Borussia Mönchengladbach Bénes reichen 335 Minuten — Sow benötigt nur 13

Mönchengladbach · Elf Borussen haben nur Urlaub auf Abruf. In ein paar Tagen geht es für sie zu den verschiedenen Nationalteams, für Laszlo Bénes und Djibril Sow zum ersten Mal.

Laszlo Bénes – der zweite Slowake bei Borussia Mönchengldabach nach Igor Demo
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Das ist Laszlo Bénes

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Laszlo Bénes wusste schon, warum er gleich drei Koffer gepackt hatte. Auf Instagram postete er ein Foto von sich und seinem Reisegepäck im Fahrstuhl — solche Motive gehören unter Profifußballern zu den Social-Media-Basics. Am Abend nach dem letzten Saisonspiel gegen den SV Darmstadt flog Bénes zurück in seine slowakische Heimat. Nun kann er erst einmal durchschnaufen bei seiner Familie und dem mächtigen Hund (auch bei Instagram zu bewundern), der scheinbar so viel wiegt wie der etwas schmächtige 19-Jährige. Bénes hat in den vergangenen Wochen jedoch gezeigt, dass er weiß, wie man sich durchsetzt.

Das hat auch Trainer Jan Kozak imponiert, der ihn erstmals für die slowakische A-Nationalmannschaft nominierte. Am 10. Juni könnte der Mittelfeldspieler sein Debüt in der WM-Qualifikation gegen Litauen feiern, dann ruft die U21-EM, wo die Slowakei auf Gastgeber Polen (16. Juni), England (19. Juni) und Schweden (22. Juni) trifft. 335 Minuten im Profibereich haben Bénes gereicht für diesen Aufstieg. Sein Siegtor bei der Startelf-Premiere gegen Hertha BSC gehörte zu den schönsten Geschichten der Saison, sein Elfmeter in den Winkel als fünfter Schütze im DFB-Pokalhalbfinale hätte beeindruckender nicht sein können.

335 Profi-Minuten und Nervenstärke vom Punkt für ein A-Länderspiel sind eine starke Quote, Djibril Sow könnte das mit 13 Minuten und einem verschossenen Elfer noch toppen. Der 20-Jährige ist überraschend für die Schweizer "Nati" nominiert worden, Trainer Vladimir Petkovic setzt auf einige Perspektivspieler. Yann Sommer und Nico Elvedi sind ebenfalls dabei.

Überhaupt ist der Urlaub für gleich elf (Noch-)Gladbacher provisorisch. Lars Stindl reist Anfang Juni nach fast zwei Wochen Erholung zum DFB-Team und könnte sein Debüt gegen Dänemark mit Jannik Vestergaard (und Andreas Christensen) feiern. Fabian Johnson ist noch mit dem US-Nationalteam unterwegs, Ibrahima Traoré mit Guinea, Thorgan Hazard mit Belgien, Mo Dahoud mit der deutschen U21.

Andere wie Raffael (noch zu Hause), Nico Schulz (auf Mykonos) und Patrick Herrmann (fliegt bald nach Japan) müssen sich dagegen erst Ende Juni wieder so richtig mit Borussia befassen. "Wann ist endlich die Sommerpause vorbei?", fragte die Social-Media-Abteilung des Vereins scherzhaft bei Instagram. Nun ja, am 2. Juli ist der Trainingsauftakt, am 17. Juli geht es ins Trainingslager und zwischen dem 11. und 14. August steht das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal an. Am 11. Juni wird der Gegner ausgelost — da können sich die Borussen dann für ein paar Minuten doch intensiver mit dem Klub befassen.

Laszlo Bénes scheint es sowieso kaum erwarten zu können, dass es wieder losgeht in Gladbach. "Wenn du mit der U21 fertig bist, machst du aber erstmal drei Wochen Urlaub", hat Max Eberl ihm gesagt. Bénes' Antwort, wie der Sportdirektor bei "Radio 90,1" erzählte: "Nein danke, nach einer Woche bin ich wieder da." In dem Fall hätten zwei Koffer vermutlich auch gereicht.

(jaso)
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