Borussia Mönchengladbach Nach 1985 wieder mal drei Borussen in der DFB-Elf?

Mönchengladbach · Vor 30 Jahren spielte zuletzt ein Trio in der A-Auswahl, heute kann es nach 389 Länderspielen wieder soweit sein.

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In der 65. Spielminute wurde aus einem Duo ein Trio. Michael Frontzeck wurde beim Freundschaftsländerspiel der deutschen Nationalmannschaft im Aztekenstadion von Mexiko City für Klaus Augenthaler eingewechselt und war damit neben Uwe Rahn und Frank Mill der dritte Gladbacher auf dem Feld. Sportlich war das 0:2 gegen Mexiko an jenem 15. Juni 1985 nicht groß von Belang, doch fast auf den Tag genau 30 Jahre danach erfährt das Testspiel zumindest aus Gladbacher Sicht nochmals eine gewisse Bedeutung.

Denn bis heute ist es das letzte Länderspiel einer deutschen A-Nationalmannschaft, bei dem drei Borussen gleichzeitig auf dem Feld standen. Am Mittwochabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) im Test gegen die USA könnte nun in Max Kruse, Christoph Kramer und Patrick Herrmann wieder ein Gladbach-Trio gemeinsam für Deutschland spielen — und damit ein neues Kapitel in Borussias Länderspiel-Historie aufschlagen.

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Foto: AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Erstmals liefen drei Gladbacher am 6. März 1968 in Brüssel für die deutsche A-Auswahl auf. Mit Berti Vogts, Günter Netzer und Debütant Herbert Laumen gewann Deutschland 3:1 gegen Belgien. Es folgte ein Jahrzehnt, in denen ein Borussen-Trio in der Nationalmannschaft angesichts der Glanzzeit der Fohlenelf wahrlich keine Seltenheit mehr war — im Gegenteil: Am 12. Juni 1971 standen beim EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien in Karlsruhe sechs Gladbacher in der Anfangsformation, und kurz vor dem Ende wurde in Hartwig Bleidick noch ein siebter Borusse für Vereinskamerad Berti Vogts eingewechselt. Sieben Spieler eines Klubs in der deutschen Elf sind bis heute eine zwar mehrmals eingestellte, aber nie überbotene Bestmarke.

Gegen Ende jenes glorreichen Jahrzehnts ebbte die Zahl der Gladbacher in der Nationalmannschaft aber schon wieder deutlich ab, das letzte Mal standen dann am 12. September 1984 beim 1:3 gegen Argentinien in Düsseldorf drei Borussen in der Startformation. Es folgte ein knappes Jahr später die Partie in Mexiko mit den Gladbachern Rahn, Mill und Frontzeck. Seitdem sind mittlerweile 389 Länderspiele der deutschen Auswahl ohne ein Borussen-Trio vergangen.

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Foto: afp, lab/ql

Sollte sich Debütant Herrmann heute oder am Samstag im EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar zu Kruse und Kramer gesellen, könnte aus dem Duo mal wieder ein Trio werden. Es dürften in naher Zukunft auch die beiden einzigen Chancen sein, drei Borussen gleichzeitig im DFB-Trikot zu sehen, denn für Kramer und Kruse werden es die letzten Einsätze als Borussen sein. Dann gilt es für Gladbach wieder, neue Nationalspieler hervorzubringen. Dass es das kann, hat es schon oft bewiesen: Herrmann wäre bei einem Einsatz der 38. Nationalspieler des Klubs — und der 33., der als Borusse sein Debüt feiert.

(togr)
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