Borussia Mönchengladbach "Es ist immer eine Freude gegen die Bayern"

Mönchengladbach · Havard Nordtveit sprüht vor Vorfreude auf das Duell mit dem Rekordmeister. In punkto Vertragsverlängerung hält sich Borussias Norweger bedeckt, aber seit dem Trainerwechsel ist ein Verbleib wieder deutlich wahrscheinlicher.

Havard Nordtveit im Porträt
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Das ist Havard Nordtveit

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Er weiß, es wird verdammt viel Arbeit auf ihn zukommen am Samstag. Er weiß, der kommende Gegner ist nominell auf jeder der elf Positionen besser besetzt. Er weiß, dieser Gegner hat zuletzt quasi jede Mannschaft in ihre Einzelteile zerlegt, auf die er getroffen ist. Und genau deswegen freut sich Havard Nordtveit so auf die Partie gegen den FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr, Live-Ticker). "Es ist immer eine Freude, gegen die Bayern zu spielen. Wir müssen direkt in den ersten Minuten auf dem Platz zeigen, dass wir da sind und sollten nicht jetzt vorher in den Medien groß erzählen, dass wir bereit sind", sagt Borussias Norweger. Wenn der Gegenüber das Maß aller Dinge ist, wäre ein Bestehen gegen ihn eben umso glorreicher - das ist "Howies" Einstellung, da ist er ganz Wikinger. Und für diese Herangehensweise mögen sie ihn am Niederrhein.

Borussia Mönchengladbach feiert Sieg beim FC Bayern München
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Borussia feiert Sieg mit Fans in München

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"Natürlich ist das eine gute Mannschaft, aber wir haben auch keine so schlechte Statistik gegen die Bayern. Hoffentlich bekommen wir ein Super-Spiel zu Hause hin", sagt Nordtveit. Besagte Statistik trügt ihn nicht: Immerhin hat Borusia in der Liga eine fast ausgeglichene Bilanz gegen die Münchner, seit Nordtveit im Winter 2010/11 nach Gladbach kam. In neun Duellen seitdem kommt Borussia auf drei Siege und zwei Unentschieden, vier Partien gingen verloren. Nordtveit stand auf dem Platz, als Borussia die Bayern in der Saison 2011/12 in beiden Duellen schlug, er schoss einen Treffer beim Letzter-Spieltag-Spektakel und dem 3:4 am 18. Mai 2013, aber er verschoss eben auch den finalen Strafstoß im Elfmeterschießen des DFB-Pokal-Halbfinals 2012. "Wenn du gegen die Bayern gewinnen oder zumindest einen Punkt holen willst, musst du sehr, sehr intelligent verteidigen. Sie sind offensiv eine der besten, wenn nicht die beste Mannschaft in Europa", sagt Nordtveit.

Intelligent verteidigen, das hat Borussia unter Lucien Favre nun wahrlich gelernt. Sie hat es nachhaltig gelernt, auch wenn sie in den vergangenen drei Spielen in der Rückwärtsbewegung arg "luftig" zu Werke ging. Nordtveit darf seit dem Sevilla-Spiel als Innenverteidiger ran. "Ich habe immer gesagt, dass ich mich dort wohlfühle. Ich hab ja jetzt erst zwei Spiele am Stück dort bestritten, aber ich denke, es geht noch besser", sagt er. Generell besser für ihn läuft es eh, seit der Trainer bei Borussia André Schubert heißt. War Nordtveit unter Favre zwei Jahre lang nicht an Christoph Kramer vorbeigekommen und auch zu Saisonbeginn keine wirkliche Konstante, ist der 25-Jährige unter Schubert quasi "omnipräsenter Backup". Ob im zentralen Mittelfeld, rechts hinten oder nun innen, "Howie" spielt in diesen irgendwie immer, und das in der Regel gut. " Das ist ein gutes Gefühl. Wenn du spielst und gewinnst, besser geht es nicht", sagt Nordtveit. So gut, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bald verlängert? Noch hält sich Nordtveit in dieser Hinsicht bedeckt. "Diese Dinge bespreche ich mit meinem Berater. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit, und das ist Fußball spielen", sagt er. Doch klar ist: Die Wahrscheinlichkeit seines Verbleibs ist zuletzt wieder gestiegen.

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Mit dem Dänen Andreas Christensen und dem Schweden Oscar Wendt bildet Nordtveit derzeit den "Skandinavien-Riegel" in der Viererkette. Da verkommt Julian Korb fast zum sprachlichen Außenseiter, oder? "Ich habe ihn in einem Norwegisch-Kurs angemeldet", scherzt Nordtveit, "Schwedisch und Norwegisch sind gleich, Dänisch, das ist mehr so ein Dialekt."

(klü)
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