Borussias Oscar Wendt "Natürlich kann ich mich noch verbessern"

Mönchengladbach · Das letzte Spiel des Jahres 2017 hat Oscar Wendt in den 200er-Klub der Borussen gehievt. Das 0:1 gegen Leverkusen war sein 200. Pflichtspiel für Gladbach. Im Interview spricht er über seine Zeit als Borusse, die Hinrunde und Zukunftspläne.

Oscar Wendt im Porträt: Zehn Jahre Borussia Mönchengladbach
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Das ist Oscar Wendt

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Foto: imago images/Bildbyran/MICHAEL ERICHSEN via www.imago-images.de

Als Wendt 2011 kam, war es noch eine andere Zeitrechnung am Niederrhein: Borussia war gerade dem Abstieg entronnen. Seither gab es vier Europapokal-Teilnahmen und zwei Pokal-Halbfinals, der "alte Schwede" steht also auch für den Aufschwung. Seine aktuelle Saison, in der er kein Pflichtspiel verpasste, passt indes zum "Ja-aber-Eindruck" Borussias insgesamt: Wendts Leistungen schwanken.

Herr Wendt, kann man es so sagen: Es steht eine Rückrunde an, in der sich Borussia viel vorgenommen hat?

Wendt Ja. Wir freuen uns auf die Rückrunde und wollen alle das weiterführen, was wir in der Hinrunde angefangen haben. Wir haben 28 Punkte in 17 Spielen geholt, das ist eine gute Bilanz. Aber die Liga ist eng, deswegen denke ich, dass um jeden Tabellenplatz da oben bis zur letzten Minute des 34. Spieltages gekämpft werden wird. Wir müssen fortsetzen, was wir gut gemacht haben, aber auch ein paar kleine Verbesserungen vornehmen.

Zum Beispiel?

Wendt Wir haben in manchen Spielen einfach zu viele Gegentore zugelassen, in anderen haben wir zu wenige Tore gemacht. Die Balance muss ausgeglichener werden. Aber es gibt eben in jeder Saison Phasen, in denen es besser oder weniger gut läuft - und es gibt auch immer etwas zu verbessern. Dazu haben wir jetzt insgesamt elf Tage Zeit, bevor wir loslegen beim 1. FC Köln. Wir wollen die Zeit gut nutzen.

Wie kann man die Gegentore reduzieren? Es gab 28 in der Hinrunde.

Wendt Elf davon allerdings in den Spielen in Dortmund und gegen Leverkusen, das darf man nicht vergessen. Dadurch wird die Bilanz geschmälert. Aber klar ist: Auch in diesen Spielen, vor allem beim 1:5 gegen Leverkusen, dürfen wir nicht so viele Tore bekommen, da waren wir viel zu offen. In Dortmund waren es auch sicherlich zwei, drei Gegentreffer zu viel. Ansonsten aber, vor allem zum Ende der Hinrunde, fand ich doch, dass wir recht stabil waren. Da haben wir besser verteidigt, nicht nur jeder einzelne, sondern als Team. Das war wichtig. Und das müssen wir so weitermachen.

2011 wurden Sie Borusse, ein Jahr später kehrte Gladbach nach 26 Jahren Wartezeit zurück in den Europapokal, seither ist die aktuelle Saison erst die zweite ohne Europa - das soll in der nächsten Saison vermutlich wieder anders werden.

Wendt Auf jeden Fall. Wir haben in meiner Zeit meistens international gespielt, das muss immer das klare Ziel sein. Wir verstecken uns da auch nicht, sondern sagen klar: Wir wollen wieder in Europa spielen. Mit diesem Team, mit diesem Kader müssen wir auch international spielen. Und ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir das schaffen.

Sie sind 32 und haben in der Hinrunde alle 20 Pflichtspiele gemacht. Andere Spieler in Ihrem Alter haben immer wieder mal kleinere Verletzungen, Sie hatten 2011 nur eine Muskelverletzung. Wie kriegen Sie das hin?

Wendt Es ist eine gute Frage, warum das so ist. Auch wenn es langweilig klingt: Du musst richtig trainieren, richtig essen, viel schlafen und so etwas. Gerade, wenn man älter wird, ist das sehr wichtig, denke ich. Ich versuche, jede Kleinigkeit für mich zu nutzen, ich bin eben nicht mehr 22, sondern 32. Mit 22 bist du nie müde, wenn du älter bist, musst du eben fokussierter sein. Die, die jetzt jung sind, werden das auch spüren, wenn sie älter sind.

Sie sind der einzige Feldspieler, der nicht in einer direkten Konkurrenzsituation ist. Sind Sie zufrieden mit Ihrer bisherigen Saison?

Wendt Es ist ein bisschen wie beim ganzen Team: Ich habe Spiele gemacht, in denen ich richtig gut war, und welche, in denen es nicht so gut war. Natürlich kann ich mich noch verbessern. Was ich aber sagen kann: Bisher war ich in der Rückrunde immer besser als in der Hinrunde. Also hoffe ich, dass ich mich um ein paar Prozent verbessern kann.

KARSTEN KELLERMANN STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
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