Borussia Mönchengladbach Gespräche mit Favre und Eberl anvisiert

Rottach-Egern · Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof stellt einen Austausch über die nächste Vertragsverlängerung des sportlichen Führungsduos in Aussicht. Sportdirektor Max Eberl selbst sieht die Transferaktivitäten aktuell erstmal abgeschlossen.

Borussia Mönchengladbach: Eberl trainiert bei den Profis mit
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Eberl trainiert bei den Profis mit

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Foto: Dirk Päffgen

Borussias Sportdirektor Max Eberl ist neben Trainer Lucien Favre der Macher des Gladbacher Erfolgs. Der Manager war eines der großen Gesprächsthemen im Trainingslager am Tegernsee. Schalke wollte ihn, das bestätigte er, stellte aber auch klar, dass ein Wechsel für ihn nie ein Thema gewesen sei. Trotz der Begehrlichkeiten von außen bleiben die Borussen gelassen. "Aufgrund der Erfolge der vergangenen Jahre gibt es sicherlich Begehrlichkeiten nicht nur auf dem Spielersektor. Dennoch glaube ich, dass die Vertrauensbasis zu Max Eberl ungebrochen ist und, dass das Präsidium für ihn die erste Anlaufstation wäre, wenn es etwas zu besprechen gibt. Das ist im Moment nicht der Fall, also lassen wir alle in Ruhe arbeiten", sagte Vizepräsident Rainer Bonhof am Randes Logen-Talks von Rheinischer Post und Postbank im Pavillon des Mannschaftshotels am Tegernsee.

Das Ansinnen der Borussen-Bosse ist es, möglichst langfristig personelle Konstanz zu haben - denn die hat sich als wesentlicher Faktor des Erfolg erwiesen. "Wir haben damals in der harten Zeit auch alle zusammengestanden. Wir wussten, dass das, was wir vorhatten, Erfolg bringen kann. Es kamen von links und rechts Sturmböen und wir mussten die Segel anders setzen. Jetzt, in der positiven Phase, wird es nicht anders sein: Wir wollen das Boot auf dem richtigen Kurs halten. Das Beste ist natürlich, wenn man immer die gleiche Besatzung hat", sagte Bonhof.

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Was die Gespräche über die Zukunft der sportlichen Führungsebene angeht, ändert die Schalke-Situation nichts. "Normalerweise fangen wir immer anderthalb Jahre vorher an, zu sprechen und Ambitionen auszuloten. Wir haben das im Visier. Es wird zu gegebener Zeit in Angriff genommen. Unsere Struktur wollen wir natürlich beibehalten. Auch personell", sagte Bonhof.

Max Eberl hat die Schalke-Geschichte abgehakt und will sich voll auf das konzentrieren, was die neue Saison bringt. "Ich habe noch zwei Jahre Vertrag. Ich fühle mich in Gladbach super wohl, alle machen einen riesen Job, und wir haben jetzt mit der Champions League eine große Herausforderung, der wir uns zu stellen haben. Dann wird irgendwann über den Trainer und mich gesprochen. Wir fangen, gerade was den Trainer betrifft, gern früh an. Was meine Person angeht, werden wir sehen, was dann passiert. Klar ist: Ich würde gern über 2017 hinaus Sportdirektor irgendwo sein", sagte er.

Mit dem Trainingslager ist er zufrieden, auch wenn tiefergehende Erkenntnisse zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich sind. "Über den Zustand der Mannschaft jetzt konkret etwas zu sagen, ist zu früh. Unsere Nationalspieler sind gerade eine Woche im Training und haben bisher kaum gespielt. Wenn die Spiele gegen Porto, Bursaspor und Newcastle vorbei sind, haben wir nähere Erkenntnisse", sagt Eberl. Ein Ärgernis ist indes die Verletzung von Nico Elvedi, der wegen seiner Knieverletzung länger fehlen wird. Was die anderen Zugänge angeht, ist Eberl positiv gestimmt. "Andreas Christensen hatte ebenfalls schon Gelegenheit, sich einzugewöhnen. Lars macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Josip muss unser Spiel noch kennenlernen. Aber wir müssen auch Josip kennenlernen, das finde ich wichtig", sagte der Manager.

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Die Rückkehr von Routinier und Abwehrchef Martin Stranzl ist für ihn ein wichtiger Aspekt der Zeit am Tegernsee. "Wir sind froh, dass er wieder dabei ist und daher nicht zu viel Zeit verliert. Er hat schon in der vergangenen Saison lange nicht trainiert, und es gab ja auch in dieser Vorbereitung Rückschläge. Jetzt scheint alles normal zu laufen. Es wäre gut, wenn er jetzt die nächsten zwei, drei Wochen durchtrainieren kann und ein gutes Gefühl bekommt. Es ist wichtig, dass er dabei ist. Wenn einer wie Martin langfristig ausfallen würde, wäre es problematisch", sagte Eberl.

Durch den Abgang von Max Kruse wird vor allem das Sturmzentrum neu geordnet. Eberl sieht die Borussen da breit aufgestellt. "Wir haben sehr unterschiedliche Typen in der Offensive. André Hahn ist eher der robustere Typ. Josip kann als technisch versierter Stürmer im Zentrum auftauchen. Mit Raffael, Stindl und Thorgan Hazard haben wir drei, die auch sehr kreativ zusammenspielen können wie in den letzten beiden Jahren Raffael und Max Kruse. Branimir kann mit seinem linken Fuß und geschickten Laufwegen eine Waffe sein", sagte Eberl. Ein keine klare Hierarchie sieht er nicht, "sondern verschiedene Möglichkeiten".

Der Manager hatte schon angedeutet, dass es unter Umständen noch weitere Transfers geben kann. Derzeit jedoch sieht er keinen akuten Bedarf in dieser Hinsicht. "Momentan sind die Planungen so, dass wir so in die Saison gehen", sagt Eberl.

(RP)
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