Jonas Hofmann im Interview "Das Ausscheiden sitzt sehr tief"

Mit seinem Tor im Achtelfinal-Hinspiel auf Schalke hatte Jonas Hofmann den Borussen viel Hoffnung gegeben. Das 1:1 in der Gelsenkirchener Arena bescherte eine gute Ausgangposition und einen 51:49-Vorteil für das Rückspiel, wie Trainer Dieter Hecking sagte. Hofmann war trotz seines Tores nicht erste Wahl im Rückspiel, kam aber früh rein, weil sich Fabian Johnson verletzte.

Jonas Hofmann springt über Schalkes Sead Kolasinac.

Jonas Hofmann springt über Schalkes Sead Kolasinac.

Foto: rtr, DE/DE/

So war er Teilnehmer eines Europapokal-Abends, an dem er und seine Kollegen vom Himmel in die Hölle stürzten: 2:0 geführt zur Pause und dann durch zwei seltsame Gegentore unbesiegt ausgeschieden nach dem 2:2 — Hofmann machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.

Herr Hofmann, Borussia ist durch zwei Tore ausgeschieden, die eigentlich ein Witz sind — indes einer, über den keiner lacht.

Jonas Hofmann Das trifft es auf den Punkt. Bis zur Halbzeit lief alles nach unserem Plan, da war gute Laune und frohe Stimmung. Dann passiert der krasse Platzfehler beim 2:1. Da kann man Yann Sommer keinen Vorwurf machen, in so einem kurzen Moment kann er darauf nicht mehr reagieren. Was den Schiedsrichter angeht, halte ich mich zurück, aber der Elfmeter war in meinen Augen keiner. Der Schiedsrichter stand nur ein paar Meter entfernt, er hätte doch eigentlich sehen müssen, dass der Ball nicht an die Hand, sondern an die Schulter geht.

Allerdings hatte Schalke nach der Pause auch Oberwasser.

Hofmann Bis zum Elfmeter jedenfalls. Danach sind wir einige Male wieder gut hinten raus gekommen und hatten gute Kontermöglichkeiten. Die haben wir leider nicht gut ausgespielt. Es gab auch noch den einen oder anderen Standard, doch da fehlte auch der entscheidende Tick.

Was Borussia in der Phase nach der Pause zu passiv?

Hofmann Vor allem nach dem 2:1, das stimmt. Wir sind da kaum noch hinten raus gekommen. Und wenn, dann haben wir unsere Konter nicht gut ausgespielt. So kamen die Schalker mehr und mehr. Im Endeffekt weiß ich aber nicht, ob wir uns das selber zuschreiben können, denn die beiden Toren fallen nicht, weil wir uns etwas zu Schulden kommen lassen. Beim 1:0 kann man vielleicht fragen, warum der Schuss nicht geblockt wird, aber ohne den Platzfehler hält Yann den Ball sicher und es steht weiter 2:0. Dann muss Schalke weiter anrennen und wir haben noch mehr Räume zum Kontern. Aber es ist leider gekommen, wie es gekommen ist. Wie gesagt: Das Ausscheiden sitzt sehr tief.

Man muss es allerdings schnell verarbeiten. Sonntag kommen die Bayern.

Hofmann Natürlich ist man traurig, dass man ausgeschieden ist, aber wir werden uns sofort auf Sonntag konzentrieren. Viel Zeit haben wir nicht zum Trauern, darum muss der Kopf wieder hoch, es muss ja weitergehen.

Kommt es da eher gelegen, dass die Bayern kommen, weil da die Motivation so oder so hoch ist. Oder ist es gerade der falsche Gegner nach so einer Enttäuschung?

Hofmann Wenn die Bayern kommen, ist es immer etwas Besonderes. Es ist eine schwierige Aufgabe, aber wir spielen zu Hause und haben in der Vergangenheit oft gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten können. Das versuchen wir am Sonntag auch wieder.

(kk)
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