Borussia Mönchengladbach So werden aller guten Dinge vier

Mönchengladbach · Im vierten Duell mit dem FC Sevilla in diesem Kalenderjahr soll heute Abend für Gladbach der erste Sieg her. Um gegen die international abgezockten Andalusier zu bestehen, müssen die Borussen vor allem fünf Maßgaben beherzigen.

FC Sevilla - Borussia Mönchengladbach: die Bilder des Spiels
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Sevilla - Borussia

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Nein, sagt André Schubert, "wir sind weit von Wehmut entfernt". Gemeint ist die Wehmut, dass Borussia heute erst einmal ihr letztes Heimspiel in der Champions League bestreitet. Platz zwei in der Gruppe ist seit dem 1:1 gegen Turin bekanntlich nicht mehr zu erreichen. Aber Wehmut? Nein. In Gladbach dominieren vor der Partie gegen den FC Sevilla (20.45 Uhr/Live-Ticker) eher zwei ganz andere Gefühlslagen: zum einen der Ehrgeiz, die Andalusier im vierten Anlauf 2015 endlich zu schlagen, zum anderen, in den verbleibenden beiden Gruppenspielen heute und am 8. Dezember in Manchester Rang drei zu erreichen und damit in der Europa League zu überwintern. Deswegen sagt Borussias Trainer auch: "Wir werden alles in die Waagschale werfen."

Damit es nach den drei Niederlagen gegen Sevilla - 0:1 und 2:3 in der Zwischenrunde der Europa League im Februar und 0:3 zum Auftakt der Gruppenphase im September - diesmal besser läuft, sollten die Borussen vor allem fünf Maßgaben in ihrer Marschroute beherzigen.

André Schubert hat einen klaren Auftrag: "Müssen an die Grenzen gehen"
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Borussia-PK: "Müssen an unsere Grenzen gehen"

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Faktor körperliche Härte Die einen nennen es abgezockt, andere dreckig, wieder andere einfach clever - Die Urteile über die Gangart des FC Sevilla in Zweikämpfen gehen auseinander, fest steht in jedem Fall: "Es ist eine Mannschaft, die physisch sehr stark ist" (Schubert). Physisch sehr stark und immer am beidseitigen Rande des Erlaubten. "Es wird sehr hart, es wird sehr unangenehm. Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir wieder mit einigen Nickligkeiten zu kämpfen haben werden", sagt Eberl, aber weil sich beide Teams nun eben hinlänglich kennen, sagt Borussias Sportdirektor auch: "Man darf jetzt nicht mehr überrascht sein, dass es so ist. Wir wissen, was kommt. Das ist ein großer Vorteil." Die Borussen müssen es also schaffen, körperlich hart dagegen zu halten, ohne sich auf Sperenzchen einzulassen, die Sevilla eh besser beherrscht.

Faktor Granit Xhaka Maßgeblich gilt die oben genannte Marschroute natürlich für Granit Xhaka. Im Rückspiel im Februar gewannen die Emotionen beim Schweizer wieder mal die Oberhand, er sah Gelb-Rot und beraubte sein Team damit final der Chance, doch noch das Europa-League-Achtelfinale zu erreichen. Nach Xhakas neuerlicher Gelb-Roter Karte zuletzt in der Liga gegen Ingolstadt steht der Kapitän heute besonders in der Verantwortung. Denn eines ist auch klar: Eine Siegchance hat Borussia nur mit elf Mann bis zur 90. Minute und mit einem Xhaka mit kühlem Kopf.

Borussia Mönchengladbach trainiert vor dem Heimspiel gegen den FC Sevilla
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Borussia trainiert vor dem Heimspiel gegen Sevilla

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Faktor Konzentration Im Hinspiel im Februar patzte Borussias Defensive beim Siegtor der Andalusier. Im Rückspiel wollte Borussia die Aufholjagd mit so viel Macht erzwingen, dass man sich zwei simple Gegentore fing. Und beim 0:3 im September verursachten die Gladbacher drei Elfmeter. Will heißen: Technisch starke Spanier nutzen fast jeden Fehler aus und bestrafen ihn - Borussias Erfahrung nach - fast immer mit einem Gegentreffer.

Faktor Geduld Ja, Borussia sollte und muss heute gewinnen, wenn es etwas mit Rang drei in der Endabrechnung werden soll. Aber auch ein 1:0 in Minute 90 reicht, denn den direkten Vergleich nach dem 0:3 im Hinspiel noch für sich entscheiden zu wollen, erscheint dann doch als zu vermessenes Ziel. Geduld und Balance im Spiel sind also gefragt. "Das Spiel kannst du ja nur gewinnen, wenn du ein Tor schießt. Das Tor steht vorne, also werden wir auch dahin spielen - ohne natürlich zu vergessen, dass wir hinten keines reinkriegen sollen. Das ist ein schmaler Grat", sagt Schubert.

Faktor Effektivität Gerade in diesem Zusammenhang muss Borussia ihre Chancen besser nutzen als in den Heimspielen gegen Manchester und Turin, als es genug Möglichkeiten gab, um selbst bei zwei Gegentoren das Spiel zu gewinnen.

Die Zuversicht für den ersten Sieg gegen Sevilla ist in jedem Fall groß im Borussen-Lager. "Im Hinspiel haben sie uns auch in einer ganz schlechten Phase erwischt. Diesmal ist die Situation eine ganz andere", sagt Julian Korb.

(klü)
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