Borussias Geschäftsführer 50+1-Entscheidung freut Schippers "immens"

Die Entscheidung der Deutschen Fußball-Liga, sich zur 50+1-Regel zu bekennen, freut Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers "immens". Das teilte er am Freitag in einem Interview auf der vereinseigenen Internetseite mit.

 Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers.

Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers.

Foto: Imago

Das klare Bekenntnis der Liga habe ihn indes überrascht, gestand Schippers. "Wir haben ganz klar festgehalten, dass wir gerne über Optimierungen sprechen können, um 50+1 zukunftssicher zu gestalten, dass wir aber an der Grundsätzlichkeit der Regel nichts ändern wollen", sagte er.

Borussia hatte sich bereits im Vorfeld klar pro die 50+1-Regelung positioniert. "Sie ist seit fünf Jahrzehnten ein zentrales Element des deutschen Profifußballs. Aus unserer Sicht ist es extrem wichtig, dass diese Regel erhalten bleibt. Wir wollen nicht die negativen Auswüchse haben, dass Vereine schnell gekauft und genauso schnell wieder verkauft werden. Und jeglicher Versuch, der vorsieht eine Mehrheitsbeteiligung an gewisse Regeln zu knüpfen, beispielsweise eine bestimmte Haltedauer festzulegen, ist vage. Das kann man nicht regeln. Deswegen ist es wichtig, im Grundsatz an der 50+1-Regel festzuhalten", sagte Schippers.

Der Klub und seine Anhängerschaft sind diesbezüglich auf einer Linie. Borussias Fans hatten zuletzt immer wieder mit Spruchbändern ("50+1 muss bleiben") ihren Standpunkt zum Thema deutlich gemacht. Für sie ist die Regelung eine der letzten Bastionen gegen den "totalen Kommerz" im Fußball. Es gibt ein Bündnis aller Fanszenen Deutschlands für den Erhalt von 50+1. Das Fanprojekt Mönchengladbach unterstützt die Kampagne ausdrücklich. "Wollen wir Zustände wie sie in anderen europäischen Ligen vorherrschen, in denen es keine 50+1-Regel gibt? Das Verhalten von Spielern und ihrer Berater bei Wechselabsichten etwa in die Premier League zeigt, welche Auswirkung die Finanzgebaren ausländischer Klubs auch auf die Bundesliga haben", schrieb der FPMG Supporters-Club auf seiner Internetseite im Vorfeld der DFL-Mitgliederversammlung.

Diese hatte dann am Donnerstag einen entsprechenden Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli, die 50+1-Regelung zu bestätigen, angenommen. Die Regelung legt fest, dass Investoren ungeachtet keine Stimmenmehrheit an einem Fußballklub bekommen können. Viele Bundesligaklubs haben ihre Lizenzspielerabteilungen als Kapitalgesellschaften ausgegliedert. Damit sollen Investoren angelockt werden. Mit der Regel soll verhindert werden, dass diese Geldgeber über Entscheidungsgewalt über diese Bereiche bekommen.

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