamburger SV.

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Foto: Dirk Päffgen

Hazard oder Hrgota? Das muss Schubert nun entscheiden. Die Tendenz dürfte zu Hazard gehen. Kommt es so, wäre der Job auf dem rechten Flügel vakant. Den könnte Ibo Traoré übernehmen, den Hazard aktuell verdrängt hat. Es ist ein Konkurrenzkampf unter Kumpels, indes ohne Effekt auf das Private. "Wir kämpfen um dieselbe Position, aber wir bleiben trotzdem Kumpels", sagte Traoré zuletzt im "Fohlenecho".

In Augsburg ist nun die Gelegenheit günstig, dass Hazard und Traoré gemeinsame Sache machen: Hazard als zweite Spitze neben Raffael und Traoré auf dem Flügel. "Es wäre schön, mit Ibo zu spielen", sagte Hazard. Für diese Variante spricht, dass Schubert zuletzt Traoré attestierte, wieder der Alte zu sein, nachdem er zu Beginn der Rückrunde nicht im Vollbesitz seiner Schaffenskraft war. Dass Traoré gegen seinen Ex-Verein nebenbei besonders motiviert sein dürfte, ist anzunehmen. Aber auch Hazard hat viel vor bei den bayerischen Schwaben: "Es wird ein schweres Spiel, aber es wäre wichtig, mal wieder zweimal in Folge zu gewinnen." Dazu müsste der erste Auswärtssieg des Jahres her. "Der Derbysieg hat uns Selbstvertrauen gegeben", sagte Hazard. Das kann helfen.

(RP)
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