Borussia Mönchengladbach Zug-Randale in Lürrip trüben Fußball-Samstag

Mönchengladbach · Auf dem Weg zum Bundesligaspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 hat es eine schwere Auseinandersetzung gegeben. Im S-Bahnhof Lürrip wurde in einem Regionalexpress, der aus Düsseldorf kam, die Notbremse gezogen. Unmittelbar danach attackierten rund 30 zum Teil vermummte Unbekannte, mutmaßlich Anhänger der Borussia, die 96-Fans im vorderen Zugteil.

Ibrahima Traoré trifft per Außenrist gegen Hannover
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Scheiben des RE4 wurden zerstört, für etwa 200 Hannover-Fans ging es statt ins Stadion nach Hause. Noch vor Eintreffen der Polizei waren die Angreifer geflüchtet. Deshalb ist die Schlussfolgerung, dass sie dem Gladbacher Lager zuzuordnen sind, zwar naheliegend, definitiv bestätigen konnte es die Polizei Mönchengladbach jedoch auf Nachfrage unserer Redaktion nicht. Von 238 Personen wurde nach Polizeiangaben die Identität festgestellt, 28 davon waren als "Gewalttäter Sport" registiert.

Dass Steine geflogen seien, wie in verschiedenen Darstellungen zu lesen war, dementierte Polizeisprecher Willy Theveßen. Auch in einer Mitteilung der 96-Fanbeauftragten ist davon keine Rede. Offen ist weiterhin, wer die Notbremse gezogen hat, auch hier wären nur Spekulationen möglich. "Nach vielen Gesprächen können wir entgegen anderer Darstellungen und Veröffentlichungen am Samstagnachmittag nicht bestätigen, dass dies durch einen Fan von Hannover 96 geschah", schreiben die Fanbetreuer Johannes Seidel und Torsten Koar.

Warum die Hannover-Fans angegriffen wurden, wird in der Mitteilung auch erörtert. "Nach vorliegenden Informationen hatte dieses Vorgehen zum Ziel, verschiedene Fanmaterialien der sich im Zug befindlichen 96-Anhänger zu entwenden", heißt es. Verletzte habe es nicht gegeben.

Im ohnehin nur spärlich besetzten Gästeblock war es damit während des Spiel, das die Borussia 2:1 gewann, noch etwas leerer. "Ich wurde vor dem Spiel über den Vorfall informiert. Wir hätten dieses Auswärtsspiel sehr gerne mit allen 96-Fans bestritten, die zum Spiel wollten. Die Mannschaft bedauert, dass sie nicht im Fanblock dabei sein konnten", sagte Hannovers Trainer Michael Frontzeck.

(jaso)
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