Matthias Ginter "Der Fußball ist nicht immer ganz ehrlich"

Borussia Möchengladbachs Verteidiger Matthias Ginter spricht im Interview mit unserer Redaktion über die Schwankungen im Gladbacher Spiel und an Gepflogenheiten im Fußballgeschäft, an die er sich nur schwer gewöhnen kann.

Matthias Ginter: Ex-Gladbach-Profi vom SC Freiburg im Porträt
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Das ist Matthias Ginter

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Foto: dpa/Tom Weller

Die Fußballbranche ist Nationalspieler Matthias Ginter manchmal etwas suspekt. "Am Anfang muss man sich an vieles gewöhnen, dann wird es Normalität. Aber es gibt immer noch Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann. Wenn man zum Beispiel in einem Gespräch mit einem Sportdirektor zu hören bekommt, man sei DER Kandidat und eine Woche später wird ein anderer Spieler für die Position verpflichtet, ist das schon merkwürdig. Der Fußball ist nicht immer ganz ehrlich. Aber das gehört wohl zum Business", sagte Ginter im Interview mit der Rheinischen Post (Samstagausgabe). Der Innenverteidiger war im Sommer nach dem Confed-Cup-Sieg in Russland für 17 Millionen Euro von Dortmund nach Gladbach gewechselt, hatte aber auch mit 1899 Hoffenheim verhandelt.

Der 23-Jährige beschreibt seine erste Saison in Mönchengladbach als eine Achterbahnfahrt. "Es fehlt die Konstanz. Die Ausschläge nach oben und unten sind wie eine Achterbahn. Darum ist es unser Ziel, dass wir Konstanz in unsere guten Leistungen reinbringen. Dann sind wir gegen keinen Gegner chancenlos", sagte Ginter. Am Samstag spielt der 23-Jährige mit den Borussen bei 1899 Hoffenheim. Er selbst müsse als Führungsspieler mehr Verantwortung übernehmen, wenn es nicht läuft. "Wir Führungsspieler, und als solcher sehe ich mich, hätten da mehr einschreiten müssen. Ich muss zugeben, dass auch ich zu spät das Problem erkannt habe. Wir wurden im eigenen Stadion ausgekontert. Da hätten gerade wir im Zentrum andere Spieler richtig führen müssen. Es hat eine ordnende Hand gefehlt", sagte er mit Blick auf das 1:5 gegen Leverkusen am vergangenen Spieltag.

Mit guten Leistungen will sich der Weltmeister von 2014 auch für den WM-Kader 2018 in Russland qualifizieren. "Der Confed-Cup war für mich sicherlich wichtig, um mich weiter zu zeigen. Aber der Fußball ist sehr schnelllebig, darum ist es schwer, Prognosen zu stellen. Erst mal muss man im Verein seine Leistung bringen. Dann kommt die Nominierung von allein", sagt Ginter.

(kk/jaso)
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