Borussia Mönchengladbach Kruses Elfmeter helfen Borussia nicht

Bielefeld · Der Stürmer traf im Pokal-Viertelfinale bei Arminia Bielefeld zunächst vom Punkt zum 1:1 und auch im Elfmeterschießen. Doch weil Raffael und Traoré ihre Schüsse nicht im Tor unterbrachten, schied Gladbach aus.

Kruse bleibt in Bielefeld vom Punkt eiskalt
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Kruse bleibt in Bielefeld vom Punkt eiskalt

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Auf der ausverkauften Bielefelder Alm schien es, als könnte es so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis für die Borussen geben. Wie am Samstag bei 1899 Hoffenheim lag das Team von Trainer Lucien Favre im Pokal-Viertelfinale 0:1 zurück - und wie im Kraichgau war es auch in Ostwestfalen Max Kruse, der schnell eine Antwort fand und per Elfmeter ausglich. Doch anders als am Samstag verhalf er den Gladbachern damit nicht zum Erfolg. Sie verloren die Pokalpartie bei der Arminia 4:5 nach Elfmeterschießen, weil Raffael und Ibrahima Traoré nicht trafen.

Damit verpasste es Borussia im 115. Jahr nach ihrer Gründung, zum elften Mal ins Halbfinale des Pokals einzuziehen. Nach den triumphalen Siegen in München und in Hoffenheim war es ein ganz trauriger Abend für die Gladbacher, die als hoher Favorit eine große Chance verpassten. Kruse, der im Elfmeterschießen erneut traf, konnte das nicht verhindern. "Es ist ganz bitter, hier zu stehen und ausgeschieden zu sein", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Borussia Mönchengladbach: Ibrahima Traore schleicht nach Elfer-Fehlschuss vom Platz
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Traore schleicht nach Elfmeter-Fehlschuss vom Platz

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Bitter war es vor allem für Kruse. Er tat alles, um den Weg ins Halbfinale zu ebnen. Er verwandelte seine Elfmeter zehn und elf als Borusse. Doch ausgerechnet Raffael, der zuletzt in drei Auswärtsspielen fünfmal getroffen hatte, und dem nach seiner Einwechslung starken Traoré versagten die Nerven. Da nützte auch Yann Sommers Parade gegen Marc Lorenz nichts. Kruse schaffte danach zwar noch das 4:4, doch dann hielt Bielefelds Torwart Alexander Schwolow den Schuss von Traoré.

Kruse unterstrich derweil nicht nur mit dem Elfmeter, den er quasi selbst vorbereitete, einmal mehr seinen derzeitigen Wert für Borussia. Er geht voran, übernimmt Verantwortung und ist produktiv. In Bielefeld spielte er die hängende Spitze, weil Trainer Lucien Favre zum zweiten Mal André Hahn als vordersten Stürmer aufgeboten hatte. Hahn sollte mit seiner körperlichen Präsenz gegen die Bielefelder Robustheit angehen. Er konnte sich indes nur selten in Szene setzen. Anders als Kruse.

Der war erneut viel unterwegs, immer anspielbar und bemüht, das Team mitzureißen. Mit seinem Tor erdete er zeitnah die Bielefelder, bevor sie sich allzu sehr an ihrer Führung berauschen konnten, denn er schoss das 1:1 nur fünf Minuten, nachdem Manuel Junglas mit einem Drehschuss Sommer überwunden hatte.

Arminia Bielefeld: Spieler jubeln über Coup gegen Borussia Mönchengladbach
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Bielefeld jubelt über Pokal-Coup gegen Gladbach

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Kruse setzte zusammen mit Hahn, der in der 79. Minute dann von Raffael abgelöst wurde, gleich nach der Pause erneut ein Zeichen: Nach dem Anstoß rannten beide wild nach vorn, gefolgt von einem weit geschlagenen Ball von Granit Xhaka. Die Aktion verpuffte, doch sie stellten damit klar, dass nur der Weg nach vorn ins Halbfinale führen würde. Doch Borussia kam vom Weg ab. Denn anders als am Samstag in Sinsheim war Kruses Elfmeter nicht die Initialzündung einer großen Fußball-Gala. Bielefeld kämpfte famos weiter und verhinderte so, dass Borussias wachsende Spielanteile Folgen hatten - auch in der Verlängerung, die ein offener Schlagabtausch war, aber keine Tore mehr brachte. Borussias Bemühungen nach vorn waren zu verhalten.

Im Elfmeterschießen stahl dann Arminia dem Elfmeterexperten Kruse die Show. Als der große Pokaltraum vorbei war, gingen Kruse und die anderen Borussen zu ihren Fans. Es war ein trauriger Abschied an diesem Abend, an dem Bielefeld die Borussia, die zuvor die Bundesliga erstaunte, entzaubert hat.

(RP)
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