Borussia Mönchengladbach Selbstvertrauen getankt

Mönchengladbach · Jonas Hofmann erzielt im Testspiel gegen Venlo zwei Tore und empfiehlt sich damit bei Trainer Dieter Hecking. Auch Fabian Johnson könnte eine Alternative sein. Der Amerikaner erzielte in der vergangenen Saison in Leipzig das 1:1

 Konzentrierter Blick: Jonas Hofmann erzielte gestern gegen Venlo zwei Tore.

Konzentrierter Blick: Jonas Hofmann erzielte gestern gegen Venlo zwei Tore.

Foto: Dirk Päffgen

Da war sie, die Coolness vor dem Tor, die Jonas Hofmann zuweilen abgeht. Erst vor der Pause, als er von rechts in den Strafraum kam und dann den Ball trocken ins Netz knallte. Und nach der Pause dann führte Borussias Offensivmann das gleiche Kunststück von der linken Seite auf: rein in die Box und ab mit dem Ball in die lange Ecke. "Tore tun immer gut, ob im Testspiel oder in Pflichtspielen", sagte Hofmann nach dem 5:1 gegen den niederländischen Erstligisten VVV Venlo.

Hofmann hatte zuletzt meist auf der Sechs gespielt, wenn er eingewechselt wurde, so war es auch am Samstag gegen Frankfurt. Später jedoch, als Patrick Herrmann raus ging, wechselte er den Job und wurde Flügelspieler. Das war nun auch gegen Venlo sein Auftrag, zusammen mit dem Amerikaner Fabian Johnson bildete er die Flügelzange. Während Johnson, der gegen Frankfurt 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte nach seiner Länderspielreise unauffällig blieb, war Hofmann neben den beiden Paraguayern Raúl Bobadilla und Julio Villalba, die beide jeweils einmal trafen, der Hingucker. "Natürlich tankt man mit solchen Spielen Selbstvertrauen", sagte Hofmann.

Er und Johnson könnten für Samstag in Leipzig Kandidaten sein, über die Trainer Dieter Hecking nachdenkt, wenn er etwas verändern will. Dass er die Defensive personell großartig umschichtet, ist trotz der Probleme, die es gegen Frankfurt gab, unwahrscheinlich. Reece Oxford wäre eine Verteidiger-Alternative, gestern gegen Venlo war er der Abwehrchef und bereitete das 1:0 vor. Schnell ist er, und sicher heiß auf den ersten Liga-Einsatz. Doch der 18 Jahre alte Engländer ist ohne Bundesliga-Erfahrung. Im Angriff könnte Bobadilla eine Denkoption sein. Die größte Wechselwahrscheinlichkeit besteht aber auf dem Flügel.

Hofmann könnte dort ins Team rücken als ballsicherer Stabilisator. Diese Rolle könnte auch Johnson spielen. Es wird in Leipzig vor allem darum gehen, die Sachsen nicht ins Tempo kommen zu lassen. "Wir müssen kompakt stehen und mit zehn Mann gut verteidigen", weiß Hofmann. Ein No-Go ist die Schlafmützigkeit der vergangenen Spiele. "Wir dürfen auf keinen Fall wieder die Anfangsphase verschlafen", sagte Hofmann. Passiert das in Leipzig erneut, kann das böse enden. Und die zweite Niederlage würde das Gesamtbild nach vier Spielen gemeinhin mit dem Etikett Fehlstart versehen. "Darüber denke ich aber gar nicht nach. Ich denke an einen Sieg und sieben Punkte, die wir dann haben", sagte Hofmann.

Wie man die Leipziger hinten rum "kriegen" kann, hat Fabian Johnson in der vergangenen Saison gezeigt: mit Schnelligkeit und einem Gespür für die entscheidenden Räume. Damals gewann Thorgan Hazard ein Kopfballduell und leitete den Ball so weiter auf Kapitän Lars Stindl. Der passte in den Lauf von Johnson. Der US-Amerikaner lief auf und davon und schob den Ball zum 1:1 ins Leipziger Tor. Es war ein typisches Borussen-Tor. Zwei davon gab es auch schon in dieser Saison. In Essen, wo Stindl Hofmann mit einem Zuspiel in die Tiefe bediente, und in Augsburg, wo er Denis Zakaria schickte. "Unsere Jungs wissen, wie sie die Pässe spielen müssen, wichtig ist, dass man die Läufe in die Tiefe macht", sagte Hofmann.

Ob er oder/und Johnson dann tatsächlich ins Team rücken "muss aber der Trainer entscheiden". Denn auch Patrick Herrmann kennt die nötigen Wege zum Gladbacher Glück. Ebenso Thorgan Hazard, der, sollte Johnson ins Team kommen, auch die Seite wechseln könnte, von links nach rechts. "Wir haben viele gute Spieler für die Flügelpositionen", weiß Hofmann. Er hat indes mit seinem Doppelpack ein Zeichen an den Trainer ausgesendet für Samstag. Sollte es dann doch nicht reichen für den ersten Startelf-Einsatz der Saison, "dann werde ich eben versuchen als Joker etwas zu bewegen", sagte Hofmann.

(kk)
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