Borussia Mönchengladbach Rekordumsatz und Rekordgewinn bei der Borussia

Mönchengladbach · Für 2015 präsentiert der Verein einen Rekordumsatz von 160 Millionen Euro und einen nie dagewesenen Gewinn von 21 Millionen Euro. Borussia wächst also weiter beachtlich, liegt aber nach wie vor weit hinter den Zahlen der Top-Klubs.

Borussia Mönchengladbach: Bilder von der Mitgliederversammlung 2016
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Borussia verkündet Umsatzrekord auf Mitglieder-Versammlung

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Foto: Hans-Peter Reichartz

Eine faustdicke Überraschung konnten die Zahlen am Montagabend nicht sein, schließlich war davon auszugehen, dass die erstmalige Teilnahme an der Champions League Borussia für 2015 die Vorsilbe "Rekord" in die Bilanz schreiben würde. Aber die konkreten Ergebnisse, die Geschäftsführer Stephan Schippers auf der Mitgliederversammlung im Borussia-Park vortrug, belegten dann doch eindrucksvoll das anhaltend beachtliche Wachstum der Borussia 1900 GmbH: So steht für das Vorjahr ein Rekord-Umsatz von 160,6 Millionen Euro (30 Millionen mehr als 2014) sowie ein Rekord-Gewinn nach Steuern von 21 Millionen (acht Millionen mehr als 2014). Rund 30 Millionen spülte die Königsklasse in die Vereinskasse.

Borussia boomt auf allen Ebenen. Die Einnahmen im Marketing stiegen von elf auf 15 Millionen Euro, erstmals verkaufte der Klub mehr als 100.000 Trikots, alle 22.000 aufgelegten Champions-League-Trikots fanden einen Käufer. Lag der Umsatz vor fünf Jahren noch bei 71 Millionen Euro, ist ein Absinken des Wertes unter die 100-Millionen-Marke in Zukunft kaum vorstellbar — mit oder ohne Europapokal, aber gesetzt den Fall, Borussia steigt nicht ab. Denn, auch das zeigt die aktuelle Bilanz: Borussias Personalkosten stiegen zwar vor allem aufgrund von Investitionen ins Team und erfolgsrelevanter Prämienzahlungen an die Profis um knapp 14 Millionen Euro an, der Anteil der Personalkosten zum Umsatz blieb aber gegenüber 2014 konstant. Insofern hat Schippers' Mantra "Wir können den Kader auch ohne Europapokal finanzieren" weiter Bestand.

Anhaltend wirtschaftliche Rekordmeldungen machen Borussia natürlich zunehmend interessant für potenzielle Partner. "Sexy" sei Borussia inzwischen, hatte ja auch Sportdirektor Max Eberl erst unlängst verkündet. Gerade in punkto Ausrüster wird immer wieder der Name des US-Sportartikel-Herstellers "Under Armour" als Unternehmen genannt, das hochinteressiert an einer Kooperation mit Borussia ist. Fest steht indes, dass Borussias Trikot der neuen Saison, das gegen Leverkusen präsentiert wird, noch vom aktuellen Ausrüster "Kappa" (Vertrag bis 2018) stammt. Beim geplanten Hotelkomplex soll derweil die Entscheidung in Richtung Auftragsvergabe möglichst noch im zweiten Quartal fallen.

Doch bei aller Euphorie über Wachstum und Millionengewinn sieht Borussias Realität eben weiterhin so aus, dass zu den Top-Klubs der Liga in den wirtschaftlichen Kennzahlen eine große Lücke klafft. So konnte Borussia zwar in punkto Umsatz den Rückstand auf Bayern München reduzieren, liegt aber noch immer 325 Millionen Euro hinter dem der FC Bayern AG (485,6 im Geschäftsjahr 2014/15). Auch der BVB (276 Millionen in 14/15) und Schalke 04 (265 Millionen in 2015) wirtschaften nach wie vor in anderen Dimensionen, wobei Schalke Verbindlichkeiten hat, während Borussia auf 61,4 Millionen Euro an Eigenkapital und damit auf Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern verweisen kann. Die Zahlen des VfL Wolfsburg und von Bayer Leverkusen sind hier nicht anzuführen, weil diese ausschließlich in der Konzernbilanz von VW bzw. der Bayer AG aufgehen. Übrigens: Der 1. FC Köln kam 2014/15 auf einen Umsatz von 90 Millionen Euro — das war ebenfalls Rekord.

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