Borussias Ex-Freiburger Matthias Ginter kommt nach Hause

Mönchengladbach · Der Verteidiger stammt aus Freiburg, wo er mit seinem Team heute spielt. Es ist seine zweite berufliche Heimkehr als Borusse - die erste allerdings als Gladbacher.

 Ein Bild aus alten Tagen: Ginter, damals noch im Trikot des SC Freiburg, 2013 gegen die Ex-Borussen Amin Younes (Mitte) und Havard Nordtveit.

Ein Bild aus alten Tagen: Ginter, damals noch im Trikot des SC Freiburg, 2013 gegen die Ex-Borussen Amin Younes (Mitte) und Havard Nordtveit.

Foto: dpa, pse fdt

Für Matthias Ginter ist es eine Dienstreise der außergewöhnlichen Art. Er wurde in Freiburg, wo er mit Borussia Mönchengladbach heute spielt, geboren und ist nur wenige Minuten entfernt vom Stadion an der Dreisam aufgewachsen. Er kommt quasi nach Hause. Es wird viel Familie da sein, viele Freunde von früher - "ich musste schon einige Karten mehr besorgen", sagt Ginter. Für den SC Freiburg hat er von 2005 bis 2014 gespielt. Chefcoach Christian Streich war schon in der Jugend sein Trainer, zusammen holten sie 2011 den deutschen A-Jugendpokal, später machte Streich seinen Musterschüler zum Profi. Als "Sinnbild für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit unseres Vereins" wurde Ginter mal von Streich bezeichnet.

Die Frage ist: Welchen Ginter bekommen die Freiburger bei seiner Rückkehr zu sehen? Es gibt diverse Möglichkeiten, die in seiner polyvalenten Veranlagung begründet sind: Das Portal transfermarkt.de, das akkurat die "Spiele als ..." auflistet, führt bei Ginter als "Hauptposition", die des Innenverteidigers an. Aber es gibt auch die Nebenpositionen "defensives Mittelfeld" und "rechter Verteidiger".

Ginter ist vom BVB nach Gladbach gegangen, um letztere Arbeitsfelder möglichst hinter sich zu lassen und festgelegt zu sein auf den Job im defensiven Zentrum. In Dortmund war es für ihn ein einziger Verschiebebahnhof, glücklich machte ihn das nicht. In Gladbach war er elf Pflichtspiele lang stabil in der Position, dann musste er wechseln - weil Trainer Dieter Hecking ihn wegen des Ausfalls von Christoph Kramer als Sechser brauchte. Dreimal spielte Ginter seither vor der Abwehr. Zudem wurde er als ein Mann mit Offensivqualitäten auffällig. Drei Tore erzielte er in dieser Saison. Nun könnte es heute Abend wieder was Neues geben: Denn Nico Elvedi ist gesperrt, Tony Jantsche und Fabian Johnson sind nicht fit. Somit ist die Position des rechten Verteidigers vakant. Ginter könnte den Job übernehmen. Doch es gibt auch Alternativen, Reece Oxford zum Beispiel, aber auch zwei Nachwuchsspieler aus der U 23.

Ginter würde am liebsten Innenverteidiger bleiben, wie zuletzt gegen Schalke. Da bereitete er das Tor zum 1:0 vor und klärte bei Thilo Kehrers Schuss mit dem Kopf auf der Linie. Nicht nur deswegen stellte ihm Gladbachs Manager Max Eberl ein gutes Zeugnis aus. "Es ist schön zu sehen, wie er Schritte in seiner Entwicklung macht. Er hat auf dem Platz eine tolle Präsenz und ist enorm wichtig für die Statik und die Stabilität", sagte Eberl. Ginter will das heute mit Taten belegen.

Es ist seine zweite berufliche Heimkehr, erneut kommt er als Borusse. 2015 indes war es die Dortmunder Namenscousine der Gladbacher, mit der er schaffte, was die Niederrheiner seit 2002 nicht hingekriegt haben: einen Sieg beim SC Freiburg. Deutlich fiel der sogar aus mit 3:0. Das würde Ginter auch heute Abend gefallen. Es wäre eine außergewöhnlich schöne Heimkehr.

(kk)
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