Borussia Mönchengladbach "So hatten wir uns das nicht vorgestellt"

Hamburg · Lars Stindl war nach dem Spiel beim Hamburger SV bedient und monierte fehlende Cleverness bei den Gegentoren.

 Vor dem Spiel schworen sich die Borussia-Spieler ein.

Vor dem Spiel schworen sich die Borussia-Spieler ein.

Foto: Dirk Päffgen

Lars Stindl stand eigentlich richtig. Doch die Fingerspitzen von Yann Sommer änderten noch die Richtung des Balles, den Martin Hinteregger soeben auf das eigene Tor gelenkt hatte - und so kam Stindl nicht mehr an das Spielgerät heran. Es stand 1:1, und nun nahmen die unschönen Dinge in Hamburg ihren Lauf. 2:3 verlor Borussia am Ende beim HSV - und der Stürmer war überhaupt nicht einverstanden mit dem Verlauf des Spiels.

"Wir sind gut reingekommen, hatten viel Ballkontrolle und haben wenig Fehler gemacht. Dann sind wir durch einen super Angriff 1:0 in Führung gegangen — besser hätte es nicht laufen können", sagte Stindl, der an der Passfolge vor dem Tor von Fabian Johnson aktiv beteiligt war.

"Dann verlieren wir Zweikämpfe, halten die Bälle vorn nicht mehr so gut, dann kippt das Spiel, und der HSV macht zwei Tore kurz vor der Halbzeit, das war psychologisch natürlich nicht so gut", beschrieb Stindl dann die Phase, in der seinem Team der rote Faden aus den Händen glitt. So gab es dann zum ersten Mal in dieser Saison eine Niederlage in einem Spiel, in dem Stindl und und die anderen Borussen in Führung gingen. Zehnmal wurde vorher gewonnen, wenn Gladbach das 1:0 erzielte, nur in Hoffenheim gab es ein 3:3.

Nun in Hamburg kassierte Borussia wieder drei Gegentore (38 sind es insgesamt), schoss aber nur zwei - weil Raffael kurz vor Schluss das Anschlusstor gelang (sein 36. Bundesligator für Borussia - so viele wie Marco Reus, Ewald Lienen und Lothar Matthäus). Mehr ging aber nicht mehr. Da nutzten auch die guten Statistiken nicht: Mehr Ballbesitz, eine bessere Zweikampfquote, mehr angekommene Pässe hatte Borussia. Aber Sieger war der HSV.

Dass es nebenbei Gegentore gab, die so nicht fallen sollten, kam hinzu. Beim 1:1, als der Ball nach einem Eckball durch den Strafraum flipperte, hatte Stindl gar "ein bisschen Slapstick" bemerkt. "Das 2:1 darf man dann auch nicht fangen, man muss mit dem 1:1 in die Halbzeit gehen, aber auch das ist uns nicht gelungen", sagte er.

Sportdirektor Max Eberl erklärte dies mit der insgesamt fehlenden Konsequenz - hinten und vorn. Tabellarisch war das 2:3 besonders ärgerlich. "Jeder kann die Tabelle lesen. Wir hätten einen Riesenschritt machen können, haben das aber verpasst. Wir haben jetzt sechs Punkte gegen Hamburg abgegeben, haben auch sechs Punkte gegen Mainz abgegeben, das ist natürlich ein bisschen viel, so haben wir uns das alle nicht vorgestellt", gestand Stindl.

Der Frust sei groß, gab er zu. "Aber wir haben noch viele Spiele und jetzt das Derby gegen Köln vor der Brust - das wollen wir gewinnen. Wie da die Formkurve ist, ist egal, da zählen ganz andere Mechanismen", sagte Stindl.

(RP)
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